Samstag bis Montag, 30.09. bis 02.10.2023, Arcachon
Das Wetter ändert sich immer noch nicht, es wird wieder sehr warm. Deshalb wollen wir noch an der Küste bleiben. Die Fahrt geht nach Norden an der Atlantikküste entlang. Die große Düne bei Arcachon wollten wir schon immer mal sehen. Auf dem „Huttopia“-Campingplatz in Arcachon bekommen wir den letzten freien Platz, soweit zum Thema Nachsaison. Bei der Hitze ist der Pool der ideale Platz. Unser Stellplatz liegt zwar schön im Schatten, dafür gibt es eine Flut von Mücken.
Den Sonntag nutzen wir für eine Radtour zur Düne und zum ewig langen Strand von Arcachon. Die Düne ist tatsächlich gigantisch hoch, wird aber von Heerscharen von Menschen besucht, da muss ich nicht mitpilgern, aus der Ferne sieht es auch sehr schön aus. In dieser Gegend hat es vor nicht allzu langer Zeit gebrannt, deshalb sind einige Straßen gesperrt, also fahren wir an der Hauptstraße entlang, aber auf guten Radwegen. Im Hafen von le Tech gibt es endlich auch einige Lokale, allerdings werden hier nur Austern angeboten, nichts für uns. So fahren wir weiter an der Promenade von Arcachon entlang. Ein Restaurant ist voll, edel und teuer, aber wir werden satt. Hier brodelt noch das Leben, auch Anfang Oktober. Zurück auf dem Campingplatz genießen wir noch etwas den Pool.
Montag bis Mittwoch, 02. bis 04.10.2023, Excideuil
Eigentlich wollten wir auf einem kleinen Campingplatz an einem Schloss ein paar Tage stehen, aber der Reihe nach, eine Stunde verlieren wir im Stau bei Bordeaux. Endlich in der Provinz angekommen wird noch eingekauft und getankt, dann finden wir auch den Weg zum Schloss. An der Hotelrezeption fragen wir nach dem Campingplatz, den hätten wir ohne Hilfe nicht gefunden. Er liegt direkt am Golfplatz und an einem See, ist aber bereits komplett eingemottet. Also suchen wir eine Alternative. 5 km zurück ist ein kleiner Ort mit einer riesigen Festung auf einem Fels, dort werden wir auf dem Camping Municipal noch fündig. Eigentlich sollte heute Schluss sein, aber für 2 Tage dürfen wir hier noch stehen. Der Ort bietet eine alte, für den Ort viel zu große Kirche, eine alte Markt- und Waschhalle, keine Lokale, nur eine Dorfbar. Hier können wir wenigstens einen Kaffee und ein Bier trinken. Zurück am Camper wird gegessen.
Am Dienstag ist es bedeckt, gegen Mittag könnte es regnen. Wir fahren mit dem Rad einfach mal los, die Landschaft ist schön hügelig, abwechslungsreich und sehr einsam. Es gibt fast keine Orte, also auch keinen Kaffee. Dann fängt es an zu regnen, zum Glück ist hier gerade ein winziges Örtchen mit einer Bushaltestelle, hier stehen wir wenigstens im Trockenen. Es dauert nicht lange, bis der Regen aufhört. Der Ort ist heute etwas belebter, wir beschließen heute Abend in die Pizzeria zu gehen. Um 18 Uhr ist zwar schon offen, aber zu essen gibt es erst ab 19 Uhr etwas. Also gehen wir noch zu der Burg auf dem Felsen. Ein beeindruckendes Gemäuer, dann stehen wir vor einem großen Tor. Ein Jaguar fährt vor, Kennzeichen aus Monaco, das Tor schwingt auf, der Wagen verschwindet. So sieht also ein Burgfürst aus. Die Pizza schmeckt übrigens hervorragend, Ziegenkäse mit Honig und Schinken.
