Um 9 Uhr verlassen wir Kriftel. Es ist trocken aber bewölkt. Durch das rheinhessische Hügelland haben wir noch die Hoffnung, dass die Sonne es schafft. Beim Überqueren der Grenze nach Frankreich wechseln wir am Steuer, ich fahre nach Frankreich rein und es beginnt zu regnen. Nach 2 Stunden machen wir eine Mittagspause, wechseln wieder den Fahrerplatz und Rüdiger schaltet den Starkregen an. Wir sind schon soweit, dass wir bis nach Tours weiterfahren wollen, um endlich die Nässe hinter uns zu lassen, aber die Strecke wird dann doch zu lang und so nisten wir uns in der Nähe von Troyes auf einem idyllischen Campingplatz ein. Der Regen wird weniger. Etwas Bewegung muss doch noch sein, so laufen wir in Richtung See. Es sind nur 500 Meter, dann sehen wir, dass hier ein sehr schönes Freizeitgelände ist, nur leider ist kein Wasser im See. Es kreisen Kraniche über dem Gelände und suchen ebenfalls das Wasser. Zurück am Camper prüfen wir das Regenradar für morgen und entscheiden uns, weiterzufahren.
<
Sonntag, 02. November 2025, Fahrt nach Tours
Wir fahren bei grauem Himmel los, umrunden großzügig Troyes und auf der Autobahn beginnt wieder der Regen. Alle ½ Stunde kommt für 2 Minuten die Sonne raus, dann wieder Wasser von oben. Ab 13 Uhr wird es etwas heller, wir steuern doch den Campingplatz in Tours an in der Hoffnung auf gutes Wetter am Montag. Der Platz ist parkähnlich angelegt und hat sogar ein Lokal. Dort haben wir für heute Abend einen Tisch reserviert. Gestern an Halloween muss hier richtig viel los gewesen sein, die Gerippe und Totenköpfe überall haben auch heute noch ihre Wirkung.
Montag, 03. November 2025, Radeltag in Tours
Heute soll es mal nicht regnen. Wir haben Bewegungsdrang, packen die Fahrräder aus und nehmen den "Loire"-Radweg, erstmal Richtung Amboise. Dann kommt ein kleiner Anstieg und wir wechseln in das "Cher"-Tal. Auch der Fluss ist nicht begradigt und führt viel Wasser. Dann erreichen wir Tours, durch einen schönen Park geht es am Bahngelände entlang. Das erste schöne Gebäude, das wir sehen, ist das Rathaus.
Durch schmale Gassen fahren wir Richtung "Loire" und dann sehen wir die Türme der Kathedrale. Sie ist riesig, hat aber keinen schönen Vorplatz. Für ein Café ist es doch twas zu kühl, deshalb machen wir uns auf den Heimweg, nun wieder an der "Loire" entlang. Das war die erste Radtour dieses Urlaubs.
Dienstag, 04. November 2025, Fahrt Richtung Atlantik
Heute scheint endlich mal längere Zeit die Sonne und so ist die Fahrt in das Gebiet "Vendee" sehr entspannt. Nach dem Tank- und Einkaufsstop geht es von der "Loire" weg Richtung Südwesten. Der Campingplatz bei Apremont ist sehr idyllisch, es gibt nur wenig Plätze für Camper, hauptsächlich stehen hier schöne Hütten und wie wir feststellen, wird noch kräftig erweitert. Direkt neben unserem Camper ist ein kleiner Bouleplatz, den wir gleich mal testen.
Mittwoch, 05. November 2025, Radtour durch die Region Vendee
Windig ist es, wir sind glücklich, dass es nicht regnet. Mit dem Wind fahren wir nach Commequiers, kleines Örtchen mit Kirche und Marktständen. Auf kleinen Sträßchen geht es nach Apremont, ein Ort am Fluss „Vie“. Hier gibt es eine Burg, leider nur im Sommer zu besichtigen, und eine riesige Kirche.
Hinter dem Ort gibt es im Wald ein paar Dolmen, nicht leicht zu finden. Weiter am Fluss entlang geht es nach Maché. Auch hier steht eine große Kirche. Nun haben wir alle größeren Orte dieser Gegend gesehen und können so morgen wieder die Reise fortsetzen.
