Mittwoch bis Montag, 24. bis 29.05.23, Palamos
Hier angekommen ist das Wetter nicht sehr schön. Erst mal Wäsche waschen und einen gemütlichen Tag verbringen. Donnerstag ist es trübe, da erkunden wir Palamos zu Fuß. Ein netter Fischerort mit großem Hafen und einer hübschen Promenade. In der Fußgängerzone gibt es jede Menge hübscher Geschäfte, näher betrachtet mit stolzen Preisen. Der nächste Ort Sant Antoni ist wieder eine typische Touristenhochburg, große Hotels, langer Sandstrand. Da ist uns Palamos schon lieber. Wir haben einen Terrassencampingplatz auf den Klippen erwischt, schwingen uns noch auf das Rad und erkunden die direkte Umgebung. Es gibt hier herrliche Radwege, wir sind begeistert.
Durch die flache Schilflandschaft geht es Richtung Hinterland, sehr abwechslungsreich. Leider müssen wir 5 km auf der Hauptstraße Richtung Girona fahren, um die Hügellandschaft zu erreichen. Aber dann wird es wieder richtig interessant, allmählich Berg auf zieht sich eine kleine Straße bis zur Kuppe, dann haben wir eine super Abfahrt. Nur der Tumult am Strand stört den Gesamteindruck. Die Tour möchten wir übermorgen nochmal fahren, suchen aber für die langweilige Hauptstraße eine Alternative.
Samstag kommt eine Königsetappe dran, gute 70 km durch die Gebirgskette oberhalb von Tossa del Mar. Wenn man die Küste hinter sich lässt und mit der Bahntrasse ins Hinterland vordringt, gewinnt man einiges an Höhe. Aber dann geht es zur Sache, wir schrauben uns hoch bis auf ca. 500 Meter Höhe. In engen Serpentinen mit herrlichen Ausblicken führt die Straße nach Tossa del Mar. Dann beginnen an der Küstenstraße die vielen Aufs und Abs, die einem die Kraft aus den Beinen rauben, aber eine absolute Traumstraße.
Sonntag wiederholen wir nochmal die Tour von vorgestern und sind mit der Erweiterung der Tour total glücklich. Wir finden hübsche Orte, die wir eher in der Provence erwartet hätten. Trotzige Kirchen, jede Menge kleiner Gassen und tolle Lokale und das im landschaftlich langweiligen Hinterland. Diese Orte muss man sich merken. In Peratallada ist auch ein großer Parkplatz, bereits mit ein paar Campern drauf. Sollte man nochmal in diese Region kommen, so ist dieser Platz die erste Wahl.
Montag bis Donnerstag, 29.05. bis 01.06.2023, Olot
Wir wollen doch mal Richtung Pyrenäen fahren und haben uns für den Ort Olot entschieden. Die Stadt ist auf mehreren Vulkanen erbaut und der ausgesuchte Campingplatz liegt im Naturschutzgebiet Vulkanlandschaft. Zu Gast haben wir jede Menge Rotkehlchen, die uns sehr zutraulich fast aus der Hand fressen. Die Landschaft ist einfach genial, viel Wald, leicht hügelig und im Hintergrund die gigantischen Pyrenäen. Am ersten Tag drehen wir nur eine kleine Runde durch den Naturpark. Vulkane können auch ziemlich steil sein, stellen wir fest.
Natürlich wollen wir auch eine Bergtour unternehmen. Durch Olot führt die Straße ins Gebirge hinauf. Ca. 10 km immer nur hinauf haben wir den ersten Pass erreicht, 1010 Meter Höhe, dann zweigen wir ab in Richtung Sant Joan und überqueren den nächsten Pass mit 1065 Meter. Danach soll ein Radweg rechts durchs Gelände gehen. Nach kurzer Betrachtung des Wanderweges entscheiden wir uns dagegen und lassen uns auf der Straße wieder Richtung Olot rollen. Die Abfahrt ist einfach herrlich. In Olot nehmen wir Kurs auf das Zentrum. Schöne kleine Plätze laden zur Pause ein. Bei einem Mexikaner essen wir zu Mittag und nehmen dann den Aufstieg zum Campingplatz in Angriff.
