Die letzten 4 Monate hier in Deutschland haben uns wettermäßig gar nicht gefallen. Es war ständig nebelig, nieselig, dann wurde es immer dunkler. Wir haben zwar häufig Radtouren unternommen, aber es waren meistens reine Pflichtübungen, Spaß gemacht haben die Wenigsten. Nun hoffen wir darauf, dass der Kurzurlaub in Belgien unsere Stimmung wieder hebt.
Mittwoch, 25.12.2024, 1. Weihnachtsfeiertag, Fahrt nach Vijlen bei Aachen
Es ist wieder trübe, aber es geht in den Urlaub, also alles positiv! Der Camper wird gefüllt, erst mit Wasser, dann mit Lebensmitteln und den restlichen Utensilien, die wir meinen zu benötigen und auf geht’s. Obwohl es Feiertag ist und noch nicht mal 11 Uhr sind erstaunlich viele Autos unterwegs. In der Eifel gibt es endlich einen Lichtblick, die Sonne kommt raus. Erst bei Köln haben wir wieder Hochnebel. Von der Autobahn runter wird es plötzlich etwas hügelig, in Serpentinen führt die Straße den Berg hinab, dann sind wir am Campingplatz „Rozenhof“, klein und gemütlich. Wir richten uns ein, holen uns abends zwei riesige Portionen Essen, das reicht auch noch für morgen. Dann freuen wir uns auf eine schöne Radtour, die wir für morgen geplant haben.
Donnerstag, 26.12.2024
Nach der gestrigen Sitzerei müssen wir uns bewegen. Es ist nebelig, besser gesagt eine dicke Suppe wabert um uns herum. Egal, es ist nur eine kurze Radtour. Aber trotz der 18 km sind es über 350 Höhenmeter, mit anderen Worten, es geht ständig rauf und runter. Nur schade, dass man kaum etwas sieht. Auf den Höhen wird die Wolkendecke etwas dünner, die Sonne bemüht sich sehr. Dann geht es wieder in die Waschküche. Die Gegend wäre bei schönem Wetter wunderbar zum Radeln. Am Nachmittag wird es eher noch nebeliger, also machen wir uns einen gemütlichen Abend mit Resteessen.
Freitag, 27.12.2024, Fahrt nach Brügge
Der Blick morgens aus dem Camper lässt uns staunen. Die Sonne geht auf, der Himmel ist blau, das sieht richtig gut aus. Ausgiebig frühstücken, dann werden wir uns auf die Abfahrt vorbereiten. Da es sehr kalt ist, wollen wir erst nach 10 Uhr abfahren. Die Markise muss noch eingekurbelt werden und dann kommt die Überraschung, sie ist total vereist. Unsere Campingnachbarn geben uns den guten Tipp, es mal mit heißem Wasser zu versuchen. Es wird eine mühsame Arbeit. Nachdem der Rest erledigt ist, parken wir um, damit die Sonne etwas mithilft. Nach einer guten Stunde ist es dann geschafft und um 11:30 Uhr kommen wir endlich los.
Wir genießen noch etwas die schöne Hügellandschaft. Auf der Autobahn angekommen tauchen wir wieder in dicken Nebel ein. Antwerpen ist die Stauherausforderung. Wir verplempern 1 Stunde mit stopp and go. So kommen wir erst um 16 Uhr in Brügge an, aber zum Glück dann wieder mit etwas Sonne.
Nach der kurzen Begrüßung von Sabine mit Glühwein geht es nur ein paar Meter zum Essen in das Lokal „Vossesteert“. Die Vorsuppe – Gemüsesuppe – ist etwas dünn, dafür ist das Brot hervorragend, der Rindergulasch mit Salat und Pommes ist sehr lecker und auch der Nachtisch ist fein. So kommen wir total satt wieder auf dem Campingplatz an.
Samstag, 28.12.2024, Besichtigung Brügge
Es ist bitterkalt, um 9 Uhr laufen wir zur Bushaltestelle, es geht bis zum Bahnhof von Brügge. Sehr begrüßenswert ist eine Aktion der Stadt, dass an den Wochenenden und Feiertagen, wo viele Touristen in der Stadt sind, die Busse kostenlos fahren.
