Montag bis Mittwoch, 28. bis 30.03.22 - Tavira und Fuzeta
Der Tank ist voll und das ist auch gut so. Nach dem Grenzübergang nach Portugal stellen wir fest, dass hier Diesel mal locker 20 bis 30 Cent mehr kostet als in Spanien. Dafür sind hier die Supermärkte noch besser sortiert. Beim Aldi bekommt man sogar Muscheln, Langusten und Co. ganz frisch. Als ersten Halt haben wir uns Tavira vorgenommen, parken Nähe Zentrum an einem Supermarkt und erkunden die Stadt. Leider sind doch viele Häuser verfallen, es fehlt noch viel Farbe, damit der Ort wieder in altem Glanz erstrahlt.
Auf einem Hügel ist eine Kirche aus dem 13. Jahrhundert, sie ist für 3 € zu besichtigen, wird zur Zeit restauriert und der Glockenturm kann auch bestiegen werden. Von hier aus hat man einen tollen Blick über die ganze Stadt, den Fluss und die verschiedenen Brücken, eine davon ist eine alte Römerbrücke. Dort sind auch einige Lokale, die zum Kaffee einladen. Schöne Geschäfte bieten jede Menge Handwerkskunst an. Kork gefällt mir schon lange, eine Tasche und ein paar Sandalen werden mal gleich mitgenommen.
Zurück am Camper stellen wir fest, dass wir hier nicht nächtigen wollen und fahren weiter nach Fuzeta zum Campingplatz. Abends essen wir herrlich beim Portugiesen, Rüdiger einen Hamburger und ich eine Grillfischplatte u.a. mit einem tollen Tunfischsteak, sehr lecker!
Eine wunderbare Radtour haben wir uns ausgesucht. Durch das Hinterland fahren wir durch Orangenhaine mit einem betörenden Duft. Leicht hügelig geht es häufig über Naturstraßen mit schönen Anwesen. Eine Schafherde mit ein paar Ziegen kreuzt den Weg. Der Schäfer grüßt uns fröhlich. Zu dieser Jahreszeit ist die Natur grün und blüht in vielen Gelbtönen. Richtung Küste fahren wir durch eine Salinenlandschaft mit vielen Vögeln, Flamingos und auch Störche sind immer wieder zu sehen. Durch Olhao geht es zurück zum Campingplatz. Ein herrlicher Tag endet leider mal wieder mit Regen und sogar Gewitter.
Endlich wird das Wetter beständiger, wir wollen nochmal nach Tavira. Ein sehr schöner Radweg führt durch die Salinen, immer abseits der Straße. Die Stadt sieht bei Sonnenschein deutlich schöner aus, so wird es ein richtig gemütlicher Urlaubstag. Und heute Abend wollen wir wieder zum Portugiesen essen gehen.
Donnerstag bis Samstag, 31.03. bis 02.04.22 – Loulé und Playa de Faleria
Morgens werden wir immer schneller mit dem Zusammenpacken. Um 9 Uhr sind wir bereits auf dem Weg nach Loulé. Von Weitem sieht man bereits eine Kirche auf einem Berg, sie sieht sehr modern aus, da fahren wir nicht hin. Mit etwas Geknorze und vielen Einbahnstraßen finden wir einen idealen Parkplatz ganz nah am Zentrum. Es gibt mal wieder jede Menge schöner kleiner Geschäfte, aber beeindruckend ist die riesige Markthalle, von innen und von außen.
Hier im Ort gibt es keinen Campingplatz, also fahren wir wieder zur Küste und finden einen gut ausgestatteten Stellplatz in Faleria, kurz vor Albufeira. Mit dem Fahrrad erkunden wir die Umgebung und siehe da, wir sind endlich an der Steilküste mit den farbigen Felsen angekommen. Ein herrlicher gelber Sandstrand vor dem blauen Meer und den bunten Felsen dahinter geben ein wunderbares Bild ab.