Am Mittwoch ist das Wetter nicht mehr sehr beständig. Deshalb machen wir nur eine kleine flache Tour – von Komoot heruntergeladen. Die Strecke bis zu der Tour führt wieder durch das Naturschutzgebiet, in Olot geht es dann auf eine Bahntrasse entlang des Flusses und in einem Bogen fahren wir zurück Richtung Camper. Es sieht nach Gewitter aus, deshalb schnell die Kurve kriegen. Durch das Naturschutzgebiet erklimmen wir den Anstieg zum Campingplatz. In dieser Gegend werden wir sehr gerne nochmal wieder fahren, denn die Landschaft ist ein Traum. Mittags essen wir im Restaurant vom Campingplatz, für 14,50 € gibt es ein sehr leckeres 3-Gänge-Menü mit einer Flasche Roséwein und Wasser – tolle Sache.
Donnerstag bis Sonntag, 01. bis 03. Juni 2023, Rustique
In den Pyrenäen gibt es immer mehr Unwetter, Schneefall ganz oben, Gewitter und viel Regen, da kratzen wir die Kurve und fahren an den Pyrenäen vorbei nach Frankreich. Das Wetter ist deutlich besser und Carcassonne wollten wir schon lange mal wieder besuchen. Am Canal du Midi in Rustique finden wir einen kleinen, schön gelegenen Campingplatz. Der Andrang ist gewaltig, die Mittagspause der Rezeption geht bis 14 Uhr, da stehen bereits 5 Camper vor der Tür. Mit etwas Sucherei finden wir einen geeigneten Platz, etwas aufgeweicht von dem vielen Regen der letzten Tage, dank des jetzigen Sonnenscheins bald wieder abgetrocknet. Heute Abend essen wir im Lokal Pizza, erstaunlich lecker und machen anschließend noch einen Spaziergang durch Rustique, sehr hübsch mit einer Burg, komplett mit einer hohen Mauer umgeben. Der Ort hat null Infrastruktur!
Freitag geht es am Canal entlang nach Carcassonne. Um 11 Uhr ist es bereits so voll, dass wir nach einem kurzen Rundgang die Nase voll haben und noch etwas die schöne Landschaft genießen wollen. In der Nähe ist ein See, sehr schönes Freizeitgelände, aber auch hier gibt es weder Cafés, von Restaurants ganz zu schweigen. Dafür einen wilden Weg rund um den See. Dann beginnt das Verkehrschaos, durch den nahe gelegenen Fluss gibt es nur Hauptstraßen Richtung Rustique. Es bleibt uns nichts anderes übrig, nach einer kurzen Rast an einem Einkaufszentrum die Hauptstraße nach Carcassonne zu nehmen und wieder am Canal zurückzufahren.
Samstag wollen wir es gemütlich angehen und fahren in die entgegengesetzte Richtung von Carcassonne. Die Landschaft erinnert uns gewaltig an die rheinhessische Weinlandschaft, leicht hügelig und etwas langweilig. Es gibt kaum Orte, geschweige denn Lokale. Irgendwann kommen wir am Canal du Midi an, den wir Richtung Rustique fahren. Aber auch hier kann man verhungern und verdursten. Es bleibt nichts anderes übrig als bis nach Trebes zu fahren, denn dort gibt es viele Lokale. So kommen wir auch zu einem guten Mittagessen.
Sonntag bis Mittwoch, 03. bis 06. Juni 2023, Albi
Wir fahren über Landstraßen und durch herrliche Landschaften Richtung Norden. Gegen Mittag sehen wir bereits die große Kathedrale von Albi. Der Campingplatz ist zentrumsnah und sehr idyllisch gelegen. Der Baumbestand erinnert an ein Aboretum, so unterschiedliche Bäume gibt es. Über den „Yosemite-Highway“ erreichen wir unseren Platz. Leider hält sich bei Rüdiger die Erkältung, die mich in Olot erwischt hat, sehr hartnäckig, hoffentlich nicht mehr so lange!
