Samstag bis Mittwoch, 02. bis 06.09.2023, Louvie-Juzon
Wie befürchtet ist nach der Nacht der Platz eine Sumpflandschaft, entsprechend dreckig sind wir, als wir endlich losfahren. Nach dem Einkaufen brauchen wir nur 30 Minuten bis zu unserem Ziel. Dort angekommen können wir uns gerade auf den zugewiesenen Platz stellen, dann schüttet es schon wieder. Mittags unterhalten wir uns mit Christine und Paul, die diese Tour vor 2 Wochen von ACSI übernommen haben. Sie leiten bereits seit 20 Jahren ACSI-Touren und wollten eigentlich in Rente gehen, aber immer kommt etwas dazwischen. Nachmittags unterhalten wir uns ausgiebig mit Juliane und Ulrich, um 16 Uhr ist die Begrüßungsrunde und abends werden wir mit einem Bus zum Restaurant gefahren. Das Begrüßungsessen ist vom Feinsten, pro Paar 3 Vorspeisen, dann je nach Wunsch Fleisch oder Fisch mit leckerem Gemüse und eine Nachspeise darf auch nicht fehlen. Alle 30 Reiseteilnehmer sind fröhlich und ausgelassen. Mal sehen, wie die Reise so wird.
Der Sonntag ist zwar noch kühl, aber wenigstens trocken. Wir machen eine erste kleine Pyrenäenrunde mit dem Rad, die Landschaft begeistert uns immer wieder. Morgen soll es richtig schön werden, da nehmen wir uns eine richtige Bergtour vor.
Montag früh ist es noch etwas nebelig und ein heftiger Wind weht. Wir warten deshalb bis 11 Uhr, schwingen uns auf die Räder und nehmen uns den „Col de Marie Blanque“ vor. Mit Serpentinen, die zu Anfang ca. 8 % Steigung haben, kurbeln wir langsam hinauf bis zu einem Hochplateau. Von hier aus sind es bis zum Col noch 3 km, aber recht flach. Man muss nur ständig auf Kühe achten, die quer über die Straße schlendern. Oben gibt es dann das Gipfelfoto und dann kommt die steile Abfahrt. Vor 20 Jahren haben wir den Berg von der anderen Seite angefahren und erinnern uns noch daran, dass die letzten 3-4 km brutal steil und schnur gerade aus führten. Als Abfahrt ist das herrlich, links und rechts gibt es Wasserfälle und es ist ein wirklich schöner Tag. Wir haben nur ein wenig den Rückweg unterschätzt, ein kleiner unscheinbarer Col quält uns noch arg. Aber die Tour ist ein Erlebnis.
Dienstag ist der große Ausflugtag von ACSI. Mit dem Bus fahren wir zu den „Grotten von Betharam“. Durch ein beeindruckendes Höhlenlabyrinth wandern wir über viele Stufen ca. 100 Meter in die Tiefe, dort fließt ein unterirdischer Fluss, der in den „Cave de Pau“ mündet. Es rauscht unter uns und dann geht es mit einem Boot über den Fluss. Anschließend wandert man ca. 1 km am Fluss entlang, den Abschluss bildet eine Bahnfahrt durch die enge Schlucht bis zum Ausgang. Es muss eine gigantische Arbeit gewesen sein, das alles so auszubauen.
Der Bus bringt uns dann nach Nay, beim Gang über den Markt ist es uns schon fast zu heiß, zum Mittagessen gehen wir auch zu Fuß und essen wieder hervorragend. 2 Straßen weiter besuchen wir das „Museum de Beret“, hier entstand die berühmte Baskenmütze. Die Geschichte und die Herstellung werden uns erklärt, man kann auch sehr ausgefallene Exemplare kaufen – zu stolzen Preisen. Bei der Rückfahrt sind alle schon etwas müde, dann gibt es noch die Überraschung, dass der nächste Campingplatz geändert wurde – die „Dickschiffe“ – davon haben wir 5 Stück in der Gruppe - haben auf dem ursprünglich geplanten Platz keine Stellmöglichkeiten. Mal sehen, was bei dieser Tour sich sonst noch ändert. Aber nun erstmal gute Nacht.
