Nachdem uns der Kurzurlaub über Silvester so gut gefallen hat, sind wir zurück in die Heimat gefahren. Dort gab es zuerst die großen Überschwemmungen, danach kam der große Wintereinbruch. Es war schweinekalt mit viel Schnee und Eis. Die Winterreifenbestellung hat 6 Wochen gedauert, dann mussten wir den Reifenwechseltermin nochmal wegen Eisregen verschieben. Aber nun ist es so weit!
Freitag und Samstag, 26. Und 27.01.24, erste Etappe nach Staufen im Breisgau
Es ist wieder das olle Nieselwetter des deutschen Winters. Wir sind froh, dass wir wenigstens noch im Trockenen den Wagen fertig beladen können, dann geht es los und regnet bis Baden-Baden. Der angepeilte Campingplatz macht nachmittags erst um 15 Uhr auf, so tanken wir erst noch und machen dann einen Rundgang durch Staufen, auch wieder mit Nieselregen. Auf dem Campingplatz machen wir es uns gemütlich und sehen uns die Handball-Halbfinale an. Morgen soll das Wetter gut werden.
Und so ist es, zwar sind die Temperaturen ziemlich niedrig, aber die Sonne scheint von einem strahlend blauen Himmel. Die Fahrräder werden ausgeladen, aber wir starten erst gegen 11:30 Uhr – mit positiven Gradzahlen. Seit langem mal wieder eine Radtour und das in einer grandiosen Landschaft. Gemäß Ortseingangsschild scheint der Schwarzwald hier Kopf zu stehen, ein echter Hingucker.
Da die Füße bei jeder Abfahrt durchkühlen, laufen wir etwas durch Bad Krotzingen, so erholen sich die Füße wieder. In Staufen wird dann noch etwas Kuchen gekauft, Kaffee trinken wir im Camper. Die Sanitäranlagen auf dem Campingplatz sind übrigens erste Sahne, alles nagelneu und von bester Qualität. Den Platz kann man sich merken. Morgen geht es weiter Richtung Schweiz.
Sonntag bis Montag, 28. bis 29.01.24, Gudo bei Bellinzona
Bei herrlichem Sonnenschein starten wir Richtung Schweiz. Noch schnell die Vignette kaufen, dann geht es durch Basel, groß mit viel Industrie. Ab Luzern geht es ständig durch Tunnel und der Himmel ist bewölkt. Erst nach dem Gottard-Tunnel mit 17 km durch den Berg sehen wir wieder blauen Himmel und Sonne, die hier hinter dem Alpen-Hauptkamm bereits mehr Wärme bringt. Die Rezeption vom Campingplatz ist verweist, aber ein Gast zeigt uns, welche Plätze wohl frei verfügbar sind, also richten wir uns ein und genießen noch etwas die wärmende Sonne.
Am Montag früh ist der Camper außen leicht vereist, mit anderen Worten, wir lassen uns noch einige Zeit, ehe wir uns aufs Fahrrad schwingen. Da das Tal recht breit ist, kommt schon früh die Sonne bis zum Campingplatz. Wir starten in Richtung Lago Maggiore, sparen uns aber das letzte Stück und wechseln auf die Schattenseite. Dann geht es Richtung Bellinzona. Dort angekommen, schlendern wir durch die Fußgängerzone und gehen gemütlich Essen, bei Sonnenschein schon draußen. Den Rückweg über die vielen guten Radwege genießen wir und freuen uns über eine heiße Dusche.
Dienstag bis Donnerstag, 30.01. bis 01.02.24, Rimini
Gestartet wird morgens um 10 Uhr. Ruckzuck sind wir auf der Autobahn und nach einigen Tunneln fahren wir an den diversen Seen vorbei immer an Schallschutzwänden entlang. Dann wechseln wir nach Italien und das Abenteuer Mailand beginnt. Der Nebel wird immer dichter, der Verkehr auch, die Temperatur ist nahe der Frostgrenze. Dann überlegen wir, dass wir bei dieser Wetterlage nicht durch den Apennin fahren wollen und programmieren das Navi um Richtung Rimini. Die Strecke ist zwar langweilig, aber Nähe Bologna kommt endlich wieder die Sonne raus und den Rest der Strecke schaffen wir auch noch. Um kurz nach 15 Uhr haben wir es geschafft, Nähe Bahnhof gibt es einen großen Stellplatz, der ist der Richtige für uns. Dann gehen wir eben noch einkaufen und läuten einen gemütlichen Abend ein.
Mittwoch ist das Wetter wieder schön aber kalt. Mit dem Fahrrad machen wir uns auf den Weg an der Küste entlang Richtung Cattolica, dort soll es einige Campingplätze geben, die wir uns ansehen wollen. Die Strandpromenade ist extrem sauber, sehr langweilig und touristisch, die Campingplätze sind alle zu und die Orte sind ausgestorben wie der Hauptfriedhof von New York. Wir haben Mühe, ein Café zu finden, haben dann aber doch Glück. Zurück am Camper suchen wir die nächsten Plätze aus und gehen abends wieder sehr gut essen, deutlich preiswerter als in der Schweiz.
