30. April 2025, Fährfahrt nach Algeciras
Marokko verabschiedet sich mit viel Regen und einer letzten Fahrt durch die Wolken. An der Fähre angekommen beginnt das erste Chaos. Wir haben das Ticket der Gesellschaft „Armas“. Da die Hinfahrt aber umgebucht wurde, verweist man mich zum Schalter von „Balearia“. Dort kann ich dann einchecken. Dann stehen wir bis 11:30 Uhr in der Schlange. Endlich kommt die Fähre an, das Ausladen der LKW’s dauert entsetzlich lange.
Dann werden wir eingewiesen, enger geht es nicht. Um 13:30 Uhr legt das Schiff ab, durch die Zeitverschiebung kommen wir um 16 Uhr in Spanien an. Dann kommt das 2. Chaos. Wir sitzen über 1 Stunde im Camper fest, bevor sich allmählich etwas rührt. Die Einweiser sind verschwunden, wir müssen uns selbst irgendwie befreien, was teilweise mit einem Hupkonzert begleitet wird. Vor der Fähre stauen sich die LKW’s, weil mehrere Fähren gleichzeitig angekommen sind. Vermutlich ist das Ganze dem gestrigen Stromausfall in ganz Spanien geschuldet. Wir haben keinen Nerv mehr, lange zu fahren und kommen um 18 Uhr auf dem Campingplatz in Tarifa an, den wir bereits von der Hinfahrt kennen. Jetzt nur noch etwas essen und dann entspannen.
01.Mai 2025, Fahrt nach Caceres
Wir überlegen morgens, ob wir in Sevilla einen Stopp einlegen sollen. Da wir die Stadt aber bereits vor 3 Jahren sehr chaotisch in Erinnerung haben, entschließend wir uns, bis Caceres zu fahren. Die Stadt ist sehr schön, wir haben dann etwa 1/3 der spanischen Strecke hinter uns und wir haben Lust, mal wieder eine kleine Radtour zu unternehmen. Nur die Durchfahrt durch Sevilla ist sehr voll, der Rest der Strecke ist trotz oder wegen des Feiertags schön leer. So kommen wir gegen 16 Uhr auf dem dortigen Campingplatz an und bekommen noch einen Platz.
An jedem Platz steht ein eigenes kleines Sanitärgebäude zur Verfügung. Ein gutes Restaurant lockt uns abends zum Essen und endlich – wir sind in Spanien angekommen und bekommen eine leckere Tapasplatte. Wunderbar!
02. Mai 2025, Ruhetag in Caceres
Wollten wir heute nicht mit dem Rad nach Caceres fahren? Es regnet und ist windig. Also entschließen wir uns, den ganzen Papierkrieg, den wir in Marokko nicht erledigen konnten, nun in Angriff zu nehmen. Einen Campingplatz in Hoek van Holland für die „Irland-Tour“ buchen, die Visa für UK beantragen und und und. Mittags packt mich der Bewegungsdrang, ich laufe in Richtung Ort. Nach gut 3 km sehe ich immer noch nichts vom Ort und da es alle paar Minuten tröpfelt, kehre ich um.
03. Mai 2025, Fahrt nach Burgos
Die dunklen Wolken begleiten uns. An Salamanca vorbei ist es auch nicht schöner, also ist die Entscheidung mit Burgos wohl richtig. Dort angekommen scheint sogar etwas die Sonne. Der Campingplatz ist recht gut ausgestattet, aber die Wiesen, auf denen man sich einen Platz suchen kann, stehen zum großen Teil unser Wasser. Also gründlich auswählen, damit wir nach 2 Tagen auch wieder wegfahren können.
04. Mai 2025. Radtour nach Burgos
Das Wetter sieht zumindest am Vormittag etwas besser aus. Also machen wir uns auf zu einer kleinen Radtour. Der Park um den Campingplatz herum ist sehr schön und weitläufig. Dann geht es über eine Brücke Richtung Innenstadt. Die Wohnstraßen sind nicht besonders attraktiv.
Es fällt nur auf, dass in der Innenstadt viele Straßen mit den Zeichen des Jakobsweges markiert sind und es sind auch viele Pilger unterwegs. Wir kommen an der Kathedrale an, ein riesiger Prachtbau umgeben von vielen Treppen. Das Kastell soll geschlossen sein, dann sparen wir uns die Auffahrt und steuern stattdessen das Kloster auf der anderen Flussseite an.
Die Wahl ist gut, die Strecke am Fluss entlang ist schön. Dann erreichen wir das Klostergelände, riesig und zu unserer Freude sehr leer. Gegenüber ist ein kleines Café, wo wir ein paar Tapas und Kaffee bekommen. Dann geht es über ein wildes Kopfsteinpflaster wieder zurück zum Fluss und gemütlich zurück zum Campingplatz. Nun laufen die Vorbereitungen für die Weiterfahrt.