Montag wollen wir uns Albi ansehen. Nach 1,5 km sind wir bereits in der Altstadt und können über die riesigen Backsteinbauten nur staunen. Die Kathedrale Saint Cecile übertrifft sowohl innen als auch außen alle uns bekannten Kirchen, die wir in Städten dieser Größe bisher gesehen haben. Die Wandmalereien sind einzigartig, aber fast etwas zu viel! Wir fahren extra aus dem direkten Altstadtbereich heraus, um ein Bier zu genießen, aber die Preise sind wie in einer Großstadt, 2 Bier kosten 10 €. Nach dem gestrigen Mittagessen im Campingplatzrestaurant „Lobster“ ein weiterer Beweis, dass man in Spanien günstiger leben kann.
Dienstag unternehmen wir noch eine längere Radtour durch das leicht hügelige Gebiet um Albi herum. Wir fahren zwar am Tarn entlang, sehen den Fluss aber nur selten, zum Teil durch die vielen Wohnhäuser an der Uferstraße. An einer Staustufe überqueren wir den Fluss und erreichen ein Freizeitgelände, allerdings ist nichts los, wahrscheinlich nur in den Ferien ist hier Stimmung angesagt. In dieser Gegend gibt es nur in Albi mit Sicherheit etwas zu essen und zu trinken. Alles andere ist reine Glückssache. Abends gehe ich zum ausgiebigen Duschen, was ein Fehler ist. In der Luft liegt ein Gewitter, was die Mücken sehr aggressiv macht. Ich kehre zum Camper zurück wie ein Streuselkuchen und habe lange Spaß mit den vielen Insektenstichen.
Mittwoch bis Freitag, 06. bis 09.06.2023, Boisse-Penchot am Lot
Allmählich wollen wir in Richtung Heimat fahren, aber in kleinen Schritten. Am Fluss Lot haben wir uns ein Plätzchen ausgesucht, was interessant klingt. Und auch dieser Platz ist in herrlicher Natur. Wir bekommen einen Stellplatz direkt am Fluss, machen nur einen kleinen Rundgang und planen für den nächsten Tag eine erste Erkundungsrunde. Abends essen wir im platzeigenen Restaurant Schweinekottlet mit grünen Bohnen, sehr gut gewürzt.
Am Lot sind beste Radwege ausgeschildert. Durch kleine Örtchen schlängelt sich der Weg, dann wechseln wir die Flussseite und bekommen sogar einen Kaffee auf dem Kirchplatz von Livinhac-le-Haut. Im kleinen Laden neben dem Café steht zwar ein Korb mit Croissants, die sind aber alle bestellt, also nicht für uns. Das ist die Infrastruktur in dieser Gegend. Dafür ist die Landschaft ein Traum. Für den nächsten Tag haben wir uns eine längere Bergtour ausgesucht, aber morgens kommt es anders.
Freitag, 09.06.2023, Thérondels am Lac de Sarrans
Das Wetter scheint zu kippen, deshalb fahren wir weiter Richtung Norden. Wir haben uns einen Campingplatz an dem See Sarrans ausgesucht in der Hoffnung, den Regen hinter uns zu lassen. Die Fahrt durch das Tal des Lot ist ein Traum, herrliche Landschaft, kein Verkehr – das ist auch besser so, weil die Straße sehr kurvig und eng ist – und wenig Orte. Aus dem Tal heraus geht es den Berg hinauf und endlich kommen wir durch einen Ort mit einem Laden, dort bekommen wir Obst und Gemüse. Irgendwann verlassen wir das Hochplateau, steil geht es hinunter, aber erst 2 km vor dem Campingplatz können wir den See sehen. Grandiose Landschaft, aber nichts los. Wir sind gefühlt die einzigen Gäste auf dem Platz, der noch nicht richtig gepflegt aussieht. Da das Wetter schlecht ist, wandern wir nur über die Halbinsel mit einem sehr pittoresken Ort. Abends gibt es wenigstens in dem kleinen Chalet ein Essen. Morgen geht es weiter!
