Fotos - Urlaube - Camper Radfahren und mehr
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Herbsturlaub zur Blumenriviera      Vom 17.09. bis 11.10. 2021

Freitag, 17.09. und Samstag, 18.09.21

Heute soll das Wetter gut sein, deshalb entscheiden wir uns für einen schnellen Aufbruch. Gepackt wurde schon am Donnerstag, nun sind wir um 10 Uhr bereits unterwegs und freuen uns, dass auf der Gegenfahrbahn die Staus sind und nicht auf unserer Seite. Bad Krozingen erreichen wir gegen 13 Uhr, beziehen einen Stellplatz und um diese Uhrzeit ist es selbst Mitte September schön warm. Diese Gegend wird vom Wetter immer bevorzugt behandelt. Fahrräder raus und auf geht es, wir nehmen uns die „Staufen-Burg-Tour“ vor. Der Ort Staufen ist sehr gemütlich und sehenswert, die Tour bringt uns dann bis ins Münstertal, man sieht die Schwarzwaldberge bereits. Wir sehen uns noch den Campingplatz „Münstertal“ an, der sehr groß und gepflegt aussieht. Vielleicht werden wir den Platz irgendwann einmal ansteuern. Zurück geht es dann etwas durch die Hügel, man hat einen herrlichen Blick auf die „Staufenburg“. Zurück in Bad Krozingen suchen wir uns ein nettes Restaurant, etwas abseits der Innenstadt essen wir beim „Dracula-Steakhaus“.

In der Nacht gehen die Temperaturen deutlich unter 10 Grad. Deshalb starten wir auch erst gegen 10:30 Uhr auf eine gemütliche längere Radtour. Am Rhein entlang Richtung Breisach ist es im Wald noch sehr kühl, erst kurz vor Breisach führt der Weg mehr durch die Sonne und im Ort ist richtig Leben. Die Fahrt rauf zur Festungskirche sparen wir uns, das haben wir schon mal gemacht und konnten nur einmal die Kirche umrunden. Dafür fahren wir weiter immer am Kaiserstuhl entlang und machen einen kleinen Abstecher zu einer Kapelle auf dem Tuniberg. Etwas Steigung muss eben doch sein. Es ist wieder richtig warm geworden, man kann die Fahrt durch die Obstplantagen genießen. Heute Abend werden wir wohl zu Fuß durch den Kurpark zur Innenstadt gehen.

Sonntag, 19.09.21

Der Himmel ist trüb, die Wettervorhersage sagt nichts Gutes für die Schweiz voraus. Wir machen uns trotzdem auf den Weg, tanken nochmal in Deutschland – denn in der Schweiz ist alles etwas teurer. An der Grenze gibt es 3 Spuren auf der Autobahn, 1. mit Vignette, 2. ohne Vignette, 3. LKW. Das war alles an Kontrolle. Hinter Basel fängt der heftige Regen an. Man sieht die Berge kaum. Aus lauter Frust halten wir mal auf einem Rastplatz und kochen einen heißen Kaffee. Im Radio wird in herrlichem Switzerdütsch der Verkehrsfunk durchgesagt, wir verstehen auf jeden Fall, dass es vor dem „Gottardtunnel“ 3 km Stau gibt. Die Alternative wäre der „Gottardpass“, der für uns gar nicht in Frage kommt. Also üben wir uns in Geduld. Am „Gottardtunnel“ wurde eine Röhre wegen Bauarbeiten gesperrt, deshalb geht es nur 1-spurig durch den 17 km langen Tunnel. Der Verkehr wird vor der Einfahrt durch Ampeln so weit gebremst, dass die Durchfahrt ohne Stau klappt. Wir hatten die Hoffnung, dass hinter dem Gottard das Wetter besser ist, Irrtum, es regnet fast noch heftiger. Trotzdem fahren wir in Faido ab auf den Campingplatz „Gottardo“. Der heutige Tag wird abgehakt.