Mittwoch bis Sonntag, 06. bis 10.09.2023, Bidart
Wir können uns viel Zeit lassen, denn ab 14:40 Uhr dürfen wir erst zum nächsten Campingplatz kommen. Wir suchen uns als Zwischenstopp Ainhoa aus, eines des schönsten Dörfer Frankreichs. Über Land ist nicht viel Verkehr, erst als wir in das Tal einbiegen, wird es voll. Ein kleines Straßendorf mit sehr vielen Parkplätzen, aber als Camper wird das Parken etwas schwierig. Wir finden einen Platz und sehen uns das Dorf mit seinen vielen schönen Häusern gründlich an. Gut, dass die Ferien in Frankreich zu Ende sind, sonst wäre es noch voller.
Nach 2 Stunden haben wir jedes Haus zweimal gesehen, also weiter. Richtung Küste ist es immer noch sehr hügelig, wir sehen uns noch einen Ort an, die Häuser sind zwar auch schön, aber nicht so einheitlich wie in Ainhoa. Zum vereinbarten Zeitpunkt kommen wir am Campingplatz an und erleben das Chaos. Die meisten Camper stehen schon auf dem Parkplatz und beschweren sich, dass man noch nicht hineingelassen wird. An der Rezeption geht es streng militärisch zu, immer der Reihe nach, Armbändchen um, jeder wird einzeln auf seinen Platz geführt. Es dauert über eine Stunde, bis wir endlich parken, aber das Theater, was einige Leute veranstalten, ist schon krass.
3 Tage lang ist es einfach nur heiß, immer zwischen 30 und 33 Grad. Am Donnerstag fahren wir mit dem Bus nach Espelette und sehen uns die Chilischotenproduktion an.
Die Plantagen sind schön grün, die Pflanzen haben grüne und auch rote Schoten. Sie werden gepflückt, die schlechten aussortiert, die Stiele entfernt, dann getrocknet. Anschließend unter Hitze bearbeitet und dann werden daraus leckere Dinge hergestellt, Senf, Chilipasten, -flocken, Wurst usw. Die Verkostung von allen möglichen Produkten ist etwas ganz Besonderes. Anschließend fahren wir in den Ort zum Mittagessen und kleinem Rundgang. In der Hitze kein reines Vergnügen.
An unserem freien Tag wollen wir natürlich radeln. Mit Juliane und Ulrich starten wir in Richtung Spanien. Die Küstenstraße ist nicht eben, aber man hat sehr schöne Ausblicke. In Saint Jean de Luz schieben wir durch die Fußgängerzone, es ist voll und heiß, viele schöne Geschäfte laden zum Bummeln ein, bei 10 Grad weniger gerne. Um die Badebucht herum nehmen wir die Küstenstraße, leider ohne Radweg und mit Verkehr. Der Grenzort ist mit einigen vorgelagerten Klippen auch sehenswert und dann kommen wir an die Flussmündung der „Nivelle“, die als Grenze klar erkennbar ist. Auf dem Rückweg nehmen wir ein paar Radwege durchs Hinterland und gehen in Saint Jean de Luz lecker essen. Auf dem CP gibt es nur noch eins, ab in den Pool.
Der Samstag ist wieder ein Busreisetag. Die Stadt Bayonne hat kleine verwinkelte Straßen mit teilweise sehr schiefen Häusern. Der Tourguide erzählt etwas langweilig, was bei der großen Hitze sehr anstrengend ist. Irgendwann ist es vollbracht und wir besichtigen die Schinkenproduktion. Eine kleine Verkostung wird natürlich auch gemacht, 10 Meter weiter gibt es das Mittagsmenü, Entenkeule mit Gemüse und Reis, Schinkenvorspeise und Obstsalat. Die Busfahrt nach Biarritz ist nicht lang, endlich im klimatisierten Bus. Eine Stunde Aufenthalt, die wir für eine ausgiebige Bierpause nutzen. Der Pool ist wieder die einzige Rettung am Nachmittag. In der Nacht gibt es heftige Gewitter, zum Glück haben wir die Markise eingekurbelt und die Fahrräder verpackt, nur die Stühle haben gelitten.