Am Donnerstag nehmen wir uns noch die andere Richtung der Küste nach Cesenatico vor. Das gleiche Spiel, stink langweilig und nichts los. Wir freuen uns über ein – Betonung liegt auf ein – offenes Café, wo wir einen heißen Cappuccino bekommen, dann geht es zurück. Da der Himmel inzwischen auch bedeckt ist, geht es morgen weiter.
Freitag bis Sonntag, 02. bis 04.02.2024, San Marino
Morgens scheint wieder die Sonne, in einer Stunde erreichen wir den Campingplatz unterhalb von San Marino. Windgeschützt genießen wir die Sonne, es ist richtig warm. Wäsche waschen, und morgen werden wir uns die Altstadt ansehen.
Ein Bus bringt uns den Berg hinauf. Gut, dass wir uns diese Strecke nicht mit dem Fahrrad vorgenommen haben. Es ist steil, enge Serpentinen und dann erreichen wir die historischen Gemäuer.
Zu Fuß geht es genauso steil weiter, die Läden sind vollgestopft, besonders fallen Schmuck, Waffen, Schnaps und Lederwaren auf. Die Preise in San Marino sind niedriger als in Italien, es ist eben ein Steuerparadies. Die Basilika ist sehenswert, genauso wie das Rathaus und die vielen Paläste.
Ganz oben auf dem Bergrücken stehen 3 Türme und Festungen, die höchste Burg steht auf 750 Meter Höhe. Die Ausblicke sind natürlich grandios. Bei ca. 20 Grad genießen wir einen kleinen Imbiss in der Sonne, dann haben wir platte Füße und suchen den Bus zum Campingplatz. Und abends geht es wieder ins Restaurant „Garden“.
Auch Sonntag ist das Wetter bestens und wir wagen unsere erste Bergtour des Jahres. Es sind zwar nur 25 km aber wir haben 630 Höhenmeter zu absolvieren. Es ist zwar anstrengend aber macht Spaß. Und der Blick auf den Fels von San Marino ist allgegenwärtig. Morgen geht es weiter.
Montag, 05.02.2024, Ancona
Wir tanken noch in San Marino, es ist zwar nicht so viel Platz im Tank, aber Diesel kosten fast 20 Cent weniger als in Italien. Richtung Rimini fahren wir zur Küste, dann wollen wir nach Ancona an der Küste entlangfahren, denn dort gibt es jede Menge Campingplätze. In Pesaro gehen wir noch einkaufen und werden von einer Bauerndemo mit jeder Menge Traktoren ausgebremst.
Dann inspizieren wir Campingplätze. Irgendeiner wird jawohl offen sein. Der Strand ist schmal, dann kommt die Bahnlinie und die Straße und immer nur eine Reihe Häuser. Die Plätze sind alle geschlossen, nach dem 6 Platz haben wir keine Lust mehr, noch weiter zu suchen. In Ancona fahren wir zum Stellplatz, oberhalb der Stadt auf einem Hügel gelegen. Es handelt sich um einen Abstellplatz zum Überwintern, aber egal, es gibt Strom und Wasser und kostet nur 12 € pro Nacht. Zum Vergleich, die CP in San Marino kostete pro Nacht 23 €, war aber mindestens 3 mal besser.
Dienstag bis Freitag, 06. bis 09.02.2024, Manfredonia
Morgens machen wir uns gleich auf Richtung Autobahn. Der nächste offene Campingplatz, den wir gefunden haben, liegt südlich vom Gargano in Manfredonia. Etwa 370 km haben wir in 4 Stunden hinter uns gebracht. Während der Fahrt sehen wir Schnee bedeckte, hohe Berge, dann wird es wieder flacher. Der Campingplatz liegt sehr ruhig direkt am Meer, ein langer Sandstrand liegt davor. Da machen wir nach der langen Fahrt erstmal einen Strandspaziergang.
Mit dem Fahrrad fahren wir Richtung Stadt, die direkt am Fuße des Gargano-Gebirges liegt. Leider muss man 5 km an der Hauptstraße entlangfahren, alternativ gibt es nur den Sandstrand. Die Promenade am Hafen entlang ist nicht sehr attraktiv, oberhalb vom Hafen gibt es eine Festung. Wir biegen ab in den Ort und laufen über die Einkaufsstraße.
Am Wochenende hat es hier eine Karnevalsveranstaltung gegeben, die Überreste findet man noch in den Straßen. Hier gibt es auch ein paar schöne Fassaden und richtiges Leben. Nach einem Kaffee machen wir uns auf den Rückweg, kommen an einer Wasserbüffelranch vorbei und kaufen dort Käse.
Donnerstag gibt es als Radtour nur genau die andere Richtung am Strand entlang. Leider ist die Straße stark befahren, darauf haben wir gar keine Lust und drehen nach 5 km wieder um. Da machen wir eben erst einen Waschtag und dann eine Strandwanderung.
Freitag wird hier unser letzter Tag sein, wir machen eine Strandwanderung in die andere Richtung. Wir laufen an zwei Muschelfischern vorbei, sonst gibt es nichts Außergewöhnliches zu sehen. Für heute Abend haben wir 2 Pizzen bestellt. Morgen geht es in Richtung Trullidörfer.