Montag, 20. und Dienstag, 21.09.21

In der Frühe ist der Himmel sogar etwas blau und man sieht die Sonne. Auf den Bergen hat es gestern sogar geschneit. Heute sieht man auch die Landschaft um den Campingplatz. Ein Wasserfall rauscht von den Bergen herab. Wir hoffen, dass Richtung Süden das Wetter noch etwas besser wird und machen uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel, dem Campingplatz Bellinzona. Nach 30 Minuten kommen wir an, das Tal ist breiter geworden und vermutlich können wir hier auch Rad fahren, das war an dem letzten Standort nicht möglich! Bei Sonnenschein radeln wir auf eine „Erkundungstour“. Es geht in 3 Täler hinein und jedes Dörfchen auf dem Weg wird durchfahren. Hübsche kleine Gassen – natürlich am Hang gelegen, kleine Kirchen, teilweise nur noch Ruinen – und schöne alte Steinhäuser sind sehenswert. Den Abschluss bildet Bellinzona mit der Altstadt, riesiger Kirche und gemütlichem Marktplatz. Noch schnell zur Bank, damit wir auch etwas Bargeld in der Tasche haben und in der Sonne einen Kaffee genießen können. Es fällt auf, dass die Neubauten sehr uneinheitlich mal hoch, mal niedrig, mal mit Flachdach und dann wieder mit Giebel gebaut wurden. Nicht unbedingt schön, also konzentrieren wir uns auf die Altstadt.

Der Fluss Tecino fließt gemütlich Richtung Lago Maggiore, den Weg werden wir heute mal in Angriff nehmen. Die Radwege hier in der Schweiz sind vorbildlich. Das Tal wird immer breiter und dann sehen wir den Lago Maggiore. Der Ort ist voll und laut, ein Campingplatz reiht sich an den nächsten. Hier gefällt es uns nicht. Nach einem Kaffee und einem Croissant radeln wir wieder zurück und hängen noch die Burgentour an. In Bellinzona geht es mit heftiger Steigung und engen Serpentinen 200 Meter hinauf zum Castell. Von hier aus kann man bis zum Lago Maggiore sehen und natürlich die Altstadt von Bellinzona bewundern. Am Berg entlang führt ein kleiner Weg hinab wieder in die Altstadt – traumhaft. Vor dem „Castell Grande“ holen wir uns ein Stück Pizza und genießen das ruhige und entspannte Treiben auf dem großen Platz. Morgen wollen wir die Schweiz verlassen, denn es ist ein teures Pflaster. 

Mittwoch, 22. und Donnerstag, 23.09.21

Auf der Autobahn geht es bis Lugano und dann auf einer kleinen, sehr kurvigen Straße durch die Berge, immer oberhalb des Sees entlang. An einigen Stellen muss man stoppen, um den Gegenverkehr erstmal vorbeizulassen, immer darauf bedacht, nicht doch eine Häuserecke zu streifen. Am letzten Zipfel vom „Luganer See“ liegt Porlezza, dort fahren wir zum Campingplatz „Darna“. Man braucht nicht mehr zu reservieren, es gibt genügend freie Plätze, wir können uns einen aussuchen. Obwohl der Platz sehr groß ist, wirkt er nicht voll. Es gibt ein paar Badeplätze direkt am See, die auch noch von Campern genutzt werden. Aber wir wollen uns die Gegend ansehen und fahren auf einer Bahntrasse über den Pass am „Lago Piano“ vorbei zum „Comer See“. Eine herrliche Strecke und der Blick auf den See ist auch phantastisch. In Menaggio auf der Strandpromenade kommt richtig Urlaubsfeeling auf. Schöne Hotels, kleine Cafés und hübsche Läden laden zum Bummeln ein. Wir fahren noch ein Stück am See entlang, bevor wir den heftigen Anstieg zur Bahntrasse zurück zum „Luganer See“ starten. Sobald man wieder über den Pass gefahren ist, rollt man ganz gemütlich zum „Luganer See“ hinunter. Vielleicht haben wir hier auch mal Satellitenempfang, damit wir deutsche Nachrichten bekommen, die Schweizer Nachrichten der letzten Tage in perfektem Swizzerdütsch haben uns nicht wirklich begeistert, eher amüsiert. Das Abendessen nehmen wir bei einem Edelitaliener ein, Rüdiger hat ein Filetsteak mit Pfefferkruste, ich genehmige mir rosa gebratene Entenbrust mit Gemüse, sehr fein!