Sonntag bis Dienstag, 10. bis 12.09.2023, Ascarat
Selbst mit Bürste werden die Stühle und der Tisch nicht sauber. Also lassen wir alles im Camper trocknen und hoffen darauf, dass es auf dem nächsten Campingplatz trocken und warm ist. Nach dem Einkauf fahren wir durch schöne Pyrenäentäler, immer an dem „Nives“ entlang. Der Platz in Ascarat ist klein und gemütlich, diesmal ohne Eincheckstress. Um 15 Uhr ist ein Treffen zur Stadtbesichtigung in Saint Jean Piet de Port angesagt, der französische Knotenpunkt für die Jakobspilgerer. 3 km Wanderung bei der Hitze ist kein Vergnügen, deshalb nehmen wir die Räder wie Einige der Gruppe auch. Die Wanderer kommen mit hoch rotem Kopf an der Touristeninfo an. Das Städtchen mit seiner Pilgergasse ist eng und hübsch, eine Zitadelle tront über dem Ganzen und auf der Stadtmauer endet der Rundgang. Jedes zweite Haus dient als Pilgerherberge und vor der Meldestelle steht eine lange Schlange zur Anmeldung. Das muss man mögen. Zurück auf dem Platz ordern wir eine Pizza und dazu gibt es „Chiliwein“, den wir entdeckt haben.
Montag regnet es, mal sehen wie lange. Aber als positives Zeichen erscheint ein herrlicher Regenbogen über den Bergen. Das Wetter ist aber so unbeständig, dass wir uns nur zu einer kurzen Radtour zum Markt in Saint Jean Pied de Port aufraffen können. Auf der Straße in den Ort hinein ist der Teufel los, alle wollen zum Markt. Mit den Rädern geht das noch besser als mit dem Auto. Dann bummeln wir durchs Örtchen.
Zurück auf dem CP bekommen alle Handys Unwetterwarnungen. Deshalb verschieben wir die geplante Geburtstagsfeier von Monika und mir auf Mittwoch, der Reisetag könnte für einige zu anstrengend werden. Die Sonne scheint aber herrlich und Mendy kommt mit Musik und viel Trara zum Gratulieren zu Monika. Im Handumdrehen trifft sich die ganze Gruppe, tanzt und trinkt und feiert bis um 18 Uhr die Besprechung stattfindet.
Dienstag bis Freitag, 12. bis 15.09.2023, Mendigorria
Am Reisetag erleben wir die schöne Pyrenäenlandschaft sehr intensiv. Es geht über kleine Straßen den „Pass de Roland“ hinauf, oben ist eine Gedenkstätte mit herrlichem Blick zurück nach Frankreich. Bergab geht es in Richtung Pamplona, wir sind in Spanien. Auf dem Campingplatz „El Molino“ angekommen, erhalten wir die Nachricht, dass Mendy und Knut heute um 14 Uhr etwas zu feiern haben, es ist der 36. Hochzeitstag, und das an meinem Geburtstag. Es geht mal wieder hoch her. Für den Abend habe ich für Juliane, Ulrich und uns im Restaurant eine Meeresfrüchtepaella bestellt, Morgen bin ich dann mit einer Feier dran.
Mittwoch ist es endlich etwas kühler, ideales Radelwetter. Rüdiger hat Schmerzen im Bein, Juliane im Rücken, aber egal, auf dem Fahrrad ist alles gut. Wir kreuzen öfter die Pilgerroute und sind uns einig, dass wir diese Strecke nicht laufen wollen. Mit dem Rad ist es deutlich angenehmer. Am Horizont taucht eine Burg auf, dort müssen wir natürlich hinauf und staunen über die riesige Anlage mitten in der Landschaft. Danach wird es etwas hügeliger und abwechslungsreicher, die Pause gibt es in Puente del Reina. Ein typischer Pilgerort mit einer sehr alten Steinbrücke über den Fluss, von der hiesigen Königin für die Pilger erbauen lassen. Nun ist es bis zum Campingplatz nicht mehr weit.
Donnerstag ist der große Ausflug nach Pamplona. Mit dem Bus geht es zur großen Stadt, eine Stadtführerin erwartet uns bereits. Die Altstadt hat enge Gassen – wie meistens in den Altstädten – und überall sind Hinweise auf das berühmte Stierkampffest, dass immer im Juli stattfindet. In den Straßen sieht man große Einlässe für Metallpfosten, um den Laufweg der Stiere abzusichern. Das Pflaster wird für die Tiere nicht angenehm sein. Dann geht es – nach einer Kaffeepause im berühmten „Cafe Iruna“ zur Stierkampfarena. Mit vielen Erklärungen, Videos und Bildern kann man sich das Treiben gut vorstellen. Wenn die Arena voll besetzt ist, muss die Stimmung gigantisch sein.