Samstag bis Montag, 10. bis 12.02.2024, Alberobello – Trulli-Zentrum
Es ist bewölkt. Nachdem gestern der Campingplatz voll wurde und abends im Restaurant Party gefeiert wurde, ist es Zeit, einen neuen Platz zu finden. Die Fahrt geht durch sehr langweilige Landschaften, viele Olivenhaine, Obstplantagen und jede Menge Gemüse. Aber oh Wunder, wir sehen die ersten blühenden Bäume, wahrscheinlich Mandeln. Auf 170 km gibt es keinen einzigen Supermarkt, zum Glück ist in unserem Zielort ein Conad. So voll, wie der Laden ist, scheint es wirklich der einzige Laden in der Gegend zu sein. Wir bunkern alles Nötige, dann geht es zum Campingplatz, der aber leider geschlossen ist. Direkt im Ort gibt es einen WoMo-Stellplatz, sehr gepflegt. Es regnet zwar leicht, aber etwas Bewegung brauchen wir doch. Nach 200 Metern sind wir im historischen Viertel. Mit so vielen Trullis haben wir nie gerechnet. Viele kleine Gassen, eine schöner als die andere. Nur Sonne fehlt.
Die Sonne überrascht uns am Sonntag. Bei einer schönen Radtour erleben wir die Umgebung mit tollen Anwesen, jedes hat natürlich mindestens einen Trullo. Kleine Straßen, Olivenhaine, leicht hügelig geht es bis nach Locorotondo, hier werden wir ausgebremst. Eine Laufveranstaltung mit ca. 3000 Teilnehmern nutzt das schöne Wetter. Irgendwann schieben wir eine Strecke den Läufern entgegen, bis wir wieder eine kleine Straße finden. Wir verlassen die Volksfeststimmung, haben noch einen schönen Blick auf den Ort, dann bewundern wir wieder die Trullis. Der Wind ist zwar heftig, aber die Sonne macht den Unterschied aus. Zurück im Ort gehen wir schön essen mit einer Überraschung am Schluss. Die Bedienung will 50 Cent Trinkgeld nicht annehmen und bittet um Kartenzahlung. So etwas haben wir auch noch nicht erlebt.
Abends machen wir noch einen Spaziergang durch die Trulligassen, auch das ist sehenswert.
Montag machen wir noch eine Radtour, dieses Mal in die andere Richtung. Im Ort Noci sehen wir nichts Interessantes, umrunden die Innenstadt und sind heil froh, wieder den Weg hinauszufinden. Mittagessen auf dem Hauptplatz im Ort und dann können wir uns auf die Weiterfahrt einrichten.
Dienstag bis Donnerstag, 13. bis 15.02.2024, Borgagne
Zum Reisen haben wir uns einen Regentag ausgesucht. Wir fahren nochmal zum Conad, denn wer weiß, wo wir wieder einen Supermarkt finden. Die Straßen in dieser Gegend sind mit Schlaglöchern übersät und auch die breiten Straßen werden geflickt. Richtung Küste geht es steil hinab, dann wird es langweilig. Brindisi und Lecce lassen wir hinter uns. Auf einer einsamen Straße soll der Campingplatz sein. Ich laufe um ein Wohnhaus herum, dort sind ein paar Feldarbeiter beschäftigt, dann kommt Tommaso, der Platzwart vom der „Azienda Malapezza“, macht das Tor an der Straße auf und begrüßt uns mit Handschlag. Wir sind die einzigen Gäste und haben freie Auswahl.
Ein herrliches Gelände mit Zitronen- und Orangenbäumen, einem blühenden Mandelbaum und viel Ruhe. Heute ist das Restaurant in 2,5 km Entfernung zu, aber morgen ist es wieder offen. Dann wird eben gekocht.
Morgens sind die Wolken wie weggeblasen, dafür gibt es einen heftigen Wind. Hauptsache die Sonne scheint. Tommaso bringt uns frische Orangen, wohl aus dem eigenen Anbau, sehr nett. Wir fahren Richtung Süden und versuchen, uns möglichst aus dem Wind zu halten. Der Ort Otranto ist eine Überraschung, eine alte Festung oberhalb des Hafens ist beeindruckend, in den Festungsmauern sind schmale Gassen und eine Basilika mit herrlichen Mosaiken und einer wunderschönen Decke.
Den geplanten Rückweg durch das Hinterland ersparen wir uns, immer nur gegen den Wind über Feldwege ist nicht so unser Ding. Zurück am Campingplatz freuen wir uns über die warme Dusche im Camper und fahren dann mit den Rädern zum Restaurant "Vesuvio 3", etwa 2,5 km entfernt. Wir essen sehr gut und günstig, Thunfisch mit karamellisierten Zwiebeln, Nudeln mit viel Käse und Pesto und das Ganze incl. Getränke für 39 €.
Donnerstag ist das Wetter genauso gut wie gestern, der Wind hat etwas nachgelassen. Die zweite Radtour führt ins in die nördliche Richtung. Auf kleinen, einsamen Straßen geht es durch Olivenplantagen. Die Wiesen blühen herrlich.