Es ist bewölkt, eine Wolkendecke hängt über dem See. Gegen 11 Uhr quält sich die Sonne doch durch die Wolken. Wir erkunden mal den Ort Porlezza mit kleinen engen Gassen und einer gigantischen Kirche, den italienischen Prunk findet man selbst in diesen kleinen Orten. Wir wollen nochmal zum „Lago Piano“ fahren und nehmen die kleinen Straßen am Berg entlang. Die Steigungen sind schon von der heftigen Art, dafür ist der Ausblick schön. Unten am See gehen wir gemütlich Essen, es muss ja nicht nochmal der Edelitaliener sein. Eine kleine nette Runde zum Abschluss am „Luganer See“, nach dem Abendessen gibt es noch einen kleinen Rundgang, die Enten im Teich werden mit Löffelbiskuit gefüttert, morgen geht es weiter Richtung Süden.

Freitag, 24.09.21

Wir entscheiden uns für die Autoroute am „Comer See“ entlang und haben nicht damit gerechnet, wie lang der See ist. Nach schier endlosen Orten und Kurven haben wir es dann geschafft und fahren durch Como auf die Autobahn. Der Rest ist geschenkt. Der ausgewählte Campingplatz bei Galliate liegt direkt an dem Fluss Ticino, sehr ruhig und idyllisch gelegen. Das Wetter ist gut, also ab aufs Fahrrad. Es wird eine flache Tour, an vielen Kanälen entlang, durch kleine Orte. Manchmal kommen wir der Autobahn verdammt nah und suchen dann wieder kleine Feldwege. Der Campingplatz hat ein Lokal mit einer schönen Terrasse, das ist auch gut so, denn bis zu einem anderen Restaurant wäre es ziemlich weit. Nach uns verirren sich noch ein paar Camper hier her. Beim Abendessen basteln wir für den nächsten Tag eine Tour zusammen.

Samstag, 25.09.21

Der Himmel trübt sich ein. Die Gegend ist auch nicht so spannend, dass wir hier bei schlechtem Wetter noch eine zweite Nacht verbringen wollen. Also wird das nächste Ziel angesteuert, Asti. Wir müssen noch etwas Proviant einkaufen und bei der Abfahrt Asti gibt es den Hinweis auf „Aldi“, dem folgen wir. Es ist eine ziemliche Gurkerei, bis wir endlich vor dem Laden stehen. Der Campingplatz liegt etwas oberhalb von Asti, sehr schön im Grünen. Man bekommt gleich jede Menge Info-Material über Asti und die Wegbeschreibung, wie man mit dem Fahrrad am besten in die Innenstadt kommt. Es regnet nicht, also folgt eine Stadtbesichtigung. Jede Menge Kirchen wären zu besichtigen, wir sehen uns 2 etwas genauer an. Dann möchten wir natürlich auch die Kathedrale sehen, suchen sie und finden sie endlich in einem eher ungemütlichen Stadtviertel. Der Bau ist von außen sehr imposant – aber geschlossen. Kein Mensch ist zu sehen, das Pflaster um die Kirche ist mehr als gewöhnungsbedürftig. Man hat das Gefühl, dass hier keiner auf diese Kirche stolz ist. Also zurück in das Zentrum, schöne Plätze, viele Cafés, junge Leute, wenig Touristen. 2 große Märkte sind aufgebaut und auch eine riesige Markthalle gibt es. Die Stadt erinnert etwas an Padua. Die Rückfahrt zum Campingplatz ist wieder spannend, man hat das Gefühl, dass man immer gegen die Einbahnstraßen fahren muss. Aber wir kommen lebend wieder an. Auch hier gibt es ein Restaurant und wir essen abends sehr gut und arbeiten wieder eine Tour für den nächsten Tag aus, denn hier ist die Landschaft hügelig und nicht so langweilig wie gestern, das wird bestimmt schön.