Entsprechend voll ist es. Unser Guide „Daniel“ ist ein ganz Lieber, hat immer ein paar Anekdoten parat und zeigt uns viele gemütliche Ecken von Brügge. Die Altstadt besteht fast nur aus schönen Backsteinbauten, auf den Plätzen erkennt man häufig die wechselnden Baustile, von romanisch über gotisch, barock und klassizistisch ist alles dabei.
Die „Liebfrauenkirche“ besichtigen wir etwas ausgiebiger, unter anderem mit einer Statue von Michelangelo und sehr vielen Fürstengräbern.
Daniel sehen wir Morgen wieder, heute Nachmittag ist zur freien Verfügung. Zum ersten Aufwärmen gehen wir in ein Café, zwei Cappuccino und 2 Waffen gönnen wir uns für sage und schreibe 37 €, Wucher! Wir bummeln noch etwas durch die Gassen, bewundern die unendlich vielen Schokoladengeschäfte und auf dem Weihnachtsmarkt ist das Gedränge so heftig, dass wir ausreißen.
Außerdem bin ich inzwischen so durchgefroren, dass ich mich nur noch nach einer heißen Dusche sehne. So getan verbringen wir den Rest des Tages im warmen Camper und verteilen an alle, die an unserem Wagen vorbeikommen, ein Stück Panettone.
Sonntag, 29.12.2024, Fahrt nach Damme
Schade, heute ist es wieder nebelig und trübe. Um 10 Uhr werden wir direkt vom Campingplatz mit einem Bus abgeholt. Es sind zwar nur 7 km bis Damme, aber an den Kanälen entlang will keiner zu Fuß gehen. Daniel erwartet uns bereits am Parkplatz.
Die sternförmigen Kasematten rund um die Altstadt sind typisch für solche alten Städte, auf dem Damm laufen wir erstmal um den Ort mit riesiger alter Kirche, teilweise nur noch Ruine.
Das kleine Städtchen mit bewegter Vergangenheit wirkt gegen Brügge etwas verschlafen, aber zum Glück schieben sich nicht solche Menschenmengen durch die Straßen wie in Brügge. Am Rathaus wird eine Kaffeepause eingelegt, dann geht es in das „Hospital“, ehemals Herberge, dann Krankenhaus, jetzt eine Art Winter- und Weihnachtsmuseum.
Drinnen ist alles mit Christbaumschmuck und Lichtern geschmückt. Das Mittagessen nehmen wir bei „Tante Marie“ ein, sehr lecker. Dann fängt es auch noch an zu nieseln und so wird der Rest des Tages mit Panettone-Essen und Skispringen verbracht.
Montag, 30.12.2024, Museumsbesuche in Brügge
Und wieder ist es trübe, egal! Um 10 Uhr treffen wir Daniel am einem der Stadttore von Brügge und es geht auf einem anderen Weg als vorgestern ins Zentrum.
Erste große Besichtigung ist das „Rathaus“ mit einem wunderschönen Saal, in dem auch Hochzeiten stattfinden. Hochzeitsgesellschaften dürfen auch mit ihren Autos auf den Vorplatz fahren, sonst ist hier nur Fußgängerzone. In einem Nebenraum ist ein großes Modell von Brügge und den Häfen an der Küste aufgebaut. Mit verschiedener Beleuchtung wird die Veränderung der Landschaft und der Kanäle über die Jahrzehnte gezeigt.
Über Mittag kann sich jeder ein nettes Lokal aussuchen, wir haben uns für ein ganz kleines Restaurant entschieden und essen dort hervorragend und teuer, wir sind eben in Belgien.
Zum krönenden Abschluss wird noch das Schokoladenmuseum besichtigt. Über 3 Etagen wird der Werdegang der Schokolade von der Ernte der Bohne bis zur fertigen Schokoladenfigur erklärt, sehr schön aufgebaut. Natürlich kaufen wir auch noch etwas Schokolade! Dann geht es langsam zurück und abends sehen wir uns die Jahresnachlese von „Urban Priol“ an. Gute Nacht!