Samstag bis Montag, 10. bis 12.06.2023, Royat bei Clermont-Ferrand
Wir schaffen es gerade, im Trockenen alles zu packen und zu starten, dann schüttet es wieder. Schade, denn die Gegend ist wirklich sehr reizvoll und die kleinen Städtchen, durch die wir fahren, sehen mit den Steinbruchhäusern interessant aus. Nach 100 km hört der Regen auf. Richtung Clermant-Ferrand wird es wieder hügeliger, im Vulkangebiet liegt der Ort Royat, wieder mit einem sehr grünen Campingplatz. Bevor es wieder anfängt zu gewittern, machen wir eine kleine Wanderung, nicht lang aber steil.
Sonntag ist Radeltag. Brutal den Berg hinunter vernichten wir locker 200 hmtr bis in die Stadt. Die Verkehrsführung ist etwas chaotisch, wir sind froh, dass am Sonntag nicht viel Autoverkehr ist. Irgendwann stehen wir auch vor der Kathedrale, ein sehr dunkler Bau aus Lavagestein, Drinnen beginnt gerade die Messe, die wollen wir nicht stören. Die Fahrt geht weiter, nun wieder den Berg hinauf. Der Stadt können wir nichts abgewinnen und wir sind froh, als wir endlich Wald erreichen. Die Vulkanlandschaft ist sicher recht reizvoll und auch anspruchsvoll. Da schon wieder dunkle Wolken aufziehen, kürzen wir etwas ab, um nicht im Gewitter eine Abfahrt machen zu müssen. Wir schaffen es noch gut zum Camper, die Fahrräder werden geladen, dann verstraut und auch die Markise eingekurbelt. Dann blitzt und donnert es und schüttet wie aus Eimern. Morgen geht es weiter!
Montag bis Donnerstag, 12. bis 15.06.2023, Digoin an der Loire
Wir fahren Richtung Vichy, dort regnet es gerade, also weiter Richtung Loire. In Digoin finden wir einen sehr ruhigen, kleinen Campingplatz. Die Loire ist ein sehr naturbelassener Fluss, wir hören bis in den späten Abend die Frösche quaken. Bei einer kleinen Erkundungsrunde durch den Ort sehen wir uns die Kirche an, aber fast noch beeindruckender ist das Postamt, in einem Eckgebäude mit imposantem Turm untergebracht. Der Ort ist bekannt für Keramiken, ein entsprechendes Museum gibt es. Und besonders ist auch der Canal, der hier mit einer Brücke über die Loire geführt wird.
Ab Dienstag wird das Wetter beständig und schön. Rüdiger hat eine Radtour durch das Hinterland der Loire geplant, wie wir auf der erhaltenen Landkarte sehen ist genau hier eine beliebte Radroute. Hinter Digoin nehmen wir eine steile Einbahnstraße in Gegenrichtung, es ist ja nicht so weit. Da man sich aber über 20% quälen muss und dummerweise doch etliche Autos entgegenkommen, sind wir froh, endlich oben anzukommen. Die restliche Strecke hat zwar auch noch viele Steigungen, aber nicht ganz so steil. Die Strecke ist abwechslungsreich, mal Wald, mal Wiese und wenig Verkehr. Den Rückweg nehmen wir den Loireradweg am Canal entlang. Nach 20 km finden wir das schon wieder langweilig. Dann geht es nach Digoin zum Mittagessen bei Choko, den Wirt haben wir bereits gestern kennen gelernt, nicht sehr gesprächig, fast etwas unhöflich, aber er reagiert wenigstens auf französische Ansprache – sonst nicht!
Mittwoch fahren wir in die andere Richtung durch das hügelige Hinterland, nicht so bergig wie gestern. Mittags kommen wir in Paray-le-Munial an. Den Ort kennen wir von der Loire-Tour, aber vor 7 Jahren sah alles noch etwas verwahrlost aus, kein Vergleich mit heute. Eine schöne Innenstadt und die Basilika am Fluss ist mal wieder ein Prachtbau. Der Rückweg ist harmlos am Canal du Centre entlang bis zum Campingplatz. Nun reicht die Canal-Rutscherei wieder.
