Montag, 22. bis Donnerstag, 25. Juli 2024, Marielyst
Das Wetter dreht sich wieder völlig. Es ist kühl, wir räumen noch im Trockenen zusammen, dann fängt es an zu regnen. Die Landschaft neben der Autobahn ist wieder langweilig und so sind wir froh, um 11 Uhr auf dem CP anzukommen. Leider hatte ich erst den Falschen angesteuert, zum Glück ist der reservierte CP deutlich kleiner als die bisherigen Plätze. Heute ist das richtige Wetter zum Wäsche waschen, es ist inzwischen nötig. Um 18 Uhr wird es trocken und wir laufen noch ein Stück am Strand entlang, völlig leer und endlos!
Morgens ist es zwar trübe, aber wir haben Bewegungsdrang. Zuerst fahren wir direkt auf dem Küstendamm entlang, ganz gemütlich, aber mit viel Gegenwind. Der bleibt uns über 20 km erhalten. Ein gutes Stück der Strecke geht durch ein Naturschutzgebiet, viel Wald, ein paar Wiesen und mittendrin eine Herde Wildpferde. Wir fahren direkt durch die Herde, die Tiere nehmen uns kaum zur Kenntnis und bleiben völlig ruhig. Der Leuchtturm auf der Strecke zeigt uns, dass wir das südliche Ende von Dänemark erreicht haben. Vom naheliegenden Hafen in Gedser starten die Fähren u.a. nach Rostock, die werden wir übermorgen nehmen. Von hier an haben wir Rückenwind, herrlich! In Marielyst gibt es tatsächlich auch eine kleine Fußgängerzone mit vielen Restaurants und einem Handwerksmarkt. Man kann nur schieben, so voll ist es! Wir essen zu Mittag, dann sparen wir uns das Abendessen. Die restliche Fahrt durch Marielyst führt wieder durch die schönen Wohnsiedlungen. Und auf dem CP kommt ein Gewitter mit Starkregen. Es ist eine sehr krasse Wetterlage.
Mittwoch soll es nicht regnen, also fahren wir in die andere Richtung wie gestern, vormittags haben wir wieder ordentlichen Gegenwind. In dem Ort Nykobing Falster suchen wir ein Café, windgeschützt finden wir ein Lokal mit Smörrebröt, also nehmen wir uns so etwas. Dann geht es auf einer Bahntrasse wieder zurück Richtung CP, nun mit heftigem Rückenwind. Auf dem CP werden wir darauf hingewiesen, dass um 14:30 Uhr vor der Rezeption ein „Weihnachtsevent“ stattfindet. Nikolaus im Hochsommer ist etwas Besonderes, die Familien mit Kindern versammeln sich rechtzeitig und dann kommen drei rote Feuerwehrfahrzeuge, darauf sitzen die Nikoläuse und musizieren vor dem CP, sehr fröhlich, aber ungewöhnlich. Wir machen alles startklar für die Weiterfahrt morgen nach Deutschland.
Donnerstag, 25. bis Sonntag, 28. Juli 2024, Schwaan
Heute ist endlich das Wetter schön, das hätten wir uns für die letzten Tage auch gewünscht. Um 9:30 Uhr sind wir bereits in Gedser an dem Fährhafen und sind die Ersten, die auf die Abfahrt um 11:15 Uhr warten, dann füllen sich die Startreihen doch recht schnell. Hier warten neben Campern auch erstaunlich viele LKW’s auf die Überfahrt, die unterschiedlichsten Nationalitäten stehen hier herum. Dann kommt die Fähre und wie üblich geht das Ent- und Beladen sehr reibungslos. Eine Überraschung ist die Art des Fährschiffs. Es wird neben konventionellen Motoren auch mit einem „Windsegel“ betrieben. Diese Technik ist noch in der Testphase und soll deutlich umweltverträglichere Transporte ermöglichen. Nach 2 Stunden erreichen wir Rostock, die letzten 50 km sind dann auch schnell bewältigt. Der Campingplatz in Schwaan ist wunderbar aufgeteilt, obwohl er riesig ist, hat man das Gefühl eines kleinen Platzes. Da heute das Wetter schön ist, baden viele Leute in dem Fluss „Warnow“, der direkt am CP fließt. Heute Abend gehen wir hier zum Imbiss mit Pizza und Salat.
