Fotos - Urlaube - Camper Radfahren und mehr
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Fahrt zum Baskenland

Sonntag bis Montag, 13. bis 14.08.2023, Fahrt nach Langres

Endlich ist es wieder soweit, wir fahren Richtung Baskenland! Das Wetter war in den letzten Tagen sehr unbeständig, deshalb hoffen wir auf mehr Sonnenschein in Frankreich. Nachdem unsere Fahrräder vom Händler endlich startklar gemacht wurden, kann es los gehen. Wie üblich fahren wir am ersten Tag eine lange Etappe, um dem Dunstkreis von Frankfurt zu entgehen. Es treibt uns an Nancy vorbei nach Langres. Noch nie etwas davon gehört, aber sehr imposant. Eine kleine Stadt auf einem Felsen erbaut, komplett mit einer Stadtmauer umgeben, beeindruckt uns mit vielen engen Gassen und schönen Plätzen. Die Häuser haben einen morbiden Charme, aber die schönen Türen sind hübsch anzusehen. 

Eine riesige Kathedrale ist natürlich auch vorhanden und heute Abend soll es ein Orgelkonzert geben. Hier machen auf jeden Fall viele Franzosen Urlaub und auf dem Campingplatz stehen mehr Holländer als Deutsche. Macht ja nichts.

In der Nacht blitzt und donnert es und Starkregen ist auch dabei. Am Morgen ist es nebelig, dann klart es auf, um gleich wieder zu regnen. Ab Mittag wird es besser, aber zum Radfahren haben wir keine Lust mehr. Also machen wir nochmal einen Rundgang durch den Ort und über die Stadtmauer. 

Direkt am Campingplatz ist der Turm Navarre, der als Museum zu besichtigen ist. Das tun wir dann mal und es lohnt sich. Dort erfahren wir, dass Langres eine der ältesten Städte Europas sein soll. Die Befestigungsanlagen sind einige Male um- und ausgebaut worden und haben so manchem Krieg standgehalten. Nun versteht man auch die Lage auf diesem Bergrücken. Im Turm gibt es herrliche Gewölbe. Ein spiralförmiger Weg führt auf den Turm hinauf zu den Schießscharten. Hier wurden die Kanonen hinaufgeschoben. Das  Deckengewölbe wird von gigantischen Balken gebildet. Die 4 € Eintritt haben sich gelohnt. Anschließend haben wir das beste Wetter, blauer Himmel und Sonnenschein, so plötzlich geht das hier.

Dienstag und Mittwoch, 15. und 16.08.2023, Fahrt nach Digoin

Morgens ist wieder das gleiche Spiel wie gestern, es fängt an zu tröpfeln. Wir starten bei heftigem Regen, aber was wir wettermäßig dann erleben, grenzt an Weltuntergang. Blitze, Starkregen, Dunkelheit – wir fahren an den Straßenrand und warten das schlimmste Unwetter ab. Das Navi wird 3 mal umprogrammiert in der Hoffnung, das Gewittergebiet irgendwann zu verlassen. Hinter Dijon wird es besser. Wir entscheiden uns für Digoin, den Campingplatz kennen wir noch vom Frühjahr und tatsächlich scheint hier die Sonne. Wir packen zwar die Fahrräder aus, aber nur um in den Ort und zum Essen zu fahren.

Am Mittwoch wollen wir nochmal die Tour nach Paray le Monial fahren, um 9 Uhr starten wir, denn mittags soll es wieder regnen. Die Strecke führt gemütlich über kleine Straßen, leicht hügelig und in Paray trinken wir einen Kaffee und essen eine Kleinigkeit. Wieder auf dem Rad sehen wir schon am Horizont dunkle Wolken, jetzt aber schnell. Es sind nur 15 km am Kanal du Centre entlang, voll Speed kommen wir mit den ersten Regentropfen am Camper an. Dann schüttet es wieder, um 16 Uhr scheint die Sonne. Aprilwetter ist dagegen beständig.