Dienstag, 31.12.2024, Silvester
Nach der vielen Pflastertreterei der letzten Tage wollen wir endlich mal eine kleine Radtour unternehmen. Es ist zwar windig und trübe, aber die Bewegung muss sein. Unsere Tour führt erst mal um Brügge herum, die Radwege sind bestens markiert und reichlich vorhanden. Wie in den letzten Tagen schon festgestellt ist in Brügge jede Menge Betrieb auf den Straßen, nicht nur in der Altstadt sondern auch auf dem Ring. Am Kanal entlang geht es dann nach Damme, hier ist es dann beschaulich leer. Den Rückweg nehmen wir durch das Hinterland mit ganz viel Wind. Zurück freuen wir uns auf die heiße Dusche, das Skispringen in Garmisch und um 18:30 Uhr fährt die Gruppe mit dem öffentlichen Bus in die Innenstadt.
Ein kleiner Spaziergang bringt uns in das gemütliche Lokal zum Silvesteressen. Begrüßung mit einem Glas Sekt, der Gruß aus der Küche mit 5 leckeren Kleinigkeiten wird von einer gegrillten Languste abgelöst. Das Hauptgericht mit tollem Lammkarree, verschiedenen Gemüse und Kartoffelgratin macht Spaß und uns alle sehr satt. Dann noch die Nachspeise und jeder will sich nur noch etwas bewegen. Richtung Busbahnhof werden dann etliche Taxen geordert. Auf dem Campingplatz werden wir dann mit einem riesigen Feuerwerk überrascht. Denn prost Neujahr!!
Mittwoch, 01.01.2025, Abschied von der Gruppe
Bis 11 Uhr leert sich tatsächlich der Campingplatz allmählich. Wir wechseln mit Sabine den Platz, denn der Platz Nr. 44 ist bereits wieder reserviert. Der Wind ist heftiger geworden, deshalb lassen wir die Fahrräder im Auto und machen nur eine kleine Wanderung. Direkt neben dem Campingplatz ist ein kleiner Park mit Trimmpfaden. Den Rest des Tages mit Dauerregen werden wir uns von dem gestrigen Essen erholen und uns dann auf unser Treffen mit Margriet und Raymond in Hasselt vorbereiten.
Donnerstag, 02.01.2025, Fahrt nach Hasselt
Der Regen hat mitten in der Nacht aufgehört, aber morgens ist der Campingplatz patschenass. Wir räumen alles zusammen und machen uns ganz langsam auf den Weg nach Hasselt. An Antwerpen kommen wir deutlich besser vorbei als auf der Hinfahrt und so kommen wir gegen 13:30 Uhr in Hasselt an. Raymond öffnet das Tor und fährt sein Auto hinaus. Dann wird unser Camper in die Einfahrt rangiert, Raymonds Auto wieder davor und das Tor wird verschlossen. Margriet hat den Kaffee schnell gekocht, wir nehmen einen kleinen Imbiss und erzählen erstmal, was alles im vergangenen Jahr passiert ist. Die Beiden haben mit ihrem Camper jede Menge Pech gehabt, neben einem Unfall – der Schaden ist immer noch nicht behoben – gab es auch noch ein paar Motorausfälle. Trotzdem haben sie auch gute Erinnerungen an ihre Urlaube. Nachmittags fahren wir mit dem PKW nach Hasselt, besichtigen ausgiebig die Altstadt von Hasselt incl. der sehr schönen Kirche.
Abends gehen wir gemütlich im Vorort von Hasselt essen und haben einen sehr schönen Abend.
Freitag, 03.01.2025, Heimfahrt
Morgens ist es dann wieder richtig kalt, nachdem es nachts geregnet hat. Nach einem ausgiebigen Frühstück und Austausch der Pläne für dieses Jahr verabschieden wir uns von den Beiden. Die Heimfahrt verläuft sehr entspannt, wenig Verkehr und es ist trocken. Man sieht nur immer wieder in den Hügeln, dass es heute Morgen noch geschneit hat, aber wir bleiben von der weißen Pracht verschont und so sehen wir mit Vergnügen auf die letzten Tagen in Belgien zurück.