Leider war es das schon wieder mit schönem Wetter, trotzdem setzen wir uns auf die Räder. Leider sind die Radwege, die es hier auch gibt, nicht ausgeschildert. So ist es immer Glücksache, wenn man einen erwischt, mit anderen Worten, wir fahren viel auf der Straße. Etwa 10 km geht es an einem Kanal entlang, herrlich, keine Autos. Dann erreichen wir Güstrow mit viel Kopfsteinpflaster. Eine große Kirche steht mitten im Ort, man will 2 Euro für das Fotografieren einnehmen. Dann eben nicht. Am Rathaus bekommen wir leckere Brötchen und Kaffee. Der Rückweg führt wieder viel über Straßen. Vielleicht haben wir morgen mehr Glück mit der Streckenführung.
Und tatsächlich finden wir deutlich schöne Radwege, es geht leicht hügelig Richtung Küste. Nach gut 20 km erreichen wir Rostock und fahren immer auf die Altstadt zu. Es gibt viele wunderschöne Fassaden, einige Stadttore und eine beeindruckende Fußgängerzone. Am heutigen Samstag ist hier auch richtig viel los, Straßenmusiker mit den unterschiedlichsten Musikrichtungen zeigen ihre Kunst. Auf dem Rückweg nehmen wir einige Abkürzungen über Sand- und Waldwege. Nach dem vielen Asphalt tut das auch mal wieder gut. Zurück besichtigen wir noch Schwaan mit seiner Künstlermühle. Den Park drumherum sehen wir uns näher an, die Mühle sparen wir uns. Das Wetter war heute passabel, dafür regnet es die ganze Nacht.
Sonntag, 28. bis Mittwoch, 31. Juli 2024, Penzlin, CP Seeweide
Bis 9 Uhr bleibt es feucht, wir machen uns auf den Weg. Den nächsten CP können wir erst ab 12 Uhr beziehen, da steuern wir Waren am „Müritzsee“ als Abstecher an. Der Ort ist touristisch gut ausgestattet und entsprechend fein restauriert. Da hier auch Kurbetrieb herrscht, sind sogar am Sonntag einige Geschäfte geöffnet. Wir kaufen im Hafen noch etwas Räucherfisch für heute Abend, dann geht es weiter nach Penzlin. Pünktlich kommen wir an und dürfen auch noch vor der Mittagspause auf den Platz. Sehr schön gelegen am See sind die Plätze sehr groß, die Sanitärgebäude sehr modern und neu, nur der Wind ist etwas heftig. Da machen wir erstmal einen Waschtag und morgen soll das Wetter richtig gut werden. Wir lassen uns gerne überraschen.
Tatsächlich weht nur noch ein leichter Wind und die Sonne scheint. Mit ca. 20 Grad ist das Wetter ideal zum Radeln. Rüdiger hat eine Tour um den „Tollensesee“ geplant und die ist richtig schön. Es geht leicht hügelig durch Wälder und kleine Orte – mit heftigem Kopfsteinpflaster – und direkt am See entlang. Dann erreichen wir Neu Brandenburg. Am Kanal führt ein Radweg durch einen Park und wir stehen vor dem ersten Stadttor. Im Zentrum der komplett erhaltenen Stadtmauer gibt es zwar nicht sehr viele alte Häuser, dafür ist die Fußgängerzone sehr gepflegt und die Stadttore und kleinen Häuser in der Mauer sind sehenswert. Richtung See fahren wir durch einen riesigen Park. Hier haben die Städteplaner gute Arbeit geleistet. Die andere Seeseite ist etwas hügeliger und dann erwischt uns doch wieder Gegenwind. Morgen freuen wir uns auf Neustrelitz.
Die Landschaft ist etwas langweiliger, aber was uns am meisten erstaunt, Neustrelitz wird als Barockresidenz angepriesen, und davon sehen wir nicht sehr viel. Es gibt zwar ein Schloss mit einem schönen Park, aber das Schloss will mal schön werden und der Marktplatz in der Ortsmitte ist ausgesprochen langweilig. Dafür gibt es beeindruckendes Kopfsteinpflaster in allen Gassen.