In Richtung Vilamoura fahren wir an der Küste entlang und dann erreichen wir den Hafen mit Edelyachten, alles sehr mondän mit schönen Geschäften und Lokalen. Zur Zeit ist zum Glück nicht viel Publikum hier, vermutlich wird es zu Ostern richtig voll, denn überall wird geputzt. Wir werden uns also Gedanken machen, wo wir uns zu Ostern aufhalten wollen. Aus dem Ort raus führen beste Fahrradwege und dann geht es durch Golfplätze, nicht nur einer, es sind viele! Danach machen wir noch einen Spaziergang entlang der Sandküste, weil die einfach klasse ist.
Albufeira ist ein Begriff, aber um Himmels willen, warum hat uns keiner vorher gewarnt? Die Mischung von Las Vegas und Ballermann braucht kein Mensch! Der Ort ist voll in englischer Hand, was bedeutet, dass man fast nur fette, tätowierte Menschen sieht, einfach abstoßend. Auf den Speisekarten stehen zu allem Überfluss hauptsächlich Chips und Pommes. Also ganz schnell wieder zurück nach Faleria.
Sonntag bis Montag, 03. bis 04.04.22 - Silves und Lagos
Schöne Städte warten auf uns, der Tipp von Steffen ist Silves, also auf geht’s. Wir parken erst mal am Straßenrand, um den Ort anzusehen. Der Tipp ist gut, im Ort sind viele alte Gemäuer aus rotem Sandstein zu bewundern, steile Gassen führen zum Castel und zur alten Kirche hinauf, schöne Türen und bemalte Stromkästen sind zu sehen. Den Stellplatz finden wir nicht so interessant, deshalb visieren wir unser nächstes Ziel Lagos an.
Hier werden wir auf einem Campingplatz fündig und erkunden mit einer kleinen Radtour die Umgebung. Bis zur Felsenspitze mit kleinem Leuchtturm ist es nicht weit. Hier in der Gegend muss auch das Hotel sein, wo wir mit Lothar auf unsere Pilgertour gestartet sind. Im Gegensatz zu dem letzten Campingplatz sind hier die Felsen gelber und steiniger, aber auch sehr interessant. Der Hafen von Lagos ist ebenfalls groß und die angrenzende Altstadt mit kleinen Gassen lädt zum Bummeln ein. Im Gegensatz zu Albufeira gibt es hier auch viele junge – und auch schlanke – Menschen, eher unser Publikum.
Ein bisschen Radeln ist angesagt. Die ersten 15 km gehen langweilig an der Straße entlang, aber dann führt der Weg Richtung Küste durch ein herrliches Naturschutzgebiet. Leider tauchen über dem Meer dunkle Wolken auf, so dass wir uns nicht zu lange aufhalten wollen. Aber die Kirche von Luz muss sein. Am Camper angekommen fängt der Regen an. Also alles richtig gemacht.
Dienstag, 05.04.22 - Sagres
Wir wollen endlich das Ende des europäischen Kontinents erreichen und fahren über Vila do Bispo mit einem Camperstellplatz bei Lidl – Alternative falls der Campingplatz in Sagres voll ist – nach Sagres. Der Campingplatz Orbitur ist in einem kleinen Wäldchen gelegen, das ist auch gut so, da der Wind hier sehr heftig weht. Als Schattenspender sind die Bäume im Sommer sicher sehr willkommen. Da zur Zeit gerade mal die Sonne scheint, schwingen wir uns auf die Räder und steuern zum Leuchtturm Cabo de Sao Vicente. Nach den Parkplätzen zu urteilen, ist hier an den Wochenenden sicher die Hölle los und am Stand „Letzte Bratwurst vor Amerika“ ebenfalls. Die Steilküste ist beeindruckend und in den Buchten ringsum sieht man Surfer. Aber sonst gibt es hier nichts. Gegen den Wind fahren wir wieder zurück nach Sagres, der Ort bietet nicht viel, der Hafen ist definitiv kein Yachthafen, es dümpeln nur ein paar kleine Fischerboote herum. Zurück am Camper tröpfelt es schon wieder, wir planen für morgen die Weiterfahrt.