Dann erreichen wir einen größeren Ort, Melendugno. Hier soll es eine Festung geben, wir sehen nur eine Steinruine, dunkel und klotzig. Sonst bietet der Ort auch nichts. Richtung Küste schlängeln sich die Straßen wieder durch die Landschaft, dann kommen wir an der Küste an. Wir hatten uns etwas imposantere Felsen vorgestellt, aber wenigstens rollen ein paar größere Wellen heran.
Ein offenes Lokal finden wir und freuen uns auf ein Mittagessen, leider ein totaler Flop, der Oktupussalat geht ja noch, aber die Bruschetta sind eine Zumutung. Selbst die Espressi werden in Plastikbechern serviert und das Ganze für 32 €. Heute Abend machen wir uns lieber selbst etwas zu Essen, das ist mit Sicherheit besser.
Freitag bis Donnerstag, 16. bis 22.02.2024, Gallipoli
Wir verabschieden uns von Tommaso und fahren quer durch Apulien zur Westküste. Nach einer Stunde sind wir am Campingplatz „Torre Sabea“, sehr schön mit vielen Bäumen und auch gut besucht. Hier kann man es ein paar Tage aushalten und die gute Nachricht ist, das Restaurant macht bereits um 18 Uhr auf.
Samstag müssen wir ein bisschen Proviant einkaufen. Da wir gestern keinen Supermarkt gefunden haben, fahren wir mit den Fahrrädern nach Gallipoli, es gibt etliche Straßensperrungen – wie wir gehört haben, soll hier heute noch ein Karnevalsumzug stattfinden. In einer Seitenstraße finden wir einen kleinen Laden und bekommen die Dinge, die wir noch benötigen. Am Dienstag fährt ein Shuttlebus zu einem Supermarkt, denn der „Famila“ beim Campingplatz ist wegen Umbau geschlossen. Nach dem Verkehrschaos in Gallipoli entscheiden wir uns, in die andere Richtung zu fahren und lernen im Hinterland zwei Städtchen kennen, wobei Galatone eine echte Überraschung ist, im Zentrum gibt es imposante Kirchen mit tollen Fassaden.
Dann geht es an der Küste zurück und heute Abend essen wir wieder bei Luigi im Restaurant, sehr lecker und mit guter Musik.
Sonntag sollte nach dem Karnevalsumzug auch Gallipoli wieder erträglich sein, deshalb fahren wir durch das Hinterland Richtung südliche Küste. Der Ort Alezio bietet nichts Besonderes.
An der Küste angekommen fahren wir ein Stück über eine schöne Strandpromenade, dann haben wir bis Gallipoli nur noch Schotterpiste. Die Strecke brauchen wir nicht nochmal. Der Ort ist immer noch genauso voll wie gestern Morgen, über eine Brücke erreicht man die Altstadt. Eine Autoschlange fährt um die Altstadt herum in der Hoffnung, einen Parkplatz zu ergattern, vergebens. Mit dem Fahrrad schieben wir durch die engen Gassen. Die Kathedrale ist mitten im Ort eingemauert in den Gassen, wie immer bunt. Die Rückfahrt zum Campingplatz ist genauso chaotisch wie am Samstag, die Einbahnstraßen leiten einen immer wieder in die falsche Richtung. Morgen werden wir wieder in die andere Richtung fahren.
Ein paar Tage bleiben wir noch hier, denn für 7 Tage zahlen wir nur 100 €, ein unschlagbarer Preis. Montag gibt es die Küstentour, soweit, bis die Straße gesperrt ist, ganz gemütlich geht es wieder zurück.
Dienstag wird erst mal eingekauft und Wäsche gewaschen, dann unternehmen wir noch einen kleinen Strandspaziergang und mit Gewitter kommt der Regen.
Mittwoch wollen wir uns nochmal in Ruhe – hoffentlich ohne viel Verkehr – Gallipoli ansehen. Um 9 Uhr fahren wir mit dem Rad los, umrunden einmal die Altstadt und schieben dann durch die schmalen Gassen. Es gibt hier noch viel zu tun, nur eine Straße ist gut gepflastert, der Rest ist eine Schlaglochpiste. In der Innenstadt soll es etwa 22 Kirchen geben, mit anderen Worten, jede Gasse hat seine eigene Kirche. In der Kathedrale suchen wir noch die "heilige Agatha" mit den abgeschnittenen Brüsten - Schutzheilige der Gegend, dann reicht es uns. Da es heute Nachmittag wieder regnen soll, entschließen wir uns, den Camper startklar zu machen, Seitenwände einrollen, Markise, Tisch und Stühle verpacken. Dann folgt ein gemütlicher Nachmittag.