Den Rückweg wählen wir über Penzlin, mal sehen, was der Ort so bietet. Die „alte Burg“ liegt im Tal, auf dem Hügel ist eine Kirche, natürlich geschlossen. Lokale gab es vielleicht einmal, aber es ist alles geschlossen. In der „alten Burg“ ist ein „Hexenmuseum“ untergebracht. Etwas Kultur kann ja nicht schaden, also laufe ich einmal durch. Natürlich gibt es einen Folterkeller und viele Zeichnungen von angeblichen Hexen. Dann genießen wir nochmal den CP und essen eine Pizza. Im Shop bekommen wir gute Schnäpse, alle aus lokaler Produktion und dann probieren wir noch 2 Eierlikörspezialitäten, schon Ewigkeiten mehr getrunken.
Mittwoch, 31. Juli bis Samstag, 03. August 2024, Lübbenau
Wir sagen uns zwar, dass wir jede Menge Zeit haben, sind aber wieder um 9 Uhr unterwegs. Da wir erst nach 14 Uhr in Lübbenau einchecken können, machen wir einen Zwischenhalt in Oranienburg. Es gibt einen kleinen Hafen direkt am Schlosspark und dort sind auch Parkplätze. Ein kleiner Spaziergang tut gut, das Schloss ist ein recht großes Gebäudeensemble, aber nicht besonders herausgeputzt. Dann geht es auf die Autobahn um Berlin herum und wie befürchtet kommen wir in einen Stau. Es wird eine Baustelle eingerichtet, der Verkehr wird auf den Standstreifen zusammengeschoben. Eine halbe Stunde stehen wir dumm rum, dann geht es reibungslos weiter. Die Gegend ist wieder ziemlich langweilig, dann erreichen wir den Spreewald und auf den letzten 5 km erleben wir das volle Leben, Trubel in allen Gassen. Der Campingplatz liegt direkt hinter dem Schlosspark von Lübbenau. Wir werden die Atmosphäre sehr genießen.
Donnerstag ist das Wetter sehr gut. Wir wollen uns den Spreewald genauer ansehen. Vom CP aus fahren wir erst mal um das Schloss herum, die Hotelgäste sitzen beim Frühstück auf der Terrasse. Dann versuchen wir, Richtung Spreewald zu fahren, landen aber ständig vor irgendwelchen Brücken mit Treppen, die Straßen führen nur bis zu einigen Lokalen, dann ist Ende angesagt. Also zurück und durch den Trubel von Lübbenau, dann finden wir den Einstieg zum Radweg durch den Spreewald. Hier sind die Brücken fahrradtauglich und der Wald ist sehr naturbelassen. Nach ein paar Kilometern sind nur noch ein paar Radler unterwegs, sonst ist es sehr beschaulich. Irgendwann verlassen wir den Wald, Felder und Wiesen wechseln sich ab. In Burg ist wieder Tourismus angesagt, aber für einen Kaffee ist der Ort auf jeden Fall gut. Zurück Richtung CP haben wir auf Autostraßen keine Lust und nehmen nochmal den schönen Radweg durch den Spreewald. Zum Essen haben wir keine Lust nach Lübbenau zu gehen, den Trubel brauchen wir nicht. Wir fahren mit den Rädern in Richtung Spreewald und kehren in einem sehr schönen Hotel ein. Die Terrassen mit Tischen liegen alle nah an den Wasserwegen, wir essen gut und reichlich, u.a. ein Vorspeisenteller mit Wildspezialitäten und natürlich Spreewaldgurken. Als wir die Terrasse verlassen, kommen immer mehr Essensgäste, die auch den Tumult in Lübbenau scheuen. In der Nacht fängt mal wieder der große Regen an.
Freitag ist alles nass und grau, also quälen wir die Waschmaschine und den Trockner, das Sinnvollste bei diesem Wetter. Der Rest des Tages ist „Olympia“ geweiht. Wenigstens ist es abends so trocken, dass wir nach Lübbenau zum Essen gehen können.