Donnerstag, 06. November 2025, Fahrt nach Saint-Christoly-de-Blaye
Morgens scheint noch der Mond auf unseren Camper herunter. Also ist der Himmel klar und bis zum Mittag scheint sogar öfter die Sonne. Auf der Fahrt nach La Rochelle kommen wir bis zu einem kleinen Dorf gut voran, dann staut es sich. Warum bloß? Hinter dem Ort steht die Polizei auf einem Parkplatz und regelt den Verkehr. Grund für den Stau ist ein riesiger Katamaran, der als Schwertransport ans Meer gebracht werden soll. Wir können vorbeifahren und sehen, dass die Polizei den Gegenverkehr runterbremst. Dann kommen wir wieder schnell vom Fleck. Nächstes Problem: ich habe im Navi den nächsten Campingplatz eingegeben und den Hafen von La Rochelle als Zwischenstopp, ein Fehler. In der Stadt kann man die Hin- und Rückroute nicht gut auseinanderhalten. So landen wir auf einem Parkplatz, der zu weit vom Hafen entfernt ist. Also löschen wir den Hafen und fahren weiter zum Campingplatz. Das Navi macht dann auch noch Probleme und zeigt Fehler an. Also Navigation erstmal mit dem Handy. Auf der Autobahn starten wir das Navi nochmal neu und siehe da, jetzt läuft es wieder. Mit Nieselregen geht es Richtung Bordeaux, noch schnell einkaufen und tanken und dann kommen wir – wieder im Trockenen – auf dem Campingplatz an.
Freitag, 07. November 2025, Radeltour um die Weinberge
In der Nacht hat es wieder geschüttet wie aus Eimern, ich habe die Radtour für den Tag schon abgehakt. Aber morgens scheint die Sonne vom blauen Himmel, sehr schön. In dieser Gegend gibt es sehr viele kleine Straßen und so radeln wir durch Weinberge, riesige Felder mit Spargel und auch sonst jede Menge Obst und Gemüse. Man sieht sogar öfter Bananenstauden, also ist das Klima hier mild. Es fehlen etwas die besonderen Sehenswürdigkeiten. Deshalb machen wir uns morgen auf dem Weg, um Bordeaux herum nach Arcachan.
Samstag, 08. November 2025, Fahrt nach Arcachan
Morgens starten wir bei Nebel, in dieser Nacht hat es mal nicht geregnet, aber die Luft ist feucht. Richtung Bordeaux nimmt der Verkehr stark zu, es ist gut, dass wir am Wochenende fahren, denn den Berufsverkehr möchten wir nicht erleben. Die Sonne zeigt sich allmählich, es sind auch viele Wochenendausflügler unterwegs. Zum Campingplatz geht es durch Wohnstraßen den Berg hinauf, wir bekommen den letzten freien Platz, der reicht uns, der nächste Camper muss sich eine andere Bleibe suchen.
Nach einer Woche wird es Zeit zum Wäsche waschen, dafür ist der Nachmittag reserviert. Morgen möchten wir gerne durch Arcachan radeln.
Sonntag, 09. November 2025
Traumwetter heute, morgens ist es zwar noch kalt, aber mittags in der Sonne steigt das Thermometer locker auf 20 Grad. Wir radeln erst Richtung Düne und wie befürchtet ist am Sonntag jede Menge Verkehr. Menschenmassen pilgern die Düne hinauf. Wir fahren durch die Seitengassen und haben auch einen herrlichen Blick auf den Strand und die Düne.
Dann geht es immer an der Küste entlang durch die Wohnviertel der Sommerstadt Arcachan. Der Stadtstrand sieht richtig gut aus und die Radwege sind bestens angelegt. Dann kommen wir zu einer Seebrücke, trinken einen total überteuerten und schlechten Kaffee und entscheiden, dass wir hier nicht essen gehen. Weiter Richtung Hafen wird es etwas ruhiger, dann Richtung Campingplatz geht es den Berg hinauf durch die Villen der Winterstadt. Man könnte jedes 2. Haus ablichten, so schön sind die Villen. Zurück auf „Huttopia“ beschließen wir aber, morgen weiterzufahren, da der Platz für diese Jahreszeit zu schattig ist. Aber merken muss man sich die Adresse trotzdem.