Mittwoch bis Freitag, 06. bis 08.04.22 - Aljezur
Durch den vielen Regen erleben wir am Morgen festzementierte Auffahrkeile, die kaum noch sauber zu kriegen sind. Mit viel Wasser und Bürste geht es dann einigermaßen. Hier wollen wir auf jeden Fall nicht mehr bleiben und haben uns für Aljezur entschieden. Die Altstadt ist an einen Felsen gebaut, in engen Gassen mit Kopfsteinpflaster geht es hinauf zu einer Burgruine, von wo aus man einen herrlichen Blick über die wunderschöne Landschaft hat. Nach 4 km erreichen wir den Campingplatz Serrao, sehr gepflegt mit vielen Eukalyptusbäumen und zum Glück kein Sandboden so wie gestern.
Mit dem Rad geht es Richtung Meer, erst sehr steil Berg ab, dann schlängelt sich die Straße durch sehr tolle Landschaften, von Bergen und Wiesen bis zur Sumpflandschaft ist alles dabei. Die Bucht ist ein Traum und wunschgemäß gibt es auch ein Restaurant, wo wir uns stärken können. Wir freuen uns schon auf morgen, wenn wir die nächsten Buchten bewundern können.
Leider Pustekuchen, was die Buchten betrifft, denn der Himmel ist wieder bezogen, aber es regnet nicht und wir wollen uns Odeceixe ansehen. Die kleinen Straßen dorthin, zum Teil Naturstraßen, sind alle in sehr schlechtem Zustand, wir sind froh, Fullys zu haben. Von einer Art Lüneburger Heide über Eukalyptus- und Korkeichenwälder ist alles an Landschaft dabei. Richtung Meer gibt es eine tolle Abfahrt, dann sind wir in dem netten Örtchen Odeceixe und finden auch einen kleinen Platz mit Lokalen. Mittagessen ist angesagt. Der Heimweg bietet uns erstmal einen gewaltigen Anstieg, dann geht es von der Hauptstraße ab und wir sehen wieder kleine Blümchen, Orchideen und wilde Lupinen. Am Camper strahlt wieder die Sonne, endlich aufwärmen.
Wir hängen noch einen Tag dran, weil uns die Gegend so gut gefällt. Auf einer steilen Schotterpiste fahren wir an einem Naturschutzgebiet vorbei hinunter nach Aljezur. Um auf die geplante Tour zu kommen, wollen wir durch die Altstadt den Berg hinauf, aber mit solchen Steigungen haben wir nicht gerechnet, wir schieben beide ein paar Straßen, dann wird es wieder fahrbar. Auf einem Hochplateau geht es Richtung Küste. Es reihen sich viele Orte aneinander, teilweise mit sehr edlen Häusern. Ein Ort ist wohl das hiesige Surferparadies, es gibt Surfschulen, Verleih und in der Bucht sieht man auch einige Mutige in die Wellen steigen. Mit viel Auf und Ab beenden wir die Tour wieder in Aljezur, kaufen am Supermarkt noch das Nötigste für das Abendessen ein, denn am Campingplatz gibt es nichts.
Freitag bis Samstag, 09. bis 10.04.22 - Vila Nova do Milfontes
Nachdem wir am Intermarché mal die Schränke aufgefüllt haben, geht es Richtung Norden weiter. Erster Besichtigungspunkt ist Zambujeira do Mar. Die Bucht dort ist sehenswert, aber der Ort selbst bietet nicht sehr viel, also steuern wir den Campingplatz in Vila Nova do Milfontes an. Wie gewöhnlich erkunden wir mit dem Fahrrad den wirklich sehr schönen Ort. Der alte Stadtkern mit Castel ist sehenswert. Morgen werden wir das Ganze nochmal ausgiebig betrachten.