Donnerstag bis Freitag, 22. bis 23.02.2024, Marina de Pulsano
Wir starten früh und fahren Richtung Norden, haben uns einen Stellplatz an der Küste ausgesucht, der ganzjährig geöffnet sein soll. So viele Baustellen wie heute haben wir schon lange nicht mehr erlebt. Die Fahrt zur Küste scheitert ständig an Einbahnstraßen, dann stehen wir vor einem total verrammelten Stellplatz. Also wird weitergesucht. Pulsano ist ein etwas größerer Ort und soll ebenfalls einen offenen Stellplatz haben und hier werden wir fündig. Ein alter Herr öffnet das große Rolltor, dann haben wir freie Auswahl. Wir stehen direkt an der Mauer mit Blick auf die rollenden Wellen des Meeres. Hier nisten wir uns für 2 Nächte ein und kochen uns das Abendessen.
Freitag soll das Wetter nochmal schön sein, also wird Rad gefahren. Das Highlight dieser Tour ist der Ort Pulsano, dort gibt es ein Castell und eine Kirche – naja! Die restlichen Orte sind völlig ausgestorben, die Straßen gleichen Müllhalden, es geht schnurgerade durch das Land mit Gegenwind. Das macht keinen Spaß! Zurück an der Küste hoffen wir, irgendwo ein Café zu finden, weit gefehlt! Alles ist geschlossen. Erst am Stellplatz haben wir das Café, was wir schon zweimal besucht haben, mit anderen Worten, wir haben den einzigen Ort an der Küste erwischt mit etwas Infrastruktur. Besonders erwähnen muss man noch, dass an der Küste eine Dünenlandschaft zu sehen ist, heute leider ohne Sonne. So, das war’s.
Samstag, 24.02.2024, Policoro
In der Nacht hat es geregnet und gestürmt. Zum Glück ist morgens beim Zusammenpacken alles trocken. Im nächsten Ort werden die Schränke wieder aufgefüllt, dann geht es weiter Richtung Calabrien. Eigentlich wollen wir um Taranto herumfahren, leider ist die Straße noch in Bau und so geht es volle Kanne durch den Ort, nicht schön und sehr dreckig. So viel Müll, wie hier überall am Straßenrand liegt, ist eine Schande. In Policoro führt die Straße direkt Richtung Meer und dort ist der Stellplatz. „Antonio“ begrüßt uns und zeigt die Sanitäreinrichtungen, Wasserver- und Entsorgung, Spülplätze und sogar eine Waschmaschine gibt es. Der Platz ist zwar nicht billig, bietet aber alles was man braucht. Und an der Strandpromenade gibt es sage und schreibe 3 geöffnete Restaurants, unglaublich. Sigrid und Norbert aus dem "Reinhardswald" sind auch schon da, so sieht man sich wieder.
Dann treffen noch weitere 2 Camper vom letzten CP ein. Abends gehen wir mit Sigrid und Norbert ins Restaurant und pünktlich tobt draußen ein Gewitter. Wir sind die ersten Gäste aber bei weitem nicht die letzten. Mehrere Geburtstagsfeiern werden mit lauter Musik gefeiert. Um 22 Uhr nach einer sehr leckeren Essen marschieren wir bei Landregen wieder zurück zum Camper, begleitet von 4 Wildschweinen, das nenne ich mal Natur!
In der Nacht regnet es. Morgens ist es total bewölkt, um 10 lässt der Regen etwas nach, wir machen einen Spaziergang und werden dann auch wieder nass. Den Rest des Tages trommelt es ständig auf den Camper, es blitzt und donnert und schüttet. Ein Tag zum vergessen.
Montag scheint erstaunlicherweise wieder die Sonne. Sigrid und Norbert verabschieden sich, wir machen eine Radtour. Ein Fluss bremst uns aus, es gibt nur die breite Autostraße über den Fluss, die wollen wir nicht fahren. Also wird kurzerhand umgeplant. Kurze Kaffeepause in Policoro direkt an der Kirche, die einzige Attraktion des Ortes, dann geht es in Richtung Hinterland.
Endlich mal eine abwechslungsreiche Landschaft. Auf dem Hochplateau über Policoro erleben wir dann Landwirtschaft vom Feinsten. Riesige Felder mit Salat, Artischoken, Paprika, Zwiebeln, Erdbeeren und natürlich Orangen- und Zitronenhaine, Mandel- und Obstbäume und und und. Wenn nur die Müllhalden nicht überall wären!
Zurück am Strand versuchen wir nochmal unser Glück an dem Hafengelände und siehe da, es gibt eine Einfahrt und man öffnet uns die Schranken und erklärt stolz, wo wir langfahren können. Schöne kleine Wohnsiedlungen und Hafenbecken mit schicken Booten, drumherum Sumpfgelände und viele Parkplätze. Aber eben nur ein Eingang!
Der krönende Abschluss ist ein herrliches Fisch-Mittagessen am Strand – eingelegte Sardellen, Oktopussalat, Brot mit Olivenöl und Spaghettis mit Muscheln – lecker!