Sonntag, 26.09.21

Wir werden von einem Gewitter geweckt, es schüttet wie aus Eimern. In diesem Urlaub muss man wohl die Sonntage wettermäßig ignorieren. Also entschließen wir uns, schon heute nach Loano zu fahren und die für heute geplante Tour merken wir uns für später vor. Unterwegs stehen wir in den Hügeln auf einmal im Stau und dann wissen wir warum. Es findet eine Radveranstaltung statt und der Verkehr wird dafür gestoppt. Wie lange es dauern wird, weiß niemand so genau. Die Italiener sind eben Fahrradverliebt. Dann beginnt der heftige Regen – wie am letzten Sonntag. Mit Blitz und Donner erreichen wir Loano und nehmen den Campingplatz unterhalb vom Hotel. Mal sehen, ob es überhaupt heute aufhört zu regnen.

Um 17 Uhr ist es so weit und wir besichtigen erst das nahe Hotel, wo wir die nächste Woche verbringen werden. Direkt davor ist ein öffentlicher Parkplatz, ideal für unseren Camper. Dann geht es zum Strand, endlich eine schöne Strandpromenade und die Fußgängerzone dahinter ist wirklich sehenswert. Am Sonntag Abend flanieren viele Italiener durch den Ort und genießen die warmen Sonnenstrahlen. Den Berg hinauf finden wir auch ein nettes Restaurant und beschließen so den Abend.

Montag, 27.09. bis Montag, 04.10.21 Radurlaub Blumenriviera mit Launer-Reisen

Der Camper ist schnell umgeparkt, dann packen wir unsere Taschen für den Hotelaufenthalt und sichern den Camper für eine lange Pause ab. Der Launer-Bus kommt pünktlich um 12 Uhr an.

Die Gruppe

Wir sind erstaunt, wie groß die Gruppe ist. Entgegen der Ankündigung führt nicht nur Theo als Guide sondern auch Dominik, den wir schon lange nicht mehr gesehen haben – aber sofort wieder erkannt. Der Busfahrer Jochen ist vom Aussehen her gleich als „Kümmerle“ zu erkennen. Insgesamt werden 29 Personen gemeinsam den Urlaub verbringen, davon werden 3 auf eigene Faust Rennradtouren unternehmen. 

Das Hotel

Das Hotel hat große Zimmer mit einem ebenso großen Balkon und herrlichem Blick in die Hügel und aufs Meer. Der Rest vom Hotel ist eher gewöhnungsbedürftig. Der große Pool und der Spa-Bereich dürfen wegen Corona nicht genutzt werden. Als Entschädigung wird von Fa. Launer jeden Abend das erste Getränk spendiert. Abendessen gibt es ab 20 Uhr – für uns doch recht spät. Es gibt einen Gruß aus der Küche, dann 3 Vorspeisen zur Auswahl, davon 2 Nudelgerichte und eine Suppe, 3 Hauptgerichte zur Auswahl, Fisch, Fleisch und etwas in Richtung vegetarisch und dann Nachspeisen.

Am nächsten Morgen um 7 Uhr ist der Speisesaal schon gut gefüllt. Auf dem Tisch liegt ein Zettel mit der Frühstücksauswahl, ligurisch, Fitness oder international. Am Tisch ist alles einmal vertreten. Das Fitnessfrühstück erinnert an Hühnerfutter, International ist Ei, „Wienerwürstchen“ und Käse. Das 3. Frühstück ist auch nicht besser. Die Brötchen erinnern an Pappe, ein süßes Croissant ist auch dabei, Marmelade und Butter.

Theo ist total angefressen, telefoniert mit Launer in Wört und bittet um Änderungen. Das Resultat: wir bekommen abends vorher einen Salat, morgens müssen wir schon um 6:45 Uhr antreten, damit wir Rührei, Würstchen, Käse, Müsli und Joghurt bekommen. Die Wurst isst fast keiner – Maggi lässt grüßen – mit dem Rest arrangiert man sich. Mehr Verbesserungen ließen sich nicht vereinbaren. Was soll’s, wir werden es überleben.