Zum Mittagessen werden wir in das Städtchen Estella gefahren, leckere Kalbsbäckchen mit Suppe und Nachspeise reichen wieder für den ganzen Tag. Die Stunde für die Stadtbesichtigung reicht aus, um die hübschen Gassen zu durchstreifen. Morgen geht es weiter.
Freitag bis Dienstag, 15. bis 19.09.2023, Haro
Die Fahrt nach Haro unterbrechen wir in Laguaria, ein traumhaftes Bergdörfchen. Man ist auf Touristen eingestellt, unterhalb des Ortszentrums gibt es einen riesigen Parkplatz – auch für Camper. Ein Aufzug führt hinauf in die Altstadt, hier kann man sehr ausgiebig schöne Türen, nette Läden, Bodegas und vieles mehr bewundern. Wir sind in der Region des „Rioja“. Die Fahrt zum Campingplatz führt uns durch Weinberge, die voll mit dunklen Trauben hängen. Das werden wir in den nächsten Tagen noch genauer kennenlernen.
Samstag werden wir mit dem Bus nach Vitoria Gasteiz gebracht, die Hauptstadt des Baskenlandes. Mit 250 Tausend Einwohnern ist es schon eine Großstadt. An der neuen Kathedrale beginnt der Rundgang, die Türme sind noch nicht gebaut worden, aber der Innenraum der Kirche hat gigantische Ausmaße.
Weiter zum Platz „Virgin blanca“, der Platz der Schutzpatronin und zum „Plaza Espana“. Von hier aus erkunden wir alleine die Altstadt, die oval um einen Berg gebaut ist. Nach der halben Umrundung führt ein Rolllaufband nach ganz oben, das nehmen wir doch gerne an. Dort ist die alte Kathedrale, aber nur mit Führung in spanisch zu besichtigen. Da genießen wir lieber die engen Gassen mit den vielen Tapabars. Hier tobt das Leben in lauter spanischer Manier. Irgendwann sind wir satt, zum Schluss gibt es noch ein gepflegtes Paulanerbier, im Bus fallen uns die Augen zu, ein sehr schöner Ausflug.
Sonntag, freier Tag für eine Radtour. Wir fahren 3 schöne Orte an, Kirche und Burg sind immer ganz oben. Im letzten Ort bereitet sich die Dorfjugend auf eine Tanzvorführung vor, leider erleben wir nur die Proben, aber es sieht sehr überzeugend folkloristisch aus. Dann fahren wir weiter. In Haro machen wir noch den Abstecher auf den Marktplatz, trinken noch etwas, während es gerade mal einen ordentlichen Regenguss gibt. Abends ist nach der Besprechung die Bergfestveranstaltung mit Wein und Häppchen.
Montag gibt es den Ausflug mit dem Bus nach Laguardia, das wir bereits auf der Hinfahrt erkundet haben. Der Ort ist aber so schön, dass man ihn auch zweimal ansehen kann. Heute ist vor allem das Wetter deutlich besser als bei der ersten Besichtigung, die Sonne scheint sehr hell, die Berge im Hintergrund sehen grandios aus, nur ein kalter Herbstwind weht durch die Gassen.
Dann wird eine Bodega besichtigt, Weingüter kennen wir zur Genüge, aber die hier gebauten Kellergewölbe zur Lagerung der Weine sind etwas Besonderes. Hier werden wir auch mit einem sehr leckeren Essen verköstigt, unter anderem gibt es auf Weinstöcken gegrillte Lammkoteletts. Satt und zufrieden kommen wir wieder am Camper an.
Dienstag bis Freitag, 19. bis 22.09.2023, Potes
Der Reisetag ist lang, wir fahren 300 km bis nach Potes. Einen Zwischenstopp machen wir in Burgos, das hätten wir uns sparen sollen, Parkplätze sind Mangelware. Noch 100 km über die Autobahn zeigen uns, dass es auch sehr langweilige Gegenden in Spanien gibt. Für die letzten 80 km brauchen wir noch 1,5 Stunden, die Ausblicke ins Gebirge sind mal wieder grandios. Schroffe Felsen, enge Schluchten und Panorama. Der Campingplatz ist terrassenförmig angelegt, die Stellplätze sind teilweise sehr eng, aber die Landschaft drumherum ist super schön.