Abends entscheiden wir uns für das Restaurant auf dem Campingplatz, dort werden verschiedene Paellas angeboten. Ich gehe zur Bestellung hinein, eine Paella und ein Salat, den gibt es leider nicht, also nur Paella. 2 Bier dazu, macht 14,95€. Die Kreditkarte will das Gerät nicht, also zahle ich bar. Ein 50-€-Schein wird in einen Automaten eingezogen, dann rasselt es, das komplette Wechselgeld in 50 Cent-Stücken. Die gute Seele hinter dem Tresen hat Erbarmen, schaufelt alles in einen Bierbecher und geht damit in den Supermarkt. Dort steht ein Gerät, wo das ganze Kleingeld reingeschüttet wird, und dann erhalte ich 3 Zehn-€-Scheine, einen 5-€-Schein und etwas Kleingeld. Die Paella ist alles andere als gut und hat mit Paella nichts gemeinsam. Also – morgen gehen wir in den Ort, schlimmer kann es nicht werden.
Der Sonntag ist ein Traumtag, Sonne pur von morgens bis abends. Wir fahren Richtung Hügel im Hinterland. Nach 5 km wird die Landschaft richtig schön. Berg auf genießen wir die Korkeichenwälder, dazwischen immer wieder Felder mit gelben Lupinen. Schafherden, Kühe, Ziegen und viel Gegend wechseln sich ab.
Die Bushaltestellen sind sehenswert, weiße Häuschen mit blauen Fensteröffnungen. San Luis ist einer der wenigen Orte auf der Strecke, wie üblich kleine Gassen und eine weiße Kirche mit eckigem Kirchturm. Ein Bier bekommen wir tatsächlich auch. Bei der Weiterfahrt auf guter Straße kann man den Blick schweifen lassen. Nur die letzten 10 km auf einer Schnur geraden Straße gefällt uns nicht mehr. Den Abend verbringen wir in einem Lokal direkt an den Dünen.
Montag, 11.04.22 - Evora
Ostern steht vor der Tür, da überlegen wir, dass es vielleicht im portugiesischen Hinterland entspannter zu geht. Wir wollten Evora gerne nochmal sehen, da uns die Stadt bei unserem Besuch in 2009 sehr gut gefallen hat. Je weiter wir Richtung Osten fahren, um so bewölkter wird es. In Evora parken wir auf einem kostenlosen Stellplatz am Ortsrand, der erstaunlich voll ist. Von hier aus ist es zur Altstadt nur noch 1 km. Wir machen uns auf den Weg und nach 100 Metern fängt der Regen an. Auf dem sehr heftigen Kopfsteinpflaster wirkt der Regen besonders gut. Trotzdem laufen wir die Sehenswürdigkeiten ab, wobei Fotos bei dem grauen Himmel keinen großen Sinn machen. Wenigstens findet Rüdiger noch die von ihm gewünschten Sandalen, dann kaufen wir noch schnell etwas ein und verziehen uns in den Camper. In der Nacht trommelt wieder der Regen aufs Dach, nah prima!
Dienstag und Mittwoch, 12. und 13.04.22 - Nazaré
Es schüttet wie aus Eimern, wir verlassen Evora fluchtartig und kehren reumütig wieder zur Küste zurück. Auf der Fahrt gibt es ein paar Mal Starkregen, der Himmel ist tief dunkelgrau. Erst nach 160 km kurz vor der Küste kommt mal wieder die Sonne durch. Wir landen in Nazaré und wundern uns über den steilen Hang bis zum Sandstrand. Im Ort gibt es nur einen ziemlich hässlichen Stellplatz, da nehmen wir doch lieber oben auf dem Berg den Campingplatz vor dem Ort und genießen endlich wieder die Sonne.
Die Bucht und die Küste sehen wieder richtig interessant aus. Mit dem Rad geht es erstmal Richtung Hinterland, mal wieder mit kaltem Wind und etwas Nieselregen. Nach 5 km biegen wir ab zur Küste und wundern uns über die heftigen Anstiege. Auf einer Schotterpiste schrauben wir uns zu einer Höhenstraße hinauf, der Blick ist fantastisch und einen guten Kaffee gibt es hier oben auch noch. Das Lokal sieht auch so aus, als wäre das Essen sehr gut, allerdings vom Campingplatz aus etwas zu weit fürs Abendessen.