Die Touren

Nach dem Einchecken im Hotel kommt die erste kleine Radrunde, auf der man gleich einige heftige Anstiege ins Hinterland kennen lernt. Wenn man sich von der Küste entfernt, wird es einsam, sehr bergig und landschaftlich wild und schön. 

Am zweiten Tag werden wir mit dem Bus ein Stück in die Hügel gefahren, haben herrliche Ausblicke, in die Berge und auf die Küste und dann eine endlos lange Abfahrt. Dann gibt es noch eine Extrarunde in die Ebene von Albenga. Nicht nur der Ort ist sehenswert sondern auch die Umgebung. Jede Menge Kräuteranbau, es riecht nach Basilikum, Thymian, Rosmarin, Lavendel und allen möglichen anderen Kräutern. Die Plantagen sind sehr gepflegt, jedes Kraut wird in einem anders farbigen Blumentopf angesetzt, so kann auch ein Pflanzenunkundiger die verschiedenen Gewächse auseinanderhalten.

Ebenso werden wir am dritten Tag in die Hügel gefahren, ein paar Höhenmeter mehr, ein paar Burgen und Kirchen mehr, aber genauso schön wie am Vortag. 

Dann gibt es die Tour an der Küste entlang. Wir werden bis nach San Remo gefahren und erleben eine der schönsten Radwege Italiens. Auf einer alten Bahntrasse führt der Weg durch Tunnel, an der Strandpromenade entlang, durch San Remo und etliche weitere schöne Küstenorte. Allerdings endet der Radweg nach ca. 30 km. Er ist zwar geplant bis Genua, aber das ist noch ein weiter Weg und so schlagen wir uns mit den Autos auf der „SS1“ herum. So schön die Küste auch ist, der Autoverkehr stört doch sehr.

Um so mehr genießen wir am nächsten Tag die lange Radtour von Piemont aus bis zur Küste. 90 km abwechslungsreiche Landschaft mit Kirschenplantagen, Olivenhainen und auch wieder Wäldern bis hinab zur Küste, einfach schön.

Am Donnerstag ist Ruhetag angesagt, aber Theo und Dominik haben eine kleine Runde vorbereitet. Es wird fast eine Königsetappe mit zwar nur 60 km, dafür aber 1200 Höhenmeter. 8 Radler unternehmen diese Ruhepausentour und sind hinterher glücklich über die Ausblicke und Abfahrten. 

Zum Abschluss gibt es noch einmal eine Fahrt in Richtung Genua bis zum Ort Spotorno, daran hat Dominik Kindheitserinnerungen und uns gefällt das Dörfchen auch gut.

Am Abend stellen alle fest, dass wir unendliches Glück mit dem Wetter hatten, denn für den nächsten Tag sind doch mal wieder Regen und Gewitter angesagt. 

Abschied

Am Montag kommen wir zwar pünktlich um 6:45 Uhr zum Frühstück und sehen alle Teilnehmer nochmal, da aber bereits alles im Bus verpackt ist und sie es eilig haben, nach Wört zu kommen, winken wir nur noch kurz hinterher und nehmen uns dann die Zeit, den Camper wieder startklar zu machen.

Montag, 04.10.21

Das Wetter ist unbeständig, wir fahren Richtung Frankreich und nehmen den letzten Campingplatz in Italien in Latte, ein Vorort von Ventimisiglia. Im Supermarkt direkt neben dem Platz füllen wir erstmal die Vorräte auf. Der Laden sieht von der Straße sehr klein aus, ist aber riesig und bestens sortiert. Rüdiger hat eine Tour vorbereitet, die uns nochmal in die ligurischen Hügel bringen soll, allerdings ist die Fahrt durch das Flusstal direkt an der Hauptstraße entlang, darauf haben wir keine Lust und drehen um zum Strand. Das Meer nochmal genießen ist auch sehr reizvoll. Wir fahren in Richtung San Remo und sind erstaunt, wie viele sehr gute Radwege es auch hier gibt, den Rest kann man auf der Strandpromenade fahren. Das letzte Stück bis zum Einstieg in die Bahntrasse sparen wir uns, da sich am Horizont Unwetter ankündigen. Da drehen wir lieber um, und das erweist sich als richtig. Nachmittags und in der Nacht regnet es viel. 