Am Mittwoch trauen wir uns auf eine Radtour. Nach 3 km geht es auf einer kleinen Straße extrem steil nach oben. Am Ende haben wir 19 km auf dem Tacho und über 600 Höhenmeter. Mit anderen Worten, man kann sich hier richtig austoben. Das Restaurant am Campingplatz bietet ein gutes und preiswertes Menü, das wir nach der Radtour auch brauchen. Morgen geht es ins Hochgebirge.
Gegen Morgen regnet es. Als wir vom Bus abgeholt werden, sieht man die Berge nicht mal, sie hängen voller Wolken. Wir besuchen deshalb zunächst das Dorf Mogrovejo in der Hoffnung, dass sich die Wetterlage bessert.
In Fuente De angekommen, sind die ersten blauen Flecken am Himmel zu sehen. Mit der Seilbahn geht es steil an den Felsen hinauf und oben kommt die Sonne raus. Die „Pico de Europa“ sehen fantastisch aus mit Licht und Schatten. Wir sind 1500 Meter höher als der Campingplatz liegt, entsprechend kühl ist es, aber die Luft ist klar und frisch und ein Spaziergang tut gut. Wieder zurück an der Seilbahn müssen wir auf Christine und Paul warten. Obwohl sie gefragt haben und es hieß, es brauchen nicht alle Teilnehmer eine eigene Fahrkarte zu haben, werden wir nicht in die Kabine gelassen. Entsprechend ist schon wieder die Stimmung in der Gruppe. Unten angekommen laufen wir zum Mittagessen in den „Parador“, wir hatten eine etwas andere Vorstellung davon. Die Vorspeise, eine gefüllte Aubergine, war sehr lecker, das Hauptgericht bestand aus einem kleinen ganzen Huhn mit Kartoffelscheiben, leider beides nicht richtig angebrachten. Was soll’s, wir haben bisher sehr gut gegessen. Morgen verlassen wir die herrlichen Berge.
Freitag bis Mittwoch, 22. bis 27.09.2023, Islares
Freitag regnet es, fast ohne Unterbrechung. Wir wollen eine kurze Besichtigungspause in Laredo machen, eingeparkt und es regnet. Hier soll es einen Fußgängertunnel geben, aber bei Regen haben wir darauf keine Lust. Also wird nur eingekauft und es geht weiter zum Campingplatz in Islares, sehr matschig!
Samstag ist endlich das Wetter besser. Radfahren kann man hier vergessen, also laufen wir nach Islares, dort gibt es auf jeden Fall einen Kaffee und beim ersten Rundgang durch die Bucht haben wir ein gutes Restaurant entdeckt. Dort hin geht es heute Mittag zu Fischsuppe, gegrilltem Fisch, Steak und Muscheln. Ein gepflegtes Restaurant am „Ende der Welt“. Zurück am Strand sehen wir allmählich die Ebbe eintreten, aber bis zum nächsten Ort kann man immer noch nicht laufen. Dafür gibt es nur ein Zeitfenster von ca. 2 Stunden, dann muss man zurück sein. Mal sehen, was wir Übermorgen mit dem freien Tag veranstalten.
Sonntag ist das Wetter bestens, aber morgens um 9 Uhr ist es noch sehr kalt. Der Bus bringt uns nach Guernica, der Ort ist berühmt wegen der Bombenangriffe der Deutschen und Italiener unter „Franco“ und des Gemäldes, das „Picasso“ aus diesem Gemetzel entstehen ließ. Ein sehr geschichtsträchtiger Ort, aber nicht besonders schön.
Anschließend geht es nach Gaztelugatxe zu einem Mittagessen der Meisterklasse. 3 hervorragende Vorspeisen werden von Fleisch (Bäckchen) oder Fisch (Thunfisch mit Garnelen) abgelöst, dann folgt noch eine Nachspeise, die fast keiner mehr schafft. Nach diesem üppigen Mahl wird uns eine sportliche Herausforderung angeboten, die Gelegenheit nehmen bei weitem nicht alle an und die Kapelle auf dem Felsen erreichen nur 5 aus der Gruppe. Auf ca. 2 bis 3 km führt ein steiler Weg nach unten zur Küste, dann kann man über eine Steinbrücke zum Felsen die Treppe hinauf mit ca. 350 Stufen zur Kapelle gehen. Die Treppen erspare ich mir. Die Rückfahrt mit dem Bus ist sehr ermüdend, die Klimaanlage zu kalt, so sind wir froh wieder im Camper anzukommen.