Auf der Höhenstraße fahren wir dann zurück nach Nazaré. Am Strand „riechen“ wir einen Fischmarkt, die Fische liegen auf Gittern zum Trocknen aus – sehr beeindruckend.
Dann geht es steil hinauf wieder zum Campingplatz. In 1 km Entfernung gibt es ein gutes Restaurant, dort gehen wir heute Abend essen und neben der guten Aussicht bekommen wir auch etwas Tolles auf den Teller!
Donnerstag und Freitag, 14. und 15.04.22 - Figueira de Foz
Nun steht Ostern vor der Tür, wir besuchen wieder einen Orbitur-Campingplatz kurz vor Figueira de Foz. Er ist ähnlich schön gestaltet wie die anderen Campingplätze von dieser Gruppe, allerdings hat es hier vor einigen Jahren einen gewaltigen Sturm gegeben, dem die Bäume zum Opfer gefallen sind. Dadurch ist es etwas kahl und der Wind weht wie immer kalt. Mit den Rädern sehen wir uns den Ort San Pedro an, Strandpromenade mit einigen Snackbuden, viele verwinkelte Gassen ohne Charme. Laut Rezeption soll es 3 Lokale geben, abends um 18 Uhr klappern wir alle ab, das eine sieht gut aus, macht aber erst um 19:30 Uhr auf, das 2. sieht auch gut aus, macht aber auch erst nach 19 Uhr auf. Da wir Hunger haben, begeben wir uns in eine Snackbar am Strand. Wir essen Hamburger, nicht gut aber ausreichend. Morgen müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen.
Die Richtung nach Figueira ist mit dem Rad schlecht zu fahren, da nur eine autobahnmäßige Straße über den breiten Fluss führt. Also ab Richtung Süden, auf kleinen Straßen durch kleine Orte schlängeln wir uns durch die Landschaft. Der Sturm ist überall noch gegenwärtig. In den Vorgärten blühen Pflanzen, die wir bei uns für viel Geld nur in Blumenläden erhalten, sehr schön anzusehen. Dann gibt es eine Art Heidelandschaft, Heidekraut in kräftigen Farben leuchtet uns entgegen. Zurück am Campingplatz bezahlen wir noch für eine weitere Nacht und kaufen die Mitgliedschaft bei der Orbitur-Campingplatzgruppe, so erhalten wir immer 20% Rabatt, mit 5 Übernachtungen hat sich das schon rentiert. Nach der Erfahrung von gestern Abend gehen wir heute Mittag essen, die beiden guten Lokale sind voll mit Reservierungen, im Ort finden wir ein unscheinbares Lokal, einige Gäste darin sehen recht zufrieden aus. Wir bestellen aufs Geratewohl und erhalten ein Spitzen Essen. So soll es sein. Den Nachmittag verdauen wir in der Sonne.
Samstag, 16.04.22 - Praia de Mira
Die Landschaft Richtung Mira ist ziemlich langweilig, aber in Praia de Mira angekommen gibt es einen sehr schönen See mit Wander- und Radwegen, Tretbooten und Strandpromenade. Wir bummeln durch den Ort und gehen in einer Bäckerei Kaffee trinken. Dann wird frisches Brot geliefert, der Lieferwagen fährt in die Einfahrt, im ersten Stock wird eine Tür geöffnet, die ins Leere führt und mit Körben werden die Brote angereicht, sehr interessantes Verfahren. Wie in den letzten Tagen häufiger gehen wir mittags gut essen, die Fischgerichte sind wirklich sehr lecker und immer frisch zubereitet. Abends wird es wieder sehr windig und kalt, wir verziehen uns in den Camper und hoffen auf eine ruhige Nacht. Das Wetter spielt zwar mit, aber am Ostersamstag hat man sich entschieden, Lifemusik am See zu spielen, Beginn um 22 Uhr, Ende um 3 Uhr in der Nacht. Morgen werden wir also umziehen.