Samstag, 03. bis Dienstag, 06. August 2024, Meissen
Endlich ist heute das Wetter wieder gut. Deshalb wollen wir uns auf der Fahrt nach Meissen noch etwas Kultur verpassen. Das Schloss „Moritzburg“ ist sehr bekannt, pompös anzusehen, wie es auf einer Insel im See liegt. Zum Glück bekommen wir noch einen Parkplatz und sind früh genug am Schloss, dass es noch nicht zu voll ist. Fast alle zu besichtigen Räume sind mit dunklen Ledertapeten ausgekleidet, was das ganze Schloss sehr dunkel erscheinen lässt. Viele Geweihe hängen an den Wänden und Gemälde von mehr oder weniger attraktiven Menschen. Nach 1,5 Stunden reicht uns der Prunk, wie drehen noch eine Runde um das Schloss, dann sind wir fast eingeparkt. Es ist eben Samstag und schönes Wetter.
Bis zum Campingplatz im Rehbocktal sind es nur noch ca. 20 km. Der Platz ist sehr schön am Bach gelegen, viel Wald drum herum und nur die Straße und der Radweg liegen zwischen dem CP und der „Elbe“. Wir telefonieren mit Juliane und Ulrich, die wir von 2 ACSI-Urlauben kennen, und verabreden uns in ihrem Garten. Es sind nur 5 km bis zu ihrem Haus, wobei die letzten paar Meter brutal Bergauf gehen. Das Haus steht auf einem großen Gartengrundstück und ist mit vielen Stufen zu erreichen. Das ist mal eine Hanglage! Wir erzählen viel, essen Grillwürstchen und Salat, natürlich von „Meissner“ Porzellantellern, und verabreden uns für Morgen zu einer Radtour.
In der Nacht gibt es mal wieder einen Starkregen, der auf unser Dach trommelt. Morgens gegen 10 Uhr klart der Himmel auf, also auf die Räder und dann bekommen wir eine Stadtführung der Sonderklasse. Da alle Beide gebürtige „Meissner“ sind, kennen sie viele Geschichten zu den Häusern, Kirchen, Kloster und was es sonst noch zu sehen gibt. Auch ganz besonders ist das historische Kopfsteinpflaster, krumm und buckelig und steil! Die Radtour auf der anderen Elbseite ist landschaftlich sehr schön mit herrlichen Ausblicken auf das Dom- und Burgensemble von Meissen und die „Elbe“. Da es schon wieder nach Regen aussieht, lassen wir den nächsten Berg aus und fahren direkt in den Biergarten an der „Elbe“. Beim Essen mit Sommerbier regnet es. Um 17 Uhr geht es auf den Heimweg, bevor das Gewitter über uns losbricht. Gerade noch bis zum Camper geschafft, dann schüttet es wieder.
Montag beruhigt sich das Wetter. Wir wollen die Umgebung von Meissen kennenlernen und fahren den Elbe-Radweg Flussaufwärts. Dann geht es den Hügel hinauf, durch wunderschöne Flusstäler, kleine Dörfer und immer wieder hinauf. Dann kommt der Abstecher zur „Bayerhöhe“, über Feldwege und eine Wiese. Von diesem Punkt aus hat man einen herrlichen Rundumblick, diese Stelle wurde schon vor langer Zeit für Landvermessungen genutzt. Einziger Nachteil – es herrscht ein kalter Wind. Also ziehen wir uns etwas dicker an, bevor es nun mit kaltem Wind lange Bergab geht. In Taubenheim umfahren wir eine alte Burg und finden auch ein kleines Café, das einzige während der ganzen Tour. Dann geht es durch das „Triebischtal“ hinab nach Meissen.
Für Juliane und Ulrich ist es noch etwas zu früh, deshalb sehen wir uns noch die Ausstellung der „Meissen“-Manufaktur an. Es sind fanastische Kunstwerke zu bewundern, aber auch die Preise sind fantastisch. Unter anderem sieht man die sächsische Freiheitsstatue „Saxonia“, eine 1,80 Meter große weiße Porzellanstatue, ein echtes Meisterwerk. Danach starten wir nochmal den Aufstieg zur „Sonnenleite“ und verabschieden uns von Juliane und Ulrich. Es war ein sehr schönes Wiedersehen mit den Beiden. Zurück auf dem CP bereiten wir uns auf die morgige Weiterfahrt vor.