Dienstag, 05. bis Donnerstag, 07.10.21

Ab nach Frankreich. Nach jeder Tunneldurchfahrt könnte es regnen, da bleiben wir nicht an der Küste. Als nächstes Ziel haben wir uns den Nationalpark du Verdon ausgesucht. Richtung Grenoble geht die Fahrt in die Alpen und dann wird es landschaftlich wieder sehr schön. Durch Schluchten mit riesigen Felswänden schlängelt sich die Straße immer höher. In dem kleinen Bergnest Puget Thiniers machen wir eine Pause und erfreuen uns an den schmalen alten Gassen. Am Stausee des Verdon ist niemand auf dem Campingplatz und auf 2 Stunden Wartezeit haben wir keine Lust. So fahren wir noch ein bisschen weiter. Das war eine sehr gute Entscheidung. In Castellane ist ein Campingplatz direkt neben der Altstadt, sehr gut ausgestattet mit reichlich Platz. Bei dem unbeständigen Wetter bummeln wir durch das schöne Örtchen. Eine Kirche steht auf einem Felsen etwa 200 Meter über dem Ort. Es ist bestimmt sehr anstrengend, dort hinauf zu klettern, wir bleiben lieber unten.

Über Nacht weht der „Mistral“ die Wolken weg, aber auch die Kälte ins Tal. Das Licht am nächsten Morgen ist so, wie wir es von der Provence lieben, strahlend blauer Himmel und heller Sonnenschein. Gegen die Kälte kann man etwas tun. Wir radeln aus dem Tal auf 1050 Meter Höhe hinauf. Die Landschaft erinnert an die Dolomiten. Oben gibt es Alpenwiesen mit Schafherden, ein sehr schönes Anwesen mit vielen Weinplantagen überrascht in dieser Gegend, sehr provencialisch. Durch kleine Dörfer geht es immer wieder durch einsame Berglandschaften. Die Abfahrt wird dann spektakulär, durch eine Felsenschlucht mit engen Serpentinen erreichen wir wieder Castellane und sind total begeistert. Im Windschatten können wir uns sogar noch etwas sonnen, einfach herrlich!

In der Nacht sinken die Temperaturen auf 4 Grad, der Herbst ist da. Die Schlucht von gestern hat uns so gut gefallen, dass wir heute die Strecke hinauffahren, Berg auf kann man die Ausblicke noch besser genießen. Obwohl wir erst um 10:30 Uhr starten, ist es immer noch saukalt, vor allem im Schatten. Zum Glück haben wir auf der Strecke auch viele Sonnenabschnitte, wo man sich etwas aufwärmen kann. Die Berg-Ab-Strecke bringt uns in das Tal des Verdon und dann durchfahren wir auch noch den „Gorges du Verdon“, wieder imposant. Obwohl uns die Landschaft sehr gut gefällt, werden wir morgen weiter Richtung Heimat fahren. 

Freitag, 08. bis Sonntag, 10.10.21

Bei 2 Grad fahren wir die erste Passstraße mit vielen Kurven und wieder etlichen Schluchten in Richtung Sisteron. Den Ort haben wir vor vielen Jahren mal besucht und in schöner Erinnerung. Nach 1,5 Std. Kurven tut ein Spaziergang auch sehr gut. Die Felsen neben der Stadt sind beeindruckend, der Ort hat viele kleine Geschäfte und heute steigt hier ein Fest. Über allem trohnt das Kastell. Als Ziel für heute Abend haben wir uns Saillans ausgesucht. Nach über 2 Stunden Kurven, Pässen und Hochebenen mit Lavendel- und Hirsefeldern, Wein- und Obstanbau und Schafherden erreichen wir das historische Örtchen, sehr verwinkelt mit „alternativen“ Bewohnern. Aber ein Stellplatz mit Entsorgungsstation steht zur Verfügung, die Campingplätze der Umgebung sind bereits alle geschlossen, also muss man Ende September aus den Alpen verschwunden sein oder sehr sparsam leben. Ein gutes Restaurant gibt es im Ort, um 19 Uhr wird geöffnet, der Impfausweis wird vorgezeigt und wir dürfen eintreten und gut essen. Um 21 Uhr ist der Ort wie ausgestorben, auf dem Stellplatz stehen lauter merkwürdige Camper und wir gehen zufrieden schlafen.