Montag, 10. November 2025, Fahrt nach Urrugne
Bei leichter Bewölkung machen wir uns auf den Weg Richtung Spanien. Arcachan ist schön, aber zu der Jahreszeit ist der Campingplatz etwas zu schattig. Da unser Navi die Fahrzeit mit etwa 2 Stunden angibt, wollen wir noch einen kleinen Abstecher machen und haben uns Mimizan ausgesucht. Es soll nette kleine Geschäfte geben. Am „Carrefour“ kaufen wir ein und tanken und da wir NICHTS Interessantes sichten, fahren wir weiter. Der Abstecher führte uns über sehr langweilige Straßen. Endlich tauchen am Horizont die Berge der „Pyrenäen“ auf, ein echter Lichtblick.
Auch der Himmel klart wieder auf. Der Campingplatz in Urrugne ist groß und sehr gut ausgestattet. Wir suchen uns einen Platz in einer Senke, was eine gute Idee ist, denn der Wind frischt auf. Morgen wollen wir an der Küste entlang radeln und heute Abend gehen wir ins Restaurant. Die Idee war nicht so gut, die Pizza und der Burger sind nicht sehr bekömmlich. Morgen kochen wir wieder selbst.
Dienstag, 11 November 2025, Radtour Richtung Spanien
Bei mildem Wetter und Sonne starten wir in Richtung Spanien. Ziemlich hügelig geht es durch das Hinterland und dann erreichen wir Hendaye.
Hier brodelt das Leben und am Meer angekommen wissen wir auch, warum hier so viele Leute sind. Die Wellen rollen auf die Küste zu, der Strand ist voller Surfer. Wir können uns gar nicht satt sehen.
Bei der Weiterfahrt erinnern wir uns auch, dass der Rückweg nicht schön war, es geht voll über die Autoküstenstraße, also schnell treten! Dann erreichen wir Kalitxo. Auf den Klippen steht ein Fort, das wollen wir uns ansehen. Auch hier sind viele Touristen auf dem Weg zur Festung.
Der Rückweg schlängelt sich an einem Fluss entlang durch eine traumhafte Wohnsiedlung. Und dann genießen wir das schöne Wetter auf dem Campingplatz.
Mittwoch, 12. November 2025, Fahrt nach Burgos
In der Nacht war der Sturm so heftig, dass wir häufig wach geworden sind. Morgens sieht es noch genauso aus, da wollen wir nicht mit den Rädern an der Küste entlangfahren. Also packen wir alles ein und fahren bei Sturm und Sonnenschein Richtung Burgos. Es ist extrem mild, selbst in den Bergen sind es 19 Grad.
So nisten wir uns auf dem Campingplatz „Fuentes Blancas“ ein und hoffen auf gutes Wetter morgen. Da wir gestern im Omnia viel Gemüse mit Lachs gekocht haben, können wir heute die Reste essen und eventuell morgen hier in das Restaurant gehen. Wir werden noch einen Versuch starten!
Donnerstag, 13. November 2025, Radtour durch Burgos
So ein Ärger, es regnet wieder. Aber gegen 11 Uhr hört es auf und etwas Bewegung muss sein. Also radeln wir einfach nur Richtung Burgos. Nach Überqueren des Flusses fahren wir in die Stadt hinein, nicht besonders schön und viel Verkehr. Irgendwann erreichen wir das Zentrum, enge Gassen und viele Läden.
Dann stehen wir vor der Kathedrale, groß und irgendwie verbaut. Ein Blick hinein, durch den Seiteneingang kann man mit Eintritt den kompletten Innenraum besichtigen. Der eine Blick hat genügt. Zurück fahren wir an der Promenade entlang, hier stehen beeindruckende Gebäude. Auf der anderen Flussseite geht es durch endlose Parks wieder zurück zum Campingplatz.
Noch schnell Wäsche waschen und dann geht es morgen weiter. Aber heute Abend gehen wir zum Restaurant und essen ganz herrliche Tapas, lecker!
Freitag, 14. November 2025, Fahrt nach Vila Real, Portugal
Die Nacht ist wieder von Getrommel geprägt. Hoffentlich können wir am Morgen von der Wiese fahren. Wenigstens hört es beim Starten auf zu regnen und so fahren wir von Burgos aus durch die spanische Hochebene Richtung Portugal. Die Sonne zeigt sich sogar ab und zu, aber dann beginnt wieder der große Regen. In Portugal wird die Landschaft abwechslungsreicher, es geht Berg auf und Berg ab, leider immer mit dicken Wolken. In Vila Real angekommen erreichen wir den Campingplatz bei einer Regenpause. Die Plätze stehen zum großen Teil unter Wasser, aber wir finden einen asphaltierten Platz zwischen Überwinterungscampern. Hier kommen wir sicher morgen wieder raus. Da der Wetterbericht für morgen genauso grausig aussieht, werden wir uns dann zur Küste begeben.