Dienstag, 06. bis Freitag, 09. August 2024, Pöhl bei Plauen
Den Berg, den wir gestern mit dem Rad hinauf gefahren sind, müssen wir nun mit dem Camper bewältigen. Die „Elbe“ hat hier wirklich ein tiefes Tal geschaffen. Irgendwann kommen wir auf die Autobahn und umfahren Chemnitz großräumig. Das „Vogtland“ präsentiert sich hügelig und dann erreichen wir den Stausee Pöhl. Die Fahrt führt über die Staumauer und wir erreichen den Campingplatz. Dieser ist mal wieder ein Platz nicht nach unserem Geschmack, viel zu groß und unser Platz ist weit vom See entfernt. Beim Markisen- und Stuhlaufbau erwischt mich eine Wespe, der linke Arm wird dick und heiß. Den Rest des Tages verbringe ich mit Kühlkissen auf dem Arm. Zu allem Überfluss gehen wir ins hiesige Restaurant zum Essen und schwören uns, nie wieder Steak mit Würzfleisch zu essen. Nach 2 Schnäpsen beruhigt sich dann der Magen.
Heute soll es heiß werden und wir wollen uns Plauen ansehen. Der Anfang der Tour geht etwas wild durch ein Bachtal, dann folgen wir den Fahrradschildern nach Plauen. Wir erreichen den Stadtrand und von hier an beginnt das Chaos. Es gibt kaum noch Hinweisschilder, dafür aber jede Menge Baustellen. Irgendwann erreichen wir zufällig den Marktplatz, das Rathaus ist hübsch anzusehen, der Rest lässt sehr zu wünschen übrig. Als Radfahrer muss man Glück haben, wenn man eine Straße überqueren will. Die Autofahrer nehmen gar keine Rücksicht. Ein Schild kündigt die „Weberhäuser“ an, dann ist nichts mehr zu finden. Wir wollen nur noch raus aus Plauen. Die Umgebung ist landschaftlich ganz schön, viele Hügel, Wälder und Wiesen. Wir erreichen den Stausee Pöhl und nach der gestrigen Erfahrung steuern wir die Seeterrasse „Panorama“ an. Hier bekommen wir ein richtig gutes Essen und merken uns dieses Restaurant auch für morgen vor. Zurück zum CP wird wieder mein Arm gekühlt.
Donnerstagmorgen ist es sehr trübe und dann regnet es auch noch. Eine letzte Radtour in dieser Region wollen wir aber trotzdem unternehmen. Wir haben uns die „Goitzschtalbrücke“ als Ziel ausgesucht. Die Strecke führt durch ein paar kleine Orte, natürlich ohne Infrastruktur. Der größere Ort Netschkau ist über eine stark befahrene Straße zu erreichen, zum Glück hauptsächlich Bergab. Dann sind es nur noch einige Kilometer, bis wir die imposante Brücke sehen. Das Bauwerk ist wirklich beeindruckend, erschreckend ist nur, dass alle Gebäude in der Gegend immer noch sehr baufällig sind. Den langen Berg auf der Hauptstraße fahren wir nicht, nehmen einen kleinen Umweg gerne in Kauf und kommen auf kleinen Straßen dann wieder zurück auf unsere Tour zum CP. Wir kommen wieder am „Panorama“ vorbei und kehren dort ein. Morgen geht es weiter.
Freitag, 09. bis Dienstag, 13. August 2024, Bamberg
Wie üblich haben wir bis zum Check in am Campingplatz in Bamberg noch viel Zeit und machen eine Besichtigungspause in Bayreuth. Wir finden einen Parkplatz mit Parkticket und sind in ein paar Minuten in der Innenstadt. Die historische Oper ist von außen nicht so imposant wie gedacht. Viele pompöse Gebäude sind von Ämtern belegt. Ein Stück aus dem Zentrum raus besuchen wir den Schlosspark, wobei das Schloss etwas zusammengestückelt aussieht.
Bei der Weiterfahrt sind wir gleich auf der Autobahn, also keine Einkaufsmöglichkeit. Genauso geht es uns bei der Zufahrt zum Campingplatz „Campinginsel“. Es geht nur durch Gewerbegebiete ohne Supermärkte, egal, zum Frühstücken reichen unsere Vorräte. Um 17 Uhr kommen auch Nicol und Steffen an. Stückchen Kuchen essen, etwas quatschen, dann auf die Fahrräder und nach Bamberg fahren. 5 km geht es am Kanal oder an der „Pegnitz“ entlang, dann sind wir im Zentrum. Auf dem „Maximilianplatz“ ist richtig viel los, bei den Temperaturen kann die Stimmung nur gut werden. Wir gehen noch gut Essen, was in Bamberg nicht schwierig ist und hören uns abends noch die kroatische Sängerin „Vanja Sky“ an, in Kroatien ein Superstar. Hier auf dem Platz spielen die Musiker sie etwas nieder. Im Dunkeln geht die Fahrt wieder durch den Wald zurück zum Campingplatz.