Dienstag bis Mittwoch, 27. bis 28.02.2024, Corigliano
Wir haben hier alles gesehen, was man leicht mit dem Fahrrad erreichen kann, also weiter. An der Küste entlang geht es mit einigen Tunneln durch einen Gebirgszug, dann kommt wieder eine Ebene. Der Campingplatz "Onda Azzurra" liegt direkt am Meer. Norbert hat uns die Adresse geschickt und auch die Stellplatznummer, wo er sich niedergelassen hat. Also checken wir ein und nehmen einen Platz ganz in seiner Nähe. Das Meer rauscht gewaltig und ist in ein paar Schritten zu erreichen. Bei einem Strandspaziergang sehen wir viel Wald im Anschluss an den CP. Also planen wir für den nächsten Tag eine Radtour, mal sehen, wie es so klappt. Das Restaurant macht leider erst wieder am 01.03.2024 auf, also wird gekocht.
Mittwoch starten wir an der Küste entlang. Rüdiger hat zwar auch eine Bergtour ausgearbeitet, aber die Wettervorhersage ist nicht so gut, so wollen wir am Strand bleiben. Etwas schwierig, da man immer über die Hauptstraße Flüsse und Bäche überqueren muss. Auf 30 km haben wir kein einziges Café oder Restaurant gefunden, dann eben nicht. Abends sitzen wir lange mit Sigrid und Norbert zusammen und besprechen die weiteren Pläne. Wir wollen morgen weiterfahren.
Donnerstag bis Samstag, 29.02. bis 02.03.2024, Rosarno
Ab 5 Uhr morgens regnet es, beim Frühstück gibt es ein Gewitter und es schüttet. Gut, dass wir gestern bereits alles abgebaut haben. Um 10 Uhr fahren wir los, durch gigantische Pfützen, der ganze CP ist ein Pool. Wir fahren noch zu einem Supermarkt und auch da müssen wir 100 Meter durch tiefes Wasser fahren. Dann geht die Fahrt ins Landesinnere, wir überqueren den Apennin. Unser Navi meldet für die 200 km über 3 Stunden Fahrzeit. Diese lange Zeit kann man nur durch die endlos vielen Baustellen erklären, zum Glück mit wenig Verkehr. Der Regen hat nachgelassen, die Sonne bemüht sich, schafft es aber nicht. Die Landschaft ist alpenmäßig sehr interessant. Jede Menge Tunnel werden wieder durchquert. Dann endlich sehen wir das Meer und über eine Autobahn geht es auch flotter voran. Der Campingplatz Mimosa ist mal wieder nur über eine Schlaglochpiste zu erreichen, das Schild am Eingang sagt „Open“, das Tor ist zu. Nach einem kurzen Telefonat kommt der Platzwart, fühlte sich in seiner Pause gestört, zeigt uns dann aber bereitwillig die freien Stellplätze (es gibt genügend), die Sanitäranlagen und wir bekommen die Chipkarte für das Eingangstor. Sehr schöne Bepflanzung auf dem Platz, man hört zwar das Meer, aber nicht störend, jeder Stellplatz hat sein eigenes kleines Bad mit Schlüssel. Alles ist zwar in die Jahre gekommen, aber doch gepflegt. Auch auf diesem Platz gibt es jede Menge Hunde, die zum Platz gehören. Sie beschnuppern alles und jeden und sind sehr neugierig. Abends machen wir noch einen kurzen Strandspaziergang und dann sitzen wir sehr lange mit Franzi und Volker aus dem Allgäu zusammen und tauschen uns über diverse Reiseziele aus.
Freitag brauchen wir wieder Bewegung. Mit den Rädern geht es mal wieder an der Küste entlang und wie schon die ganze Zeit – langweilige Orte ohne Infrastruktur. Im Hinterland sehen wir einen Hügel mit Häusern, es ist Rosarno. Dort fahren wir hinauf, viel Verkehr aber auch Cafés und ein paar Läden. Nach einer kurzen Pause und kleinem Einkauf nehmen wir den Rückweg in Angriff. Leider hatten wir heute nicht den Mut, um die längere Strecke nach Nikotera zu fahren, die Tour wäre vielleicht etwas interessanter gewesen.
Samstag beginnt es pünktlich nach dem Frühstück zu regnen, da werden wir mal alles abbauen und die Weiterfahrt nach Sizilien planen. Ein Strandspaziergang wird wohl noch drin sein. Auch die andere Strandseite ist nicht schön – Untertreibung, es ist eine große Müllhalde. Wir sind ziemlich angewidert und hoffen inständig, dass es auf Sizilien deutlich besser wird.
Sonntag bis Mittwoch, 03. bis 06.03.2024, Mascali
Die Fahrt bis zur Fähre dauert nicht lange und führt mal wieder durch viele Tunnel. Am Hafen in Villa San Giovanni stehen nur ein paar LKW’s, wir sind der einzige Camper. Ticket kaufen und noch ein bisschen warten. Dann werden wir eingewiesen und es geht los.
Mit der Fähre von „Blueferris“ schippern wir komplett an Messina vorbei, was wir sehr angenehm finden, denn das Verkehrschaos in der Stadt brauchen wir nicht. Von Volker haben wir eine Adresse von einem schönen ruhigen CP bekommen. Die Fahrt dorthin findet mehr in Tunneln statt als im Freien, die Landschaft ist, wenn man sie mal sieht, grandios.