Um 10 Uhr kommt die Sonne durch die Wolken, das ist der Start für eine „alpine“ Radtour. Nach 2 km beginnt der Anstieg, auf 10 km müssen 800 Höhenmeter bewältigt werden. Langsam gleichmäßig hochtrampeln, so erreichen wir den Col de la Chaudière mit 1047 Metern über dem Meeresspiegel. Frisch ist es hier oben, eine lange Abfahrt steht uns bevor und so ziehen wir uns warm an. Der Ausblick ist einfach klasse und da es nicht so viele Serpentinen gibt, rollen wir sehr entspannt abwärts. In der Mittagssonne erreichen wir Saou und machen Kaffeepause. Es fällt auf, dass hier sehr viele Rennradfahrer unterwegs sind, aber sie fahren die Tour genau andersherum wie wir. Es folgt noch ein Col, der aber nur 500 Meter hoch ist und dann folgt noch der lockere Rückweg durch das Tal der Drome. Am Camper angekommen, treffen auch ein Mountainbike-Pärchen ein. Wir sprechen sie an und fragen nach dem MTB-Track und der Schwierigkeit. Die Frau spricht etwas deutsch, der Mann, Gerard, probiert es mit englisch und wir tauschen E-Mail-Adressen aus. Das MTB-Gebiet scheint genau auf der anderen Drome-Seite zu sein als wir gefahren sind. Ich gehe noch schnell etwas Proviant einkaufen, denn morgen ist Sonntag, da muss der Kühlschrank noch aufgefüllt werden. Heute Abend kochen wir mal selbst, das schmeckt auch mal gut.

Sonntag Morgen machen wir uns auf den Heimweg, es ist nebelig und kalt, das macht nicht mehr so viel Spaß. Richtung Valance zur Autobahn, an Lyon vorbei und immer Richtung Norden. Bei einer Touristen-Info haben wir ein Büchlein über „interessante“ kleine Orte in Frankreich erhalten. In der Nähe von Nancy gibt es Toul, das wir ansteuern. Um 16 Uhr kommen wir an und suchen den WoMo-Stellplatz. Endlich gefunden ist der brechend voll, damit haben wir ja gar nicht gerechnet. Wir wollen den Ort schon verlassen, da fällt uns ein großer Parkplatz auf, wo bereits ein Camper steht, also stellen wir uns daneben. Der Besitzer aus Belgien erzählt gleich, dass man hier wohl gar keine Probleme bekommt. So machen wir uns auf zur Stadtbesichtigung. Die komplette Altstadt ist mit einer Festungsmauer umgeben, dahinter sieht man bereits die riesige „Cathedrale de St. Etiennes“. Der Dom ist definitiv überdimensioniert, denn außer diesem Gebäude gibt es nichts Interessantes in Toul zu besichtigen. Deshalb gibt es heute Abend wieder ein Abendessen im Camper.

Montag, 11.10.21

Es ist wieder dichter Nebel und kalt, nichts wie Richtung Heimat. Wir sind schnell auf der Autobahn, erreichen auch bald die deutsche Grenze und von Saarbrücken aus sind wir um 12 Uhr wieder in Kriftel. Das Wetter ist unbeständig und so haben wir wohl den richtigen Zeitpunkt für das Urlaubsende erwischt.

Tourstatistik

Datum          km     hmtr

17.09.21       29      165   

18.09.21       52      139

20.09.21       32      378   

21.09.21       50      367   

22.09.21       32      367

23.09.21       23      256

24.09.21       53      111

25.09.21       16        82

27.09.21       35      440

28.09.21       75      810

29.09.21       60      649

30.09.21       78      447

01.10.21       91      816

02.10.21       61     1203

03.10.21       54      502

04.10.21       27      196

06.10.21       39      826

07.10.21       42      521

09.10.21       58    1049

                   907    9324

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