Samstag machen wir erstmal eine Radtour, bei der Hitze schön flach. Gegen Mittag kommen wir in Bamberg an und treffen Nicols Freundin Lena. Schattenplätze sind auf dem Max-Platz etwas rar, deshalb gehen wir zum „Schlenkerla“, angeblich die älteste Brauerei von 1405 und lassen uns zünftiges Essen und natürlich Bier schmecken. Danach kann man auch wieder gut den Blues anhören. Am späten Nachmittag geht es zum CP, wir brauchen dringend eine Dusche. Nicol und Steffen fahren anschließend nochmal in die Stadt, um sich mit Lena zu treffen. Uns reicht die Aktivität des Tages.
Sonntag hat Steffen eine schöne Radtour gefunden, es geht erst durch einige Gewerbegebiete und dann erreichen wir das Schloss „Seehof“. Eine sehr schöne Anlage mit Wasserspielen im Garten und zum Glück wenig Besuchern, so können wir uns das Gelände in Ruhe ansehen.
Da es wieder sehr warm ist, brauchen wir etwas zu trinken und kehren in einem „asiatischen“ Biergarten ein. Bier ist immer gut, aber auch für das leibliche Wohl in fester Form wird gesorgt, wir nehmen eine Vorspeisenplatte für 4 Personen. Frühlingsrollen, Wantans, Hühnchenspieße, Garnelen etc. sind bei der Hitze genau das Richtige. Dann schaffen wir auch die restliche Tour bis Bamberg und genießen nochmal guten Blues. Zum Abschied gehen wir noch im „Klosterbräu“ essen und dann geht es an der „Pegnitz“ entlang zurück zum Camper von Nicol und Steffen, das Tandem wird aufgeladen, dann verabschieden wir uns von den Beiden. Es war wieder ein tolles Wochenende.
Montag machen wir noch eine längere Radtour an Bächen entlang und durch kleine Dörfer, meistens ohne Infrastruktur. Egal, einen Kaffee bekommen wir doch noch. Heute Abend essen wir auf dem Campingplatz, auch das Restaurant ist gut. Dann wird gepackt, morgen geht es weiter.
Dienstag, 13. bis Donnerstag, 15. August 2024, Bad Orb
Wir haben lange überlegt, wohin wir als letzten Stopp vor Kriftel fahren. Damit die letzte Etappe nicht so lang wird, haben wir uns für Bad Orb entschieden, den Ort und den Stellplatz kennen wir und auch die Gegend ist schön. Das erste Stück fahren wir über die Autobahn, bei Schweinfurt geht es dann über kleine Straßen und durch viele kleine Orte, aber nirgends gibt es einen Supermarkt, der heute bitter nötig ist. In Gemünden am Main werden wir endlich fündig, kaufen ein, tanken, dann kommen noch 30 km wieder durch Hügel und ohne Läden. In Bad Orb angekommen sieht es schon nach Regen aus. Es ist brütend heiß und dazu schwül, wir laufen nur etwas durch den Kurpark und auf dem Rückweg regnet es das erste Mal. Um 17 Uhr öffnet das „Brauhaus Kärrner“, da hat der Regen wieder aufgehört und wir gehen schön deftig essen. In der Nacht toben Gewitter über uns, der Regen prasselt und das nicht nur einmal.
Mittwochmorgen ist es nicht mehr ganz so heiß, da unternehmen wir unsere letzte Radtour für diesen Urlaub. Es geht ordentlich über Berge, dann durch das „Kinzigtal“ nach Bad Soden-Salmünster. Nach der Kaffeepause steigen die Temperaturen wieder an, also zurück über die Hügel nach Bad Orb. Vermutlich regnet es nachher wieder. Die Fahrräder werden eingeladen, wir bereiten uns auf die Heimfahrt vor, aber natürlich erst nach einem letzten guten Essen in dem Brauereigasthof.