05. Mai 2025, Fahrt nach La Romieu
Im Zusammenräumen sind wir bestens eingespielt. Das Einzige, was nicht klappt, ist ein schneller Einkauf. Die Supermärkte sind alle in der Innenstadt von Burgos, da drehen wir ab und fahren auf die Autobahn. Ich übernehme den ersten Part der Strecke, habe damit die berühmte Karte gezogen. Es regnet ohne Ende und ist langweilig. Beim Wechsel wird es interessanter, die Ausläufer der „Pyrenäen“ sind schön anzusehen. Aber der Regen lässt tatsächlich erst in Frankreich nach. Da wir Bordeaux umgehen wollen, führt uns die Strecke in die Gascogne, das Bauernland. Einkaufen und tanken wird erledigt, dann erreichen wir den ausgewählten Campingplatz in La Romieu, er gefällt uns genauso gut, wir vor 1,5 Jahren. Wir parken auf einem großen Platz und sehen außer Sträuchern und Wiesen nichts Störendes.
Ein kleiner Spaziergang führt uns durch den Platz u.a. mit einem Tierpark, sehr liebevoll angelegt. So genießen wir die Ruhe.
06. Mai 2025, kleine Radtour rund um La Romieu
Blauer Himmel, Sonnenschein, aber der Wind ist kalt. Egal, es geht über kleine Sträßchen die Hügel hinauf und hinunter. Zum Schluss fahren wir nochmal zu dem schönen Gartengelände hinter dem Ort, leider wird der Park erst um 14 Uhr geöffnet. Der Ort selbst ist ausgestorben, den hatten wir etwas lebhafter in Erinnerung. Wenn wir mal wieder in diese Gegend kommen, werden wir sicher wieder hier eine Pause einlegen.
07. Mai 2025, Fahrt nach Riom
Auch heute fahren wir eine lange Strecke, um der Heimat näher zu kommen. Die Landschaft der Gascogne begeistert uns. Sie ist nicht spektakulär aber abwechslungsreich und eine ideale Fahrradgegend. Dann geht es auf die Autobahn, so kommen wir schnell voran. Im Vulkangebiet von Volvic verlassen wir die Autobahn und es geht extrem lange Berg ab zum Campingplatz. Im Stil einer Ranch gibt es hier viele Holzhütten aber auch einige Stellplätze. Wir erwischen einen schönen Platz und freuen uns über die liebevoll aufgebauten Spielplätze. Also in den Ferien diesen Platz am besten meiden, dann wird es laut. Abends essen wir im Restaurant Rippchen und Salat. Gute Nacht.
08. Mai 2025, Radtour rund um Volvic
Die Sonne scheint, ab aufs Rad. Das Gelände ist doch recht hügelig aber sehr schön. Wenn man den Berg erstmal erklommen hat, geht es leicht onduliert weiter und dann durch sehr hübsche Orte. Heute ist der 80. Jahrestag des Kriegsendes und hier offenbar ein Feiertag. Wir sehen eine sehr feierliche Versammlung an einem Denkmal, am besten sollten wir uns jetzt nicht als Deutsche zu erkennen geben. Durch Volvic geht’s denn wieder in Richtung Campingplatz. Endlich mal eine längere Tour mit ein paar Höhenmetern. Das ist doch ein gutes Zeichen, dass es wieder aufwärts geht.
09. Mai 2025, Fahrt nach Cernay
Unsere letzte Etappe in Frankreich haben wir nochmal etwas länger gewählt, damit der Heimweg dann schnell geht. Wir wählen einen unserer Lieblingsplätze an den „Vogesen“ in Cernay. Hier ziehen gerade die Störche ihre Jungen auf und man wird morgens von dem Geklapper geweckt.
Der Platz ist zum Glück noch recht leer und wir haben freie Auswahl. Bei einem kleinen Spaziergang in den Ort wundern wir uns wieder, wie viele Nester hier rund um den Platz angebracht und auch bewohnt sind. Abends gehen wir zum Italiener direkt vor dem Platz gut essen.
10. Mai 2025, Radtour am Rande der Vogesen
Herrlicher Sonnenschein, da wollen wir den Vogesenrand genießen. Der Weg führt zuerst an der „Thur“ entlang nach Thann und anschließend in das Flusstal, immer auf einem guten Radweg. Die Orte sind elsässisch beschaulich und sehr gepflegt, so kennen wir die Gegend. Nach 15 km entscheiden wir uns für den Rückweg auf der anderen Flussseite entlang. Das ist leider nicht so schön, man muss doch häufig auf der Straße fahren. Zwischendurch gehen wir gut Essen, denn heute Abend wird uns das Essen beim Italiener zu spät. Wir stellen fest, dann man hier sehr viele schöne Radtouren machen kann, aber nicht mehr heute! Zurück am Camper bereiten wir uns auf den endgültigen Heimweg vor.
11. Mai 2025, Heimfahrt nach Kriftel
Wie immer haben wir schnell zusammen geräumt, Als erstes müssen wir tanken, denn wenn wir erst auf der Autobahn sind, ist es zu spät, dann wird es teurer. Die Ankündigungen vom neuen Kanzler Merz lassen uns schon befürchten, dass es Grenzkontrollen geben könnte, aber keine Spur, wir merken noch nicht mal, wo die Grenze ist. Die Entscheidung, am Sonntag zu fahren, war genau richtig. Wir kommen heute ohne Stau bis nach Hause, sensationell! Genau 3 Monate nach dem Start sind wir also wieder in Kriftel.
Reisestatistik
Gefahrene Kilometer mit dem Camper 9553
Gefahrene Kilometer mit dem Fahrrad 513 bei 22 Touren
Besuchte Campingplätze 40
Dieselpreis / km 0,12 €