In Mascali angekommen sind sogar die Supermärkte offen, obwohl es Sonntag ist. Wir decken uns ein und freuen uns über das Wiedersehen mit Franzi und Volker. Der Platz hat wirklich etwas Besonderes, mit Blick auf den "Ätna" und einem sehr sauberen Strand sind wir angenehm überrascht. Wir stehen mit 4 Campern zusammen, denn Claudia und Sabine sind auch sehr gesellig und schon lange auf Sizilien. Sie haben viel Wissenswertes zu berichten. Und abends essen wir im zugehörigen Restaurant.
In der Nacht zum Montag schüttet es mal wieder kräftig. Der Tag soll wettermäßig auch nicht besonders sein, deshalb unternehmen wir nur eine kurze Radtour. In den Orten gibt es extrem viel Verkehr und hier sind die Autofahrer auch nicht sehr rücksichtsvoll. Wir sind froh, nach 10 km wieder am Strand anzukommen, dort ist es etwas angenehmer zu fahren. In Riposto finden wir eine kleine Markthalle und darum herum viele Gemüse- und Fischläden. Leider sind die meisten Häuser etwas verfallen, aber man kann noch alten Charme erkennen. Entgegen der Vorhersage bleibt es trocken, mal sehen wie es morgen wird.
Dienstag nehmen wir uns die Radtour nach Taormina vor, der Ort liegt auf einem steilen Felsen und bis dahin an der Küste entlang sind es etwa 18 km. An der Küste endet irgendwann die Straße und über Sand- und Schotterwege geht es weiter, eine Pfütze hat sich zu einem See ausgebildet, ich bekomme etwas nasse Füße. Dann folgt eine tiefe Sandgrube, dank Kaffee Schiebehilfe schaffen wir auch diese Passage. Im nächsten Ort trinken wir einen und sehen dem beginnenden Regen zu. Bei dem Wetter schenken wir uns den Ort am Felsen, denn dort ist es noch dunkler und regnet noch mehr. Also retour zum Campingplatz. Franzi, Volker, Sabine und Claudia haben während dessen auf dem Markt eingekauft und heute Abend wird gegrillt. Neben Austernpilzen, italienischen Gemüse mit Auberginen, Champignons, Paprika etc. gibt es verschiedene Bratwürste. Ich steuere einen bunten Salat bei. Als es wieder kalt wird, stellen wir fest, dass für morgen noch jede Menge Essen übrig ist, also Morgen auf ein Neues.
Mittwoch morgen ist der Himmel strahlend blau, der Ätna erfreut uns mit seinem Anblick ohne Wolken. Da machen wir nochmal einen Entspannungstag bei herrlichem Wetter. Nur eine kleine Radtour an der Küste auf und ab. Morgen wollen wir uns Catania antun.
Donnerstag bis Freitag, 07. bis 08.03.2024, Catania
Wir verabschieden uns von den vier Mitcampern und sind schnell auf der Autobahn. Nur 60 km, dann erreichen wir Catania. Von der Autobahn aus geht es steil Berg ab zur Küste und zum Campingplatz „Jonio“, klein aber fein. Leicht terrassenförmig suchen wir uns einen Platz im Halbschatten. Heute wollen wir noch nicht nach Catania fahren, also geht es in die andere Richtung an der Küste entlang. Nach 5 km erreichen wir einen kleinen Ort mit riesiger Festung und vorgelagert sind einige schroffe Felsen. So haben wir uns die Küstenorte vorgestellt. Zurück auf dem CP gehen wir abends ins Restaurant zum Nudelessen.
Wir haben die Tour Richtung "Ätna" bereits vor ein paar Tagen geplant, die soll es nun werden. Insgesamt fahren wir 57 km mit etwa 900 Höhenmetern, endlich mal eine Bergtour. Die ersten Kilometer durch Catania sind noch mit Radweg versehen und wir freuen uns schon. Dann ist abrupt Schluss damit. Die vielen Marktstände sind gut besucht und irgendwo müssen ja die Autos parken, in der 2., 3. Und 4. Reihe findet man auch noch Platz. Tür aufreißen und rausspringen, die Anderen werden schon aufpassen. Als wir das Chaos endlich hinter uns haben, geht es durch eine Vulkanlandschaft Richtung "Ätna" hoch.
Die Müllberge nehmen wieder zu, aber es wird auch kühler und dann dann drehen wir um und rollen Richtung Catania. Im Zentrum sind enge Gassen, auf denen gegrillt wird, an jeder Ecke riecht es anders. Irgendwann finden wir auch das historische Zentrum mit der Kathedrale und dem Elefantenbrunnen, leider wird er gerade restauriert und ist mit Bauzäunen umgeben. Also haben wir wenig Fotomotive und kämpfen uns mit den Autos Richtung CP zurück. Heute Abend braten wir die Wurst von Volker und Franzi nochmal an, mit Paprika und Zwiebel wird es ein leckeres und deftiges Essen.