Donnerstag bis Sonntag, 17. bis 20.08.2023, Bonnac la Cote

Morgens erwischt es uns brutal, ein Hund hat auf die Camperstufe gesch. So eine Sauerei, beim Entsorgen spritzen wir den Mist erstmal weg. Die Mücken sind hier fleißig und so nehmen wir reiß aus. Die Strecke Richtung Limoges ist etwas langweilig, erst 10 km vor unserem Ziel wird es interessanter. Die Überraschung ist der Campingplatz, in einem riesigen Park mit schönen alten Bäumen. Mit Blick auf ein Schlösschen richten wir uns ein. Es gibt einen Pool, ein Restaurant, das wir heute Abend ausprobieren werden. Der Rundgang über den Platz lohnt sich. Morgen werden wir endlich bei beständigem Wetter eine schöne Radtour machen.

Das Wetter ist zum Radeln ideal. Bei Schleierbewölkung haben wir doch einige Höhenmeter zu absolvieren. Es geht viel durch den Wald, Moos, Farne und Heidekraut zeigen an, dass die Gegend feucht ist. An jeder Ecke gibt es kleine Seen und Teiche. Auf großen Anwesen stehen hübsche Häuser, nur Orte gibt es kaum.

Nachmittags wird es auch auf diesem Campingplatz etwas voller, aber kein Vergleich mit den großen Plätzen im Süden. Wir fühlen uns hier sehr wohl.

Der morgendliche Brotservice funktioniert auch gut und so starten wir zu unserer Tour Richtung Limoges. Die Strecke haben wir gut gewählt, denn Bergab fahren wir in der Sonne, Bergauf durch Wald und Schatten. Es wird wieder mittags sehr heiß. Im Randgebiet von Limoges wird der Verkehr etwas unangenehm. Dann erreichen wir einen kleinen Weiher, der als sehr schönes Freizeitgebiet ausgebaut ist. Eine MTB-Teststrecke gibt es auch und die wird gleich mal ausprobiert. Da heute Samstag ist, suchen wir uns für den „kleinen“ Einkauf – es muss ja im Rucksack transportiert werden – einen großen Leclerc. Wie immer ist es etwas mühsam, das zu finden, was man braucht – geschafft! Nun noch 10 km rauf und runter bis zum Camper. Heute Abend wollen wir nochmal im Restaurant essen, aber leider Pech gehabt, der Koch ist krank!

Sonntag bis Mittwoch, 20. bis 23.08.2023, Saint-Leon-sur-Vezere

Früh machen wir uns auf den Weg. Wir wählen die kurze Strecke über Landstraßen. Die ist landschaftlich auch sehr schön, erst über eine Hochebene, dann über einen kleinen Pass und hinunter in das Tal der "Vezere". Kurz vor dem Campingplatz gibt es noch einen „Intermarche“, der auch sonntags geöffnet ist, demzufolge brechend voll. So kommen wir gegen Mittag auf dem Campingplatz „le Paradis“ an. Trotz der Größe ist der Platz sehr schön bepflanzt und aufgeteilt, mit Pool und allem, was man sich so vorstellen kann. Entsprechend teuer, aber egal, jetzt wird erst mal gewaschen und dann ist Entspannung angesagt. Abends essen wir im Restaurant, leider ist das Fleisch ungenießbar, deshalb werden wir in den nächsten Tagen selbst Salat etc. machen.

Noch in der Dämmerung stehen wir auf, machen die Fahrräder startklar und sind unterwegs, als das Leben auf dem Campingplatz beginnt. Die Landschaft ist genial, viel Wald – zum Glück immer im Schatten, wenn es hinauf geht – schöne Täler mit kleinen Seen und Bächen. Nur Zivilisation ist dünn gesät. Nach 25 km wird eine Kapelle angekündigt, die darf man sich ja nicht entgehen lassen. Die Entscheidung war gut, denn es gibt eine Bar und richtig hübsche Häuser – endlich mal Abwechslung zur Landschaft. Die Abfahrt ins Tal der Vezere tut gut, weil es schon wieder irre heiß wird. Unten angekommen erfreuen wir uns an den kleinen Gassen von Thonac. Pünktlich um 12 Uhr kommen wir am Camper an, die große Hitze beginnt!