Donnerstag bis Samstag, 15. bis 17.06.2023, Meusault
Wieder 100 km Richtung Heimat haben wir uns die Weingegend in Burgund ausgesucht. In Meusault gibt es wieder einen Huttopia-Campingplatz, terrassenförmig angelegt mit Blick in die Weinebenen, ähnlich gelegen wie an der Pfälzer Weinstraße. Wir bekommen noch einen ziemlich schrägen Platz auf Schotter zugewiesen, aber was soll’s, wir wollen ja die Landschaft genießen. Durch die Weinberge sehen wir uns erst Meusault an und fahren dann nach Beaune, der Ort soll ja einiges bieten. Es sind nur 10 km bis dorthin, aber bei der Hitze reicht uns die Fahrt durch die Weinberge. Beaune ist sehr touristisch, durch Zufall entdecken wir eine Sackgasse mit sehr schönen Häusern, dekoriert mit bunten Fliesen und Keramiken. Der Dom ist wieder imposant und knapp daneben ist das ehemalige Hospital, was inzwischen zu einem Hotel und Museum umgebaut ist. Der Innenhof muss wohl sehr schön sein, aber 8 € Eintritt nur dafür ist etwas heftig. Da genießen wir lieber die kleinen Weinorte auf dem Rückweg.
Freitag erkunden wir Burgund mit einer heftigen Bergtour. Traumhafte Landschaft, Täler mit Weinanbau, dann Wald und grüne Hochebenen. Wir erreichen ein winziges Dorf und wagen es, hineinzufahren. Höflich wie ich bin grüße ich eine Dame mit „Bon jour“ und bekommen als Antwort „Guten Morgen“. Man scheint uns das Deutsche anzusehen. Sie sagt, dass man durch den Ort zu einem Picknickplatz kommt, dessen Aussicht man sich nicht entgehen lassen sollte. Und damit hat sie recht. Die großen Linden stehen in voller Blüte, es summt von allen möglichen Brummern. Dann kommt die Dame ebenfalls dorthin und wir kommen ins Gespräch. Sie kommt aus dem Ruhrgebiet und hat hier ein kleines Haus für ein paar Tage gemietet. Die Stille und die Ausblicke können wirklich begeistern. Die Weiterfahrt geht durch ähnlich idyllische Nester. Irgendwann landen wir auf einer Bahntrasse, es reicht auch mit Steigungen. Nach dem Mittagsimbiss ist der Rest der Tour etwas gemütlicher. Bei der Hitze heute reichen die gefahrenen 800 Höhenmeter. Als Absacker nehmen wir auf der Campingplatzterrasse noch ein Bier und sind schockiert, das Bier kostet 8 € pro Glas und schmeckt scheußlich. Nie wieder in ein Huttopia-Restaurant!
Samstag bis Dienstag, 17. bis 20.06.2023, Port Lesney an der Loue
Für den nächsten Platz haben wir eine Reservierung, aber man weist uns darauf hin, dass in dem Ort ein Theater- und Musikfestival stattfindet. Egal, vielleicht ist ja für uns etwas dabei. Über die Autobahn geht es Richtung Jura, es wird wieder etwas hügeliger. Auf dem Campingplatz les Radeliers angekommen dürfen wir uns erstmal einen Platz aussuchen und Oropax mitnehmen. Vielleicht braucht man so etwas. Direkt am Fluss – wieder mit viel Froschgequake – stehen wir unter großen Linden auf Rasen, sehr viel angenehmer als auf dem Schotter des letzten Platzes. Direkt neben dem Campingplatz steht die Kirche des Ortes und davor ist das Festzelt aufgebaut. Auf diesem Platz haben sich jede Menge Jugendgruppen in Zeltlagern eingefunden. Es wird gepaddelt, Boule gespielt, gebadet und was man so sonst noch machen kann. Wir drehen erst mal zur Erkundung eine kleine Runde, und da es nicht weit ist, besuchen wir das Unesco-Kulturerbe Arc les Sanens, berühmt für die Salzproduktion. Das Gelände ist mit seinen Gebäuden schon beeindruckend, die Gärten drumherum sind nach unserem Empfinden nichts Besonderes. Egal, der Eintritt von 14 € pro Person wird bezahlt und dann sind wir von der Ausstellung richtig enttäuscht. Da könnte man mehr daraus machen, damit sich der Eintritt auch lohnt.