Mittwoch bis Freitag, 04. bis 06.10.2023, Saint-Geoges-les-Baillargeaux
Mittwoch Morgen ist Frühnebel auf den Wiesen, es herbstet. Wir fahren Richtung Norden, um der „Loire“ näher zu kommen. Die Fahrt zieht sich endlos, obwohl es nur 220 km sind. Die Landschaft ist langweilig, die Straßen schnurgerade. Endlich erreichen wir den Campingplatz „Futuriste“, ein ACSI-Platz, der ganzjährig geöffnet ist. Man muss inzwischen nach offenen Plätzen suchen. Abends wird es schon sehr kalt, aber morgen soll es schön werden und wir wollen radeln.
Donnerstag fahren wir mit langer Hose und Pullover los, es ist eben doch Herbst. Auf der Strecke liegt Dissay, dort gibt es ein wunderschönes Schloss, was aber inzwischen als Hotel und Restaurant genutzt wird, also nur begrenzt besichtigt werden kann. Etwas hügelig wird es dann auch noch, bevor lange gerade Straßen über endlose Felder führen. Aber mittags haben wir doch noch Glück, ein Lokal, das erst vor 2 Monaten eröffnet wurde, lädt zum Essen ein, vegetarisch, aber sehr gut und erstaunlich günstig. Nach 46 km haben wir von dieser Gegend genug gesehen, morgen geht es weiter.
Freitag bis Montag, 06. bis 09.10.2023, Amboise
Der Start heute Morgen führt uns quer durch das Freizeitgelände „Futuroscope“, riesig, aber zum Glück ist nicht viel los. Um 11 Uhr kommen wir in Chenonceau an, endlich eine Abwechslung nach der langweiligen Strecke durch Felder. Die Parkplätze sind riesig und sogar kostenlos. Es gibt spezielle Plätze für Camper und Busse. Davon stehen auch schon etliche dort. Von dem Schloss haben wir bei unserer Radtour nur sehr wenig gesehen, deshalb besichtigen wir es nun gründlich und sind erstaunt über die vielen Zimmer in allen Farben, die man sich vorstellen kann. Teppiche an den Wänden, protzige Gemälde und Himmelbetten.
Am besten gefallen uns aber die Küchen- und Haushaltsräume. Erstaunlich ist, dass man trotz der vielen Besucher gut fotografieren kann.
Als Campingplatz haben wir uns einen Platz auf der „Loire“-Insel bei Amboise ausgesucht. Der Platz ist groß, hat bis Ende November geöffnet und von dort aus ist die Stadt gut zu Fuß zu erreichen. Abends gehen wir nur bis zur „Loire“-Brücke, dort ist ein nettes Lokal mit Blick auf das Schloss. In der Dämmerung wird das Schloss angestrahlt, immer mal in anderen Farben – etwas kitschig, aber das muss wohl so sein.
Am Samstag wollen wir uns das Schloss ansehen, fahren mit dem Fahrrad ins Zentrum von Amboise, finden aber keinen radfahrtauglichen Zugang zum Schloss. Also wird die Besichtigung verschoben und wir fahren lieber etwas länger mit dem Rad. Die Landschaft ist teilweise sehr langweilig, die Orte sind ausgestorben und so essen wir irgendwann unser Butterbrot. Erst in Amboise kehren wir ein, da gibt es nämlich Lokal in Massen.
Sonntag morgen gehen wir zu Fuß nach Amboise, es ist ja nicht weit. Die Treppen führen hinauf zur Kasse und zum Schloss. Von unten sieht das Gebäude größer aus als es tatsächlich ist. Man kann 2 Stockwerke besichtigen, einige Räume sind üppig möbliert. Auf einigen alten Bildern kann man erkennen, dass früher deutlich mehr Gebäude auf dem Gelände standen. Dafür ist der Garten nett angelegt und der Blick über die Loire ist natürlich herrlich. Am Nachmittag fahren wir noch zum „Cher“, dort gibt es einen schönen Radweg am Fluss entlang und über die Felder, Wald und Wiese wieder zurück zur „Loire“. Das nette Lokal direkt an der „Loire“ hat sonntags Ruhetag, also gehen wir doch über die Brücke in die Altstadt zu essen.