Am nächsten Tag das gleiche Spiel mit dem kleinen Unterschied, dass wir am Nachmittag auf einen anderen Stellplatz umziehen müssen. Blöd, das nächste Mal werden wir nur so lange einchecken, wie wir auf dem gleichen Platz bleiben können. Dafür ist die Radtour wieder sehr schön, deutlich mehr schöne Anwesen auf der Strecke als gestern. Aber es wird genauso heiß und das Schwimmbad ist gut frequentiert, aber Ordnung muss herrschen, die Schuhe bleiben draußen. Der Nachmittag wird entsprechend träge im Schatten verbracht wie gestern.

Mittwoch bis Samstag, 23. bis 26.08.2023, Fumel

Der Leclerc-Parkplatz bietet fast keine Plätze für Camper, da fahren wir demnächst lieber zum Intermarche. Der Campingplatz ist gemütlich klein und hat – dem Himmel sei Dank – genügend Schattenplätze. Der „Lot“ fließt träge am Platz vorbei, sehr idyllisch! In unserer Pflanzentransportbox hat sich über Nacht eine fette Kröte eingenistet, die Pflanzen werden aufgehängt und die Kröte fühlt sich nicht mehr wohl, ab in den Lot.

Mit einer kleinen Radrunde wollen wir die Gegend etwas besser kennen lernen. Sehr früh starten wir auf einer Bahntrasse am Fluss entlang. Dann geht es ab in die Hügel. Es ist sehr einsam, aber ein kleines Örtchen gibt es doch und dort bekommen wir bei „Tante Emma“ auch einen Kaffee und ein Croissant. Es wird unerträglich heiß, zum Glück geht es gleich von der Hochebene hinab. Ich freue mich auf den Fahrtwind, aber nichts ist’s, mir weht ein heißer Föhn entgegen. Am Nachmittag erreichen wir die 42 Grad. Zurück am Campingplatz gibt es nur noch ein Ziel, der Pool! Abends gehen wir wieder zum Restaurant und genießen die Tapas-Platte, sehr reichhaltig und extrem preiswert. 

Der nächste Tag ist es endlich etwas kühler. Die kurze Radtour am Morgen führt uns an Fumel vorbei Richtung Südwesten, eine große Kirche auf einem Hügel erweckt unsere Aufmerksamkeit, eine Ortsbesichtigung muss doch möglich sein. Wieder kann man Infrastruktur abhaken, dafür nette kleine Gassen und ein schöner Ausblick. Etwas problematisch sind die Auf- und Abfahrten von der Bahntrasse, man muss sehr erfinderisch sein, um Ortsdurchfahrten und Straßenwechsel zu meistern. Dann wird es wieder einsam, wir erreichen das Hochplateau von gestern und heute bringt der Fahrtwind auch Abkühlung. Morgen geht es weiter Richtung Süden.

Samstag bis Mittwoch, 26. bis 30.08.2023, La Romieu

Die Fahrt bringt uns in eine Region, die sich „Gers“ nennt. Hier soll die Zeit stehen geblieben sein und es gibt wenig Tourismus. Beides können wir bestätigen. Der Campingplatz ist erste Sahne, aber leer, was uns sehr entgegenkommt. Mitten auf dem Platz ist ein riesiges Sonnenblumenfeld, leider bereits verblüht. Im Sommer sieht das bestimmt klasse aus. Der Ort La Romieu erreicht man in Fußentfernung, also starten wir einen kleinen Rundgang. Die Kirche ist riesig mit zwei Türmen, heute leider nicht für eine Besichtigung geöffnet, da eine Hochzeit stattfindet. Auf dem kleinen Marktplatz sammelt sich die Hochzeitsgesellschaft, sitzt in den verschiedenen Lokalen – bei Wasser, Limo und Cola. Das Brautpaar können wir leider nicht erkennen, obwohl wir uns große Mühe geben. Auch bei der Mode ist die Zeit stehen geblieben. Abends essen wir im Restaurant am Platz, die Tapas-Platte ist noch eine Stufe besser als auf dem vorigen Campingplatz. Nachts beginnt dann der große Regen.