Zurück am Platz sehen wir uns das Festgelände mal näher an. Die Kirche ist offen, also gehe ich hinein, gar nicht so klein aber fein, und da es in einer Kirche meistens kühl ist, wird der Raum am Taufbecken für die Bierfasslagerung genutzt, der Vorraum der Kirche für Würstchen, Brote etc., sehr praktisch. Palettentische und Bänke sind überall verteilt, es geht richtig friedlich zu. Auch nachts hören wir von der Musik gar nichts, man feiert hier friedlich!
Sonntag geht es sportlicher zur Sache. Wir überqueren mit einem langen Anstieg den Berg zum nächsten Tal und besichtigen Salins-les-Bains, hier ist die Quelle für die Salzproduktion. Das hiesige Museum wird sicherlich informativer sein als das gestrige Gelände, aber wir haben nach dem Nepp keine Lust mehr auf Museen. Der Anstieg nach dem Ort ist bissig und heftig, aber auch den meistern wir. Die bevorstehende Tour de France scheint hier entlangzukommen. Überall sind Fahrräder dekoriert. Abends gehen wir bei „Edgar“ gut essen. Für so einen kleinen Ort gibt es erstaunlich viele gute Restaurants. Den Platz kann man sich merken.
Am Montag drehen wir noch eine kleine gemütliche Runde durch das Tal der Loue, bevor wir uns für die Weiterfahrt rüsten.
Dienstag bis Freitag, 20. bis 24.06.2023, Cernay
Der Dienstag hat für uns die große Schwüle vorbehalten, es ist so stickig, dass wir froh sind, gegen 11:30 Uhr auf dem Campingplatz in Cernay einzuchecken. Am 01. April haben wir hier den Nestbau der Störche erlebt, jetzt ist die Brut bereits mit Flügelschlagen beschäftigt, um endlich das Nest zu verlassen. Überall wird geklappert und geflattert. Ein Nest direkt vor uns ist mit 3 Jungvögeln besetzt, wenn dann noch die Eltern zum Füttern kommen, ist das Gedränge groß. Da kann man sich vorstellen, dass die Kids langsam fort wollen.
Mittwoch ist es etwas erträglicher, also ab auf‘s Rad. Mit etwas Anlauf durch die Felder erklimmen wir den Col de Hunsruck, 750 Meter hoch. Sobald man in die Hügel kommt, ist die Landschaft wunderschön. Die Abfahrt bringt uns wieder in das Tal des Thur und nach Thann. Ein hübscher Ort, endlich auch mit Infrastruktur. Ein heißer Zwiebelkuchen ist heute Mittag genau das Richtige. Der Thur-Radweg bringt uns wieder zum Camper und dann gibt es etwas Abkühlung durch ein Gewitter.
Donnerstag unternehmen wir die Königsetappe, bei Wärme und wieder etwas Schwüle geht es 10 km durch den Wald Berg auf. Die Gedenkstätte Hartmannswillerkopf erreichen wir dank viel Schatten und wenig Autoverkehr ganz entspannt. Aber hier parken sicher 7 bis 8 Busse mit Leuten, die sich nicht auf das Fahrrad schwingen wollen. Mit anderen Worten, hier werden wir keine Kaffeepause einlegen. Von nun an rollen wir mit herrlichen Ausblicken ins Tag, kommen auch durch den Ort Hartmannswiller und sind wieder erstaunt, dass es in den hübschen Örtchen außer vielleicht einem Bäcker keine Infrastruktur gibt. Aber in Cernay können wir zwischen mehreren Cafés auswählen. Dann richten wir uns allmählich auf die morgige Rückfahrt in die Heimat ein.