Montag bis Mittwoch, 09. bis 11.10.2023, Troyes
Bis zum Schloss „Chambord“ ist es nur 1 Stunde Fahrt. Man erreicht eine große Mauer mit einem Tor, der Eingang zum Park „Chambord“. Dann fährt man noch mal gute 5 km bis zu einer Allee, an deren Ende man die Türme des Schlosses sieht. Nun sind es noch 2 km bis zum Parkplatz und 1 km Fußweg. Mit anderen Worten, das Gelände ist riesig, das Schloss noch riesiger. Wir gehen zunächst über die Wendeltreppe bis zum 3. Stock. Dort kann man über Balkone das Gebäude umrunden und hat den kompletten Überblick über die Ländereien.
Im 2. Stock kann man die Königsgemächer und die vielen Gästebereiche bewundern, bis auf einige wenige Räume alles leer. Damit es nicht völlig kahl aussieht, hat man Wandteppiche und gigantische Gemälde aufgehängt. Im 1. Stock sind etwas mehr Räume möbliert. Auch eine Küche ist vorhanden, aber bei weitem nicht so schön wie in „Chenonceau“. So kämpft man sich durch endlose Gemächer, bis es einem reicht.
Als nächstes Etappenziel haben wir Troyes erkoren. Es sind 260 km durch langweiligste Gegend. Um 16 Uhr haben wir es geschafft, Entspannung ist angesagt.
Dienstag machen wir eine Radtour durch wiederum langweilige Gegend, viele Felder und winzige Dörfer ohne alles. Der 2. Teil der Tour ist interessanter, es geht durch eine Seenlandschaft und am Kanal entlang. Nach 50 km kommen wir in Troyes im Zentrum an. Wie versprochen gibt es hier kleine Gassen mit außergewöhnlichen Fachwerkhäusern. Man muss noch einiges an Geld investieren, damit die Altstadt richtig attraktiv wird, aber auf jeden Fall sehenswert.
Die Kathedrale ist etwas Besonderes. Die Fenster sind unglaublich schön und bunt, der Rest der Kirche ist eher schlicht. Wir essen gut und ziehen uns dann zum Camper zurück.
Mittwoch bis Donnerstag, 11. bis 12.10.2023, Chalons en Champagne
Ein Campingplatz am Ortsrand hat noch geöffnet. Mit einer kleinen Radtour – für eine größere Tour gibt es keine Landschaft – fahren wir mal wieder an einem Kanal entlang und dann in die Stadt. Es wird gebaut und entsprechend chaotisch ist die Innenstadt. Wir essen sehr gut und finden dann durch Zufall die Kathedrale. Wie im vorigen Ort sind auch hier die Fenster das Highlight. Der Rest des Ortes beeindruckt uns nicht wirklich, deshalb geht es morgen weiter.
Donnerstag bis Samstag, 12. bis 14.10.2023, Niederwürzbach
In der Nähe von Metz haben wir uns noch einen Campingplatz ausgesucht, soll bis zum 16. Oktober offen sein. Stimmt aber nicht. Deshalb entschließen wir uns, nach Deutschland weiterzufahren. Bei „Landvergnügen“ finden wir den „Hubertushof“ in Niederwürzbach. Die Gegend kennen wir von unserer Saarlandumrundung. Nach der Ankunft sehen wir uns den Ort zu Fuß an und gehen abends hervorragend im „Hubertushof“ essen. Morgen soll das Wetter nochmal richtig gut werden, da radeln wir noch einmal.
Morgens steigt noch etwas Frühnebel auf, dann geht es über die Saarlandhügel bis hinab ins „Bliestal“. Eine schöne Radtour, das Highlight ist Blieskastel, der einzige Ort auf der Tour, der etwas bietet. Der Tag ist wirklich nochmal herrlich und denn Abschluss bildet nochmal ein gutes Essen im „Hubertushof“, wo wir sehr ruhig auf der Wiese stehen durften.
Am Samstag soll das Wetter schlecht werden und wir treten die Heimreise an. So sind schon wieder 2 Monate herrlicher Urlaub zu ende. Wir freuen uns auf die nächste Reise.