Der nächste Tag bringt uns Aprilwetter, also erkunden wir nochmal den Ort, der Künstlerflair versprüht, überall sind Katzen versteckt, es gibt mehrere Galerien und Antiquitätenhändler. Heute ist auch das Kloster zu besichtigen, für 6 € bekommt man viele alte Steine, Säulen und Gemälde im Kreuzgang zu sehen. Die Kirche ist riesig für so einen kleinen Ort. Zwei Türme können bestiegen werden, jeder von uns nimmt sich einen vor, eine sportliche Höchstleistung auf der engen Wendeltreppe, aber der Ausblick ist schon imposant. Der Rest des Tages dümpelt so vor sich hin, hoffentlich wird es morgen besser. Erst ab Mittag soll der Regen nachlassen und die Sonne sich zeigen.

Das war Wunschdenken, es ist genauso wechselhaft wie am Vortag. Mittags gehen wir im Ort essen, sehr lecker, dann gehen wir in Richtung „les Jardins de Coursiana“, und siehe da, es ist eine herrliche Parkanlage mit Kräuter- und Gemüsebeeten, Obstbäumen, altem Baumbestand aus aller Welt und Teich mit Enten und Schwänen. Der Eintritt ist nicht ganz billig, aber wenn man sich die gepflegte Anlage näher betrachtet gerechtfertigt. Zum Schluss kaufen wir noch ein paar frische und getrocknete Pflaumen aus eigenem Anbau. Hier ist eben die Gegend des „Armagnac“. 

Am Dienstag sieht das Wetter endlich etwas beständiger aus, eine Radtour ist fällig. Wir fahren – nachdem wir ein paar Tage in Fumel waren – heute nach Condom. Wie kommt man nur auf solche Namen? Über endlose Sonnenblumenfelder, Weinberge und Ackerland geht es mit Gegenwind über die Hochebene. Dann erreichen wir Condom, die Stadt des „Dartagnan“, der Junge aus der Gascogne. Deshalb war er bei den Musketieren als Bauerntölpel verspottet worden, die Gascogne besteht nur aus Landwirtschaft – und „Armagnac“. Das Denkmal der Musketiere steht direkt neben einer riesigen Kirche, wie soll es auch anders sein. Beim Rückweg haben wir wenigstens Rückenwind, dann wird gepackt, morgen geht es weiter.

Mittwoch bis Samstag, 30.08. bis 02.09.2023, Lescar

Es ist mal wieder nieselig, Baustellen nerven uns, es geht quer durch’s Land. Für 140 km benötigen wir 2,5 Stunden. Der Campingplatz in Lescar hat alten Baumbestand, ist entsprechend schattig, was nach dem vielen Regen der letzten Tage nicht ideal ist, die Plätze sind sehr sumpfig. Aber das Restaurant hat eine sehr leckere Pizza.

Donnerstag ist endlich ein Sonnentag. Fahrräder raus und los geht’s. An dem „Cave du Pau“ entlang führt ein sehr schöner Radweg, die Strecke ist ausgeschildert nach Lourdes. So weit wollen wir aber nicht. Auf der anderen Flussseite geht es zurück nach Pau. Die Stadt hat viele moderne Einkaufsstraßen. Nur direkt an dem „Chateau von Pau“ ist eine verwinkelte Altstadt. Von hier aus hat man bereits einen schönen Blick auf die „Pyrenäen“. Der Rückweg führt uns leider durch viele Gewerbegebiete. Trotzdem eine sehr schöne Tour.

Am Freitag ist das Wetter nochmal so schön, also fahren wir den Radweg heute in die andere Richtung. Es gibt auf der Strecke kaum Orte. Erst Artix ist etwas größer und dort bekommen wir auch etwas zu trinken. Übrigens: Rüdiger hatte eine Tablettensorte zu Hause vergessen. Hier im Ort gibt es eine Apotheke, ohne groß zu fragen, bekommen wir das Medikament und zwar zum halben Preis wie in Deutschland. Irgendetwas mit unserem Gesundheitssystem stimmt wohl nicht.

Der Rückweg führt uns an den ersten Pyrenäenhügeln entlang wieder zurück zum Campingplatz. In der Nacht toben Gewitter über uns und der Regen prasselt mal wieder auf das Dach. 

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© Rüdiger Schrimpf

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