Samstag, 15. November 2025, Fahrt nach Ovar
Die Nacht ist der Horror, Gewitter und Starkregen halten uns wach. Morgens schaffen wir es gerade, das Stromkabel zu lösen, ohne im Wasser zu versinken. Die Fahrt durch Vila Real ist chaotisch, jede Menge Einbahnstraßen. Als wir es endlich geschafft haben, die Autobahn zu erreichen, „schwimmen“ wir wieder durch die Berge und um Porto herum. Irgendwann lichten sich die Wolken, wir kommen allmählich zur Küste.
Der Campingplatz sieht deutlich gepflegter aus als der letzte. Wir haben freie Auswahl, wo wir stehen wollen. Und dann kommt sogar die Sonne raus und wir können einen kleinen Spaziergang machen. Zum Glück kriegen wir rechtzeitig die Kurve zurück zum Camper und dann blitzt und donnert es wieder.
Sonntag, 16. November 2025, Regentag in Ovar
Wieder eine Gewitter- und Regennacht! Und heute soll es überhaupt nicht aufhören zu regnen. Deshalb planen wir einfach nur die Weiterfahrt, es sei denn, am Montag scheint die Sonne, dann radeln wir hier noch einen Tag.
Um 15 Uhr ist das Restaurant offen, wir sind zwar die einzigen Gäste, das stört uns aber nicht. Wir essen leckeren Fisch mit Couscous, Bratkartoffeln und Kalbfleisch, Salat. Das ist reichlich genug für den Rest des Tages!
Montag, 17. November 2025, Fahrt nach Aveiro
Endlich scheint die Sonne, aber wir fahren zum nächsten Platz nach Aveiro. Da unsere Wetterstation den Geist aufgegeben hat, fahren wir in ein Gewerbegebiet zu einem Elektrofachgeschaft. Leider Fehlanzeige, aber gegenüber ist ein China-Laden und dort werden wir fündig. Noch 15 km weiter – durch riesige Überschwemmungsgebiete – dann erreichen wir einen sehr familiären Campingplatz. Mutter erzählt uns jede Menge über Sehenswürdigkeiten, erst mal ein Käffchen trinken, dann Aufnahme der Personalien. Gezahlt wird später! Bei einer Partie Boule genießen wir die Sonne und morgen wird Rad gefahren.
Dienstag, 18. November 2025, Radtour um Gafanha da Nazaré
Ein toller Sonnenaufgang begrüßt uns! Der Himmel ist strahlend blau, da wollen wir uns den Strand rund um die Bucht von Gafanha da Nazaré ansehen. Wir beginnen mit einem Hafengelände und dann geht es über eine Brücke zu der Landzunge, die um den „Ria de Aveiro“, einer riesigen Bucht, herumführt.
Dann erreichen wir das Dorf Costa Nova do Prado mit wunderschönen Häusern. Der Radweg ist erstklassig und geht später in eine Schlaglochstraße und Schotterpiste über. Aber da es keinen Verkehr gibt, genießen wir die herrliche Seenlandschaft, die viele verschiedene Vögel beherbergt.
Der Rückweg ist genauso gemütlich. Wenn morgen das Wetter wieder schön ist, wollen wir eine ähnliche Tour nur anders herum fahren und uns die schönen Häuser von Costa Nova do Prado genauer ansehen.
Mittwoch, 19. November 2025, Radtour nach Costa Nova do Prado
Es ist etwas kälter als gestern, aber der Himmel verspricht wieder Sonnenschein. Wir fahren eine ähnliche Tour wie gestern und besuchen auch den Strand hinter Costa Nova. Im Sommer wollen wir hier nicht sein, wenn man sich die vielen Parkplätze ansieht.
Im Ort gibt es auch eine Kirche, aber die Fassaden an der Promenade sind schon etwas ganz Besonderes. Einen Kaffee bekommen wir auch noch und ein schönes großes Tuch in schwarz/weiß erstehen wir in einem kleinen Laden. Dann wollen wir die Tour noch etwas ausdehnen und fahren durch das Hafengelände, was uns aber gar nicht begeistert, die Straße ist schlecht und voll, es riecht nicht gut nach Fisch und die Schiffe am Kai werden teilweise nur vom Rost zusammen gehalten. Morgen fahren wir weiter Richtung Lissabon.