Nach 84 Tagen im Camper werden wir uns zuhause mal an eine gründliche Reinigung machen, es ist jetzt nötig. Aber der Urlaub und die Erlebnisse entschädigen auch für etwas Arbeit, die nun bevorsteht.
Sportstatistik | ||||||
Datum | km | hmtr | Datum | km | hmtr | |
04.04.2023 | 33 | 49 | 01.05.2023 | 38 | 38 | |
06.04.2023 | 37 | 13 | 02.05.2023 | 48 | 516 | |
07.04.2023 | 46 | 3 | 03.05.2023 | 48 | 524 | |
08.04.2023 | 44 | 4 | 04.05.2023 | 34 | 550 | |
09.04.2023 | 28 | 2 | 05.05.2023 | 57 | 873 | |
10.04.2023 | 32 | 189 | 07.05.2023 | 40 | 50 | |
11.04.2023 | 45 | 312 | 08.05.2023 | 47 | 675 | |
12.04.2023 | 31 | 179 | 10.05.2023 | 40 | 47 | |
13.04.2023 | 26 | 118 | 11.05.2023 | 47 | 96 | |
14.04.2023 | 42 | 40 | 12.05.2023 | 50 | 141 | |
16.04.2023 | 10 | 3 | 13.05.2023 | 26 | 41 | |
17.04.2023 | 33 | 68 | 15.05.2023 | 43 | 61 | |
18.04.2023 | 47 | 139 | 17.05.2023 | 26 | 10 | |
20.04.2023 | 32 | 548 | 19.05.2023 | 36 | 308 | |
21.04.2023 | 39 | 604 | 20.05.2023 | 34 | 507 | |
23.04.2023 | 39 | 636 | 23.05.2023 | 38 | 424 | |
25.04.2023 | 28 | 269 | 25.05.2023 | 13 | 82 | |
26.04.2023 | 21 | 96 | 26.05.2023 | 48 | 388 | |
27.04.2023 | 17 | 125 | 27.05.2023 | 71 | 897 | |
28.04.2023 | 28 | 251 | 28.05.2023 | 52 | 394 | |
29.04.2023 | 27 | 22 | 29.05.2023 | 20 | 368 | |
30.04.2023 | 50 | 531 | 30.05.2023 | 43 | 876 | |
31.05.2023 | 26 | 230 | ||||
Summe | 735 | 4201 | Summe | 925 | 8096 |
Datum | km | hmtr |
02.06.2023 | 48 | 351 |
03.06.2023 | 53 | 243 |
05.06.2023 | 22 | 117 |
06.06.2023 | 44 | 208 |
08.06.2023 | 21 | 171 |
11.06.2023 | 31 | 684 |
12.06.2023 | 13 | 46 |
13.06.2023 | 51 | 532 |
14.06.2023 | 42 | 232 |
15.06.2023 | 19 | 184 |
16.06.2023 | 48 | 810 |
17.06.2023 | 22 | 110 |
18.06.2023 | 38 | 614 |
19.06.2023 | 24 | 149 |
21.06.2023 | 41 | 535 |
22.06.2023 | 42 | 747 |
Summe | 559 | 5733 |
Reisestatistik |
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in den 84 Tagen der Reise haben wir: |
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29 Campingplätze besucht |
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61 Radtouren durchgeführt |
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2219 km mit 18030 hmtr mit dem Fahrrad absolviert |
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ca. 21,50 € pro Übernachtung ausgegeben |
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etwa 4700 km mit dem Camper gefahren |
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ca. 640 € für Diesel ausgegeben |
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in Restaurants ca. 2600 € ausgegeben |
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für 1400 € Lebensmittel eingekauft |
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an Maut 175 € bezahlt |
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oder anders ausgedrückt wir rechnen mit etwa 80 € pro Tag |
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also 6600 € für den gesamten Urlaub ausgegeben |