Die meisten der Gruppe entspannen am nächsten Tag, dösen vor sich hin. Mit Ulrich setzen wir uns auf die Räder und wollen Castro Urdiales fahren. Da wir die Hauptstraße meiden wollen, kämpfen wir uns über den Pilgerweg, etwas steinig, aber wenigstens ohne Autoverkehr. Das letzte Stück geht es parallel zur Straße über einen Schotterweg, dann passiert es, Ulrich stürzt. Ihm ist eine Fliege hinter die Brille geflogen, das reicht. Ein paar Schürfwunden sind die Folge. Noch ein kurzes Stück, dann erreichen wir eine Apotheke. Desinfektionsmittel und Verband wird gekauft, die Apothekerin zeigt uns den Weg zum Notfallarzt, einmal quer durch die Stadt. Dort angekommen kann man sich wirklich nur über das Gesundheitssystem in Spanien wundern, sehr freundlich, schnell und unkompliziert. Verbunden geht es zur Strandpromenade, eine Tapasbar bietet wieder alles Leckere, was man sich wünschen kann. Dann genießen wir noch den hübschen Ort mit schönem Hafen und Badebucht und radeln – nun doch über die Straße – wieder zurück.
Mittwoch wird Bilbao besucht. Der Busfahrer ist der gleiche Chaot wie vorgestern. Man hat das Gefühl, dass er sich sehr gerne mal verfährt, aber was soll’s! Am „Guggenheimmuseum“ werden wir „freigelassen“, erst ein kleiner Rundgang um das Museum. Mit einem Ticket für 5 € werden wir hineingelassen. Große Säle mit riesigen Bildern, teilweise nur mit 2 Farben, also genau unser Ding. Schräge Skulpturen, bemalte Figuren etc, in jedem Raum etwas anderes Buntes. Mit dem Fahrstuhl geht es nach oben. Im 2. Stock soll es um „Picasso“ gehen, leider geschlossen. Also durchlaufen wir noch den 3. Stock und entdecken anschließend im Erdgeschoss die riesigen Metallinstallationen, durch die man wie in einem Labyrinth laufen kann.
Der Anschließende Besuch in der Altstadt von Bilbao ist dann schon eher unser Geschmack. Die spanischen Altstädte sind schon etwas Besonderes. Anschließend besuchen wir noch einmal Castro Urdiales mit ein paar Tapas und ein Bier beschließen wir diesen Ausflug.
Mittwoch bis Samstag, 27. bis 30.09.2023, Socoa Urrugne
Am Reisetag machen wir gar nicht viele Schnörkel, wir wollen nur tanken und einkaufen. Dann checken wir auf dem Campingplatz ein.
Donnerstag ist der letzte Ausflugstag, es geht nach San Sebastian. Wir haben endlich mal eine deutschsprachige Stadtführung, eine sehr nette und engagierte Frau. Warum hat es nicht öfter so sein können. Der Bus fährt in den unterirdischen Busbahnhof, sehr imposant für eine kleine Küstenstadt. Das Stadtzentrum hat sehr edle Häuser, Plätze, Läden und Tapabars. Man kann sich sehr gut orientieren. Man sieht entweder die Kathedrale oder in die andere Richtung die alte Kirche in der Altstadt. Auf der einen Seite geht es zur Atlantikbucht, die andere Seite ist dem Fluss vorbehalten. In der Altstadt genießen wir natürlich ein paar Tapas. Dann finde ich endlich mal eine Hose, die mir gefällt, es bleibt nicht bei einer Hose! Also eine tolle Stadt mit Essens- und Einkaufsmöglichkeiten der besonderen Art.
Essen und anschließend noch ein Spaziergang durch enge Gassen an der Küste entlang, sehr schön.
Freitag ist nochmal ein Tag zur freien Verfügung. Wir radeln nochmal an der Küste entlang fast bis nach Spanien. Abends gibt es das Abschiedsessen, inzwischen mit deutlich reduzierter Teilnehmerzahl. Die diversen Corona-Erkrankten und einige stark Enttäusche – warum auch immer – reisen früh ab. Dann wird der letzte Abend etwas entspannter.