Sonntag und Montag, 17. und 18.04.22 - Coimbra und Vouzela
Wir sind mutig und wagen es, ins Hinterland zu fahren. Nachdem es an der Küste kalt und bewölkt ist, sind wir angenehm überrascht, in Coimbra Sonnenschein und Wärme zu spüren. Also unternehmen wir einen ausgiebigen Bummel durch Coimbra. Wie üblich ist ein Kilometer langweilig an der Straße entlang, dann kommt die Altstadt mit Fußgängerzone, schönen Geschäften und richtig viel Leben. Zur Oberstadt führen Treppen hinauf, ich habe sie leider nicht gezählt, aber es waren viele! Die hiesigen Kirchen öffnen die Pforten nur zum Gottesdienst, in die erste schaue ich nur kurz hinein, bei der Kathedrale oben auf dem Berg ist die Messe gerade vorbei und man kann in Ruhe hinein gehen. Eine Taufe hat es auch noch gegeben, die Bilder werden gerade gemacht.
Auf dem Weg nach unten kommt durch die engen Gassen ein Auto gefahren, wir verdrücken uns an die Häuserwand, um es durchzulassen. Dann hält der Wagen an und beginnt, die schmalen Ecken rückwärts zu passieren. Die anschließenden Treppen wollte er wohl doch nicht fahren. In einem kleinen Lokal genießen wir Wurst und Käse und sind so für die Weiterfahrt gestärkt.
Da es hier keinen gescheiten Campingplatz gibt, fahren wir weiter nach Vouzela, der dortige Campingplatz soll sehr schön sein. Durch den Ort ist die Fahrt bereits abenteuerlich, danach geht es in steilen Serpentinen durch einen Eukalyptuswald mit riesigen Bäumen auf ca. 500 Meter hoch – ganz herrlich gelegen und warm!! Ein Restaurant ist direkt vor dem Campingplatz und dem Parkplatz nach zu urteilen ist es wohl sehr gut. Um 19:30 Uhr nehmen wir als erste Platz, die Speisekarte ist nicht besonders groß, aber es gibt ein Menü für 17,50 €. Den Salat kann man sich am Buffet selbst nehmen. Dazu gibt es unterschiedlichstes Fleisch „all you can eat“. Aufgespießt und gegrillt kommen immer 2 bis 3 verschiedene Brocken, werden am Tisch zerlegt, dazu gibt es schwarze Bohnen, Kartoffelchips und Reis. Nach dem 3. Gang streiken wir, da kommt noch eine gegrillte Ananas zum „neutralisieren“, auch sehr lecker. Da bleibt nur noch Platz für einen Brandy.
Am nächsten Morgen ist es nebelig. Der blaue Himmel kündigt einen schönen Tag an – wenn der Nebel weg ist. Es dauert bis 11 Uhr, dann starten wir zu einer sehr schönen Radtour. Die Gegend ist schon fast alpenmäßig. Felsbrocken liegen am Hang, dazwischen gibt es wieder viele Blumen und gelber Ginster. Irgendwann landen wir auch in Vouzela. Dort wurde eine Bahntrasse zum Radweg ausgebaut. Die historische Innenstadt ist zwar klein, aber sehr schön. Und dann beginnt der Anstieg zum Campingplatz. Nach 16 km haben wir gut 400 Höhenmeter auf der Uhr.
Ich mache anschließend noch eine Wanderung hinauf zur Kapelle, deren Läuten wir schon jede halbe Stunde hören, sie aber nicht sehen. Die letzten Meter muss man über Stufen hinauf, dann hat man einen genialen Ausblick über die ganze Umgebung. Und auf der Bergkuppe sind jede Menge Wanderwege mit kleinen Picknickplätzen. Hier ist im Sommer sicher viel los, jetzt bin ich fast allein.