Samstag, 09.03.2024, Syrakus
Irgendwie schaffen wir es aus Catania raus zur Autobahn und in einer Stunde erreichen wir Syrakus. Der Campingplatz ist zwar nicht schön gelegen, aber sehr sauber und von hier aus kommt man mit dem Fahrrad gut nach Syrakus hinein. Das tun wir dann auch. Nach 6 km erreichen wir das Hafengelände und finden auch gleich den Weg auf die Insel Ortygia. Der Rundweg um die Insel lässt sich gut fahren und in der Altstadt gibt es auch jede Menge Lokale und natürlich enge Gassen. An der Küste weiter entlang gibt es eine alte Bahntrasse als Radweg, wunderbar. Zurück versuchen wir, einen Weg an der Innenstadt vorbei zu finden. Und Abends werden die Austernpilze gebraten.
Sonntag bis Dienstag,10. bis 12.03.2024, Noto
Die Nacht war doch etwas laut durch die vielen Autos auf der Straße neben dem CP. Deshalb machen wir uns gleich morgens auf den Weg nach Noto, es ist ja nicht weit. Um 9 Uhr kommen wir schon am CP „Oasi Park Falconara“ an, die Rezeption macht erst morgen wieder auf, also einfach auf einen Platz stellen und alles ist gut. Der Weg Richtung Avola geht direkt an der Küste entlang. Heute ist eine ordentliche Brandung zu sehen. Für heute Abend haben wir in der nahen Pizzeria einen Tisch bestellt und die Pizza „Frutti di Mare“ ist unbeschreiblich dick belegt, die Nudeln mit Auberginen sind ebenfalls hervorragend.
Am Montag wollen wir uns Noto ansehen, eine Barockstadt, die zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Leider müssen wir über die Hauptstraße den Berg hinauffahren, aber es sind nur etwa 5 km. Die gelben Sandsteinbauten sind riesig und imposant, die schmalen Gassen sind häufig mit steilen Treppen verbunden. Nach einem Kaffee müssen wir die Stadt wieder über eine stark befahrene Hauptstraße verlassen, aber dann nehmen wir kleine Straßen und erleben eine sehr schöne, hügelige Landschaft – ohne Müll! Und die umliegenden Berge halten auch den starken Wind ein wenig ab. Wir genießen die Aussichten und erreichen Lido di Noto, ein gepflegtes Örtchen an der Küste. Obst und Gemüse gibt es bei einem kleinen Händler, preiswert und gut. Heute Abend kochen wir selbst.
Der Dienstag zeigt sich nach dem gestrigen Abendregen noch etwas trübe, es soll ab 10 Uhr wieder schön werden. Die Strecke nach Noto kennen wir ja bereits, dann fahren wir weiter Richtung Hügelland. An der Kreuzung zum Aufstieg angekommen ziehen dicke Wolken in den Bergen auf. Deshalb bleiben wir auf halber Höhe in der Hoffnung, trocken weiterfahren zu können. Der Wind wird sehr heftig, trotzdem genießen wir die Ausblicke über die Küste. Die Abfahrt Richtung Avola hat mal wieder ein paar Hindernisse bereit, ein kurzes Stück müssen wir sogar schieben. Dann stört die Bahnlinie und ein nicht vorhandener Bahnübergang. Irgendwann kommen wir in Avola an und finden auch ein nettes Lokal. Eine Mixed-Platte mit viel frittierten Kartoffeln reicht uns als Mittagessen, am Abend knabbern wir nur noch etwas Paprika mit Käse.
Mittwoch und Donnertag, 13. Und 14.03.2024, San Lorenzo bei Marzamemi
Heute ist es richtig warm und endlich mal windstill. Nach 1 Stunde kommen wir auf dem Farmhouse CP an, sehr schön und ruhig gelegen. Mit 20 € cash pro Tag können wir alles Nutzen, was der Platz so bietet. Bis nach Marzamemi sind es nur 4 km und der Ort ist wirklich sehenswert, klein aber idyllisch. Hier gibt es auch jede Menge Restaurants. Es ist noch früh und wir fahren unsere Runde Richtung Süden. Die Landschaft ist schön und abwechslungsreich, bis die Gewächshäuser überwiegen. Dazwischen stehen öfter edle Häuser, mit Tomaten ist wohl viel Geld zu verdienen. In Pachino angekommen haben wir Mühe, einen Bäcker zu finden. Diese Stadt ist genau das Gegenteil von Noto, chaotisch und nicht schön. In San Lorenzo wollen wir noch zum Strand runter, aber das funktioniert nicht richtig, weil es nur Stichstraßen gibt und die Küste mit Privathäusern zugebaut ist.
Am Donnerstag unternehmen wir mal wieder eine Tour durch die Hügellandschaft und wollen mittags in Marzamemi essen gehen. Die Landschaft ist genau richtig für gemütliche Frühjahrsradfahrten, leicht hügelig genießen wir die blühenden Wiesen. Es wird eine Tour zum Schwärmen, so mögen wir den sizilianischen Süden. In Marzamemi finden wir ein sonniges Plätzchen für das Mittagessen. Leider ist Rüdigers Fleischgericht nicht besonders gut, die Sepianudeln entschädigen dafür. Ein Touristenort bedeutet natürlich auch erhöhte Preise, aber was soll’s! Der